"Bei dem Aufwand, den wir betreiben, ist der Aufstieg alternativlos – Akademie und Infrastruktur müssen finanziert werden, dazu reicht die 2. Liga nicht", sagte Sportdirektor Peter Stöger schon Ende Mai der "Krone".
"Es ist alternativlos für so einen Klub wie die Admira, mit eigener Akademie", bekräftigt auch Silberberger. Dem auch die Perspektive in Richtung Bundesliga aufgezeigt wurde. "Da habe ich gesagt, das Projekt reizt mich. Ein Projekt ist ja nur spannend, wenn es klare Ziele gibt."
Wer einen Neustart will, tut gut darin, diesen mit neuen Mitstreitern zu wagen. Für ihn sei es überhaupt nicht schwer, die letzten beiden Jahre vergessen zu machen, sagt Silberberger. "Ich bin ja erst seit 1. Juli da. Und der Großteil der Mannschaft ist auch zum Trainingsstart gekommen." Klar, in der Vergangenheit seien Fehler gemacht worden.
"Wenn ich Siebter werde und in der Saison davor als Admira Wacker fast aus der 2. Liga absteige – da ist natürlich viel falsch gelaufen", sagt er. Aber man brauche nicht immer in die Vergangenheit zu schauen. Silberberger erklärt: "Setzen wir uns per 1. Juli neu auf, haben wir gesagt. Schauen wir, dass wir die Admira wieder näher heranführen an die Regionen, wo es Spaß macht."
Silberbergers Spielidee bleibe bei der Admira dieselbe, auch wenn auf Jahre des Abstiegskampfs das Mitmischen am oberen Tabellenende folgt. Bedingt verändere sich die Spielweise ohnehin wegen des jeweiligen Gegners. In der Bundesliga bei der WSG ließ Silberberger immer mit zwei Spitzen spielen, bei der Admira in der 2. Liga sind es drei. "Wir werden schon den Ansatz finden müssen, einen attraktiven, offensiven Fußball zu spielen", sagt er.
Vor allem die Transfers von Alar und Brückler kommen da ins Spiel. Ordentlich Torgefahr holte man sich da, 27 Treffer erzielten beide zusammen in der Vorsaison. Das sei natürlich gut zu wissen, zwei solche Topscorer vorne drin zu haben, meint Silberberger; sagt aber auch: "Wir haben viele gute Transfers getätigt."
Neuer Erfahrungsschatz für Punkte
Routine und Erfahrung seien ihm wichtig gewesen, er wollte, dass Spieler verpflichtet werden, die bereits einmal einen Titel im Erwachsenenfußball feiern durften. Die wüssten, worauf es in schwierigen Phasen ankomme. Eine Meisterschaft dauere ja 30 Runden, Silberberger bezeichnet sie als "facettenreiche Geschichte mit Forschwankungen, Ups and Downs". "Die Jungs haben das alle schon erlebt. Das ist ein wichtiger Erfahrungsschatz, den sehr wenige bisher gehabt haben in der Südstadt."
Bei all der neuen Routine soll es für die jungen Wilden aus der Admira-Akademie nicht schwerer werden. "Wenn ein Junger gut ist, wird er einen Routinier verdrängen. Wenn er nicht so gut ist, muss er sich hinten anstellen. Wenn er die Geduld hat, wird er sich vielleicht durchsetzen, wenn nicht, dann wechselt er. Aber am Ende des Tages geht es auch bei den Jungen um Leistung", erklärt Silberberger. "Es zählt: Kann er in der 2. Liga spielen oder nicht?"
Nach vier Wochen Vorbereitung direkt zu funktionieren, ist schwer. Bis man sich nach so einem Umbruch gefunden habe, dauere es seine Zeit, weiß auch Silberberger.
Er sagt aber auch: "Die Zeit haben wir nicht, wir müssen Ergebnisse liefern. Mir ist ganz klar, ich brauche nicht über Entwicklung reden - sondern als Admira-Trainer, der vorne mitspielen soll, muss und wird, müssen wir über Ergebnisse reden." Die Entwicklung gehe optimalerweise damit Hand in Hand. Punkte sind aber die harte Währung des Fußballs.
"Deshalb wird mir nicht angst und bange"
Gerade die Erfahrung, die die Transfers mitbringen, stimmen den neuen Trainer aber positiv. "Und Erfahrung, das weiß ich aus eigener Erfahrung, ist ein sehr, sehr hohes Gut." Mit erfahrenen Spielern und einem erfahrenen Trainer könne das Werk relativ schnell laufen. Auch trotz Umbruch. "Deshalb ist mir nicht angst und bange", sagt Silberberger, meint aber auch: "Es wird sicher das eine oder andere Spiel dabei sein, wo wir am Ende des Tages sagen 'Scheißegal, wir haben gewonnen.'"
Das ist auch ein Motto, das im Abstiegskampf gilt. Von dem hatte Silberberger in den letzten Jahren mit der WSG Tirol in der Bundesliga genug. Der Abstiegskampf unterscheide sich laut Silberberger in einem Punkt vom Kampf um den Aufstieg: "Mindset."
Im Abstiegskampf würden mehr Spiele verloren als gewonnen, im Aufstiegskampf sei es umgekehrt. "Das ist ein ganz anderes Feeling, ein ganz anderer Druck. Für mich ist es ein positiverer Druck", sagt der, der mit Wattens schon zweimal aufgestiegen war, von der Regionalliga West in die Bundesliga.
"Natürlich ist hier auch Druck da", sagt Silberberger über seinen neuen Verein, "aber wer mit dem Druck nicht umgehen kann, der soll sich ein Jahr lang die Qualigruppe in der Bundesliga antun. Dann weiß er, was wirklich Druck ist."
 
     
                 
                 
                 
                 
                                    
                                 
                                    
                                 
                                    
                                 
 
 
 
 
