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Hofmann: Die wichtige Brücke des SK Rapid

Der Sportkoordinator nimmt Rapid II zum 2. Liga-Auftakt genau unter die Lupe.

Hofmann: Die wichtige Brücke des SK Rapid Foto: © GEPA

Wenn der SK Rapid II am Freitag gegen Vorwärts Steyr (18:10 Uhr im LIVE-Stream) in die neue Saison der Admiral 2. Liga startet, wird es auch für Steffen Hofmann ernst.

Seit Jänner bekleidet der 41-jährige Deutsche die von Zoran Barisic geschaffene Position des Sportkoordinators. In enger Zusammenarbeit mit Profi-Cheftrainer Ferdinand Feldhofer, Rapid II-Coach Stefan Kulovits, Talente-Manager Martin Hiden und Nachwuchsleiter Willi Schuldes agiert Hofmann als wichtiges Bindeglied.

Auf die ersten sieben Monate im Amt blickt der Rapid-Rekordspieler stolz zurück. Bei seinem Herzensklub scheint der fünfte Job nach seinem Karriereende im Sommer 2018 der richtige zu sein.

Angefangen als Talente-Manager übernahm Hofmann nach zwei Jahren im Oktober 2020 die Geschicke als De-Facto-Cheftrainer mit Franz Maresch bei Rapid II. Als Co-Trainer unter Patrick Jovanovic im Folgejahr sowie als Interimstrainer der Kampfmannschaft fand Hofmann seine Berufung im Management-Bereich.

Intakte Kommunikation

"Es ist extrem spannend, aber auch sehr zeitaufwendig, weil ich viele Spiele am Wochenende anschauen muss", bewertet Hofmann seine Aufgabe. Dabei soll der Ex-Mittelfeldspieler seine ganze Expertise einbringen. "Ich bin auch regelmäßig bei Trainingseinheiten dabei und zusätzlich im regen Austausch mit Zoki und den Trainern."

Es war einmal im Jänner 2016
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Der Dialog zwischen Hofmann und seinen Kollegen stimmt, Harmonie wird in Wien-Hütteldorf großgeschrieben. Nicht umsonst bezeichnet der gebürtige Würzburger den Draht zu Feldhofer und Kulovits als "sehr gut". "Es ist ja ein Stück weit auch meine Position, viele Dinge zu regeln. Ich gebe meine Einschätzung ab, welche Spieler in welchem Team gerade am besten aufgehoben wären."

Spieler, die zwischen der Kampfmannschaft und Rapid II pendeln, gibt es zur Genüge. In der Sommervorbereitung durfte sich neben Nikolas Sattlberger (18), Nicolas Binder (20), Aristot Tambwe-Kasengele (18), Dragoljub Savic (21) und Torhüter Laurenz Orgler (17) auch der 23-jährige Stürmer Rene Kriwak beweisen. Zum erweiterten Kreis der Rapid-Profis zählen mit Leopold Querfeld und Pascal Fallmann (beide 18 Jahre alt) auch zwei U19-Kicker, die aufgrund der Europameisterschaft Teile der Vorbereitung verpassten.

Verständnis für arrivierte Rapid II-Kicker und Kanuric

"Wir trauen allen unseren Spielern eine große Karriere zu und hoffen, dass sie sich in der Kampfmannschaft etablieren." Da spielen jedoch mehrere Faktoren eine Rolle. "Es liegt an erster Stelle an den Jungs, wie weit die Reise geht. Meiner Meinung nach schaffen es die Spieler, die geduldig sind, hart arbeiten und bodenständig bleiben", sagt Hofmann. Den finalen Cut werden aber "nicht alle schaffen".

Ein Lied davon können gleich mehrere arrivierte Kicker von Rapid II singen. Angeführt von Kapitän Nicholas Wunsch (21), der seit August 2019 keine Minute mehr für Rapid abspulte. Außenverteidiger Lukas Sulzbacher (22) kam in der Vorsaison nicht über drei Kurzeinsätze hinaus. Für den 22-jährigen Adrian Hajdari ist seit zwei Jahren kein Platz mehr bei den Profis. Innenverteidiger Fabian Eggenfellner (21) wartet seit drei Jahren auf sein Debüt in der ersten Mannschaft.

Benjamin Kanuric versucht nun in Bielefeld sein Glück
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"Es ist für manche natürlich nicht einfach, wenn man schon sehr knapp dran war und jetzt wieder ein Stück weiter weg ist", zeigt Hofmann Verständnis. Der Sportkoordinator stellt aber auch klar: "Für niemanden ist die Türe zu. Es ist nicht leicht für die Jungs, aber es gehört zum Fußball dazu." Für Hofmann gilt die Devise "Gas geben, geduldig bleiben und auf die nächste Chance warten".

Benjamin Kanuric ist der Geduldsfaden bekanntlich gerissen. Der Mittelfeldspieler zog vor wenigen Wochen zu Arminia Bielefeld weiter. "Benni wurde vom Trainer der Kampfmannschaft gesagt, dass es für ihn am Anfang schwierig wird, dabei zu sein. Benni war das in diesem Moment zu wenig, weswegen er den nächsten Schritt gemacht hat. Er ist ein guter Junge und ein toller Fußballer. Natürlich wünschen wir ihm alles Gute."

Neuzugang Lang? Hofmann schwärmt

Hofmanns Leitsatz wird sich vor allem Neuzugang Niklas Lang zu Herzen nehmen. Der ÖFB-U18-Teamspieler dockte aus der Akademie Burgenland in Hütteldorf an und gilt als vielversprechender sowie hochveranlagter Stürmer. In fünf Einsätzen für das U18-Nationalteam konnte Lang zwei Mal anschreiben. In der U18-Jugendliga traf er 13 Mal in 41 Spielen.

"Niklas ist ein Spieler, der extrem willig und zweikampfstark ist", streicht Hofmann hervor. "Mit seinem großen Siegeswillen und seinen körperlichen Anlagen ist er ein richtig interessanter Spieler für uns. Ich hoffe, dass er schnell in der 2. Liga ankommt."

Mit Argusaugen werden auch die Fortschritte von drei Akteuren aus der eigenen U18 begleitet. Neben Torwart Dennis Pichler (16) dürfen sich die Mittelfeldspieler Lukas Lorinson (18) und Furkan Demir (17), jüngerer Bruder von Yusuf, beweisen.

Kulovits hat "die wohl schwierigste Aufgabe im Verein"

Für Rapid II-Cheftrainer Stefan Kulovits gilt es vor allem in den Bereichen Flexibilität und Geduld zu glänzen.

Standen 173 Mal gemeinsam am Feld: Hofmann und Kulovits
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"Trainer der zweiten Mannschaft zu sein, ist die wohl schwierigste Aufgabe im Verein. Am Freitag weißt du nicht, wer am Samstag von den Profis wieder runterkommt", schätzt Hofmann die Lage ein.

Vielversprechende Spieler, die letzte Saison bereits zum Rapid-Aufgebot zählten (Moritz Oswald, Querfeld) beziehungsweise in der Sommervorbereitung mit an Bord waren, werden "die meiste Zeit oben trainieren, aber sicher auch unten Spiele absolvieren".

Hofmann: "Die Spielpraxis ist enorm wichtig. Mit Einsätzen in LigaZwa können sie sich enorm verbessern, deswegen sind wir auch so froh, in dieser Liga spielen zu können."

" ... dann wäre es eine Top-Saison"

Den Startschuss zur neuen Saison kann die Rapid-Legende kaum erwarten. "Wir haben wieder einige Spieler hochgezogen, die ihre ersten Schritte machen werden. Es kribbelt sehr, die Vorfreude ist defintiv vorhanden."

Für die grün-weiße Zweitvertretung gilt es heuer erneut, junge Spieler auszubilden und für die Profimannschaft vorzubereiten. Ein Wunsch brennt Hofmann dennoch auf den Lippen: "Wir wollen so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Es wird schwer genug werden. Wenn wir es sogar schaffen, am Ende einstellig in der Tabelle zu stehen, wäre es für uns eine Top-Saison."

Freitag, 18:10 Uhr: SK Vorwärts Steyr - SK Rapid II im kostenlosen LIVE-Stream >>>

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