Endstand
0:4
0:1, 0:3
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Admira-Fans fordern Trainer-Ablöse - Pätzold: "Das schmerzt"

Beim Bundesliga-Absteiger ist die Stimmung nach dem 0:4 gegen Blau-Weiß Linz am Tiefpunkt angelangt. So erklärt sich der Chefcoach die Probleme:

Spätestens mit dem abschließenden Treffer durch Ronivaldo zum 4:0 aus Sicht des FC Blau-Weiß Linz riss der Geduldsfaden des harten Kerns der Admira-Fans. Spielbericht >>>

"Pätzold raus!"-Rufe waren aus der Kurve laut und deutlich zu vernehmen. Auch "Wir haben die Schnauze voll!" und "Wir wollen Admira sehen!" wurde skandiert.

Nach einem guten Start in die neue Saison der Admiral 2. Liga ist die Stimmung in der Südstadt nach 15 Runden, unmittelbar vor der Winterpause am tiefsten Punkt seit dem Abstieg im Sommer angelangt.

"Waren dem Gegner in vielen Belangen nicht gewachsen"

"Es sind zwei Mannschaften aufeinandergetroffen, von denen eine ein absolutes Hoch hat, und die andere sind wir", bringt es Admira-Coach Roberto Pätzold nach der Niederlage gegen Blau-Weiß treffend auf den Punkt.

Entsprechend verlief die Angelegenheit dann auch auf dem Feld. Die Gäste aus der Stahlstadt machten vor 950 Zusehern ordentlich Druck und führten nach einer Viertelstunde bereits verdient.

"Wir waren dem Gegner in vielen Belangen nicht gewachsen, von der Körperlichkeit und Wucht her, auch fußballerisch haben wir gar nicht zu unserem Spiel gefunden, wir haben keine Mittel gefunden", gibt Pätzold zerknirscht zu.

Seine Analyse: "Gegen Ende der ersten Hälfte wurde es besser, da haben wir uns reingearbeitet. Dann haben wir uns zu Halbzeit viel vorgenommen und kriegen mit der ersten Situation das 0:2. Dann wollten wir nochmal alles riskieren, sind aber ins offene Messer gelaufen, da waren wir in der Restverteidigung nicht gut. Am Ende können wir froh sein, dass uns Goalie Haas vor weiteren Gegentoren bewahrt."

Nicht ganz so überraschender Negativlauf

Nach dem 1:2 beim SK Rapid II – eine Niederlage, die noch deutlich höher ausfallen hätte können – gingen die Südstädter zum zweiten Mal in Folge als Verlierer vom Feld. Aus den vergangenen fünf Partien steht nur ein Sieg zu Buche.

"Wir können schon einige Zeit nicht mehr an die Leistungen anknüpfen, die wir in dieser Saison schon gezeigt haben", ist dem deutschen Trainer bewusst.

So ganz überraschend kommt das für ihn aber nicht: "Wir wussten, dass es eine schwierige Hinrunde wird. Nach dem Abstieg und dem Umbruch ging es erstmal darum, in der Liga anzukommen, sich zu stabilisieren. Wir wollten uns mit Blick auf St. Pölten im Vorjahr positive Erlebnisse erarbeiten. Das ist uns gelungen."

"Uns war aber auch klar, dass es ein Entwicklungsprozess ist, dass wir auch Phasen haben werden, die weniger gut laufen. In einer solchen stecken wir gerade. Wir schaffen es im Moment einfach nicht, an unser Limit zu kommen. Wir müssen uns da als Team wieder ausarbeiten", so Pätzold weiter.

"Bin mit meinem Latein nicht am Ende"

Nun soll es mit einem Erfolgserlebnis in die lange Winterpause gehen: "Es geht darum, gegen Liefering noch ein vernünftiges Spiel zu machen. Danach werden wir die Hinrunde analysieren und Rückschlüsse daraus zu ziehen, um eine deutlich konstantere Rückrunde zu spielen."

Wie er die Forderung der Fans nach seiner Ablöse wahrnimmt? "Natürlich schmerzt das. Vor allem hier zu Hause, wo wir meiner Meinung nach schon viele geile Spiele gemacht haben. Aber klar kann ich die Fans verstehen. Vor drei Wochen hatten wir das Topspiel in Horn, wenn wir dort gewinnen, sind wir Erster. Es ist im Fußball so, dass es Phasen gibt, in denen es nicht so gut läuft. Wir werden die Gründe knallhart analysieren."

Pätzold ist sich nämlich sicher: "Ich bin mit meinem Latein noch lange nicht am Ende."

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