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Das vergangene Jahr betrachtet der ehemalige Verteidiger mit einem Lächeln im Gesicht im Rückspiegel, obwohl es sogar mehr als Platz fünf hätte sein können.
"Wir hatten es in der letzten Runde selbst in der Hand, Dritter zu werden", verweist Mörec auf das letzte Spiel gegen den SV Stripfing, das mit 2:2 endete. Dadurch konnten die Vienna und der spätere Zwangsabsteiger DSV Leoben noch an den Floridsdorfern vorbeiziehen. "Etwas bitter", nichtsdestotrotz sei es "seine sehr gute Saison" gewesen.
Welche Schlüsse der 14-fache slowenische Nationalspieler gezogen hat? "Wir haben uns im Ballbesitz-Fußball extrem verbessert. Wir haben viele Spiele gehabt, in denen wir sehr dominant waren, der Gegner eigentlich nur in der eigenen Hälfte agiert hat. Das war mir extrem wichtig, dass wir uns da entwickeln", so Mörec.
Defensiv sei man, wie vom FAC schon gewohnt, "sehr kompakt gewesen". 33 Gegentreffer - der fünftbeste Wert der Liga - belegen dies, wenngleich es in den Jahren zuvor (2023: 30; 2022: 18) auch schon weniger waren.
Deshalb sah Mörec genügend Raum für Verbesserungen, allen voran bei defensiven Standardsituationen. "Da haben wir vor allem durch zweite Bälle viele Gegentore kassiert, und das hat uns den einen oder anderen Punkt gekostet."
Kleinerer Umbruch als sonst
Unter anderem daran wurde in den letzten Wochen intensiv gearbeitet, die Vorbereitung sei überhaupt "einfacher" gewesen. Inwiefern?
"Es war wichtig, dass viele Spieler der letzten Saison, vor allem Leistungsträger, geblieben sind. Deshalb war unsere Arbeit und natürlich auch die Vorbereitung trotz der vielen Probespieler, die wir hatten, etwas anders", erklärt der FAC-Coach.
Im 21. Wiener Gemeindebezirk gab es gewiss bereits größere Umbrüche als in diesem Sommer. 13 Neuzugänge stehen 12 Abgänge gegenüber, im Sommer 2023 lag das Verhältnis etwa noch bei 17 zu 18, nach der Vizemeister-Saison überhaupt bei 20 zu 17.
Trotzdem gab es natürlich schmerzhafte Abschiede, so wechselte Einser-Tormann Simon Spari zu Austria Klagenfurt, Mittelfeld-Stratege Leomend Krasniqi zu Liga-Rivale SKN St. Pölten und Top-Torschütze Nermin Haljeta nach Indonesien.
Von welchem Neuzugang sich Mörec viel erwartet
Man hätte im Gegenzug "richtig gute Jungs dazubekommen", betont der Cheftrainer, "vor allem in der Offensive und auch im Mittelfeld, die alle jung sind und auch die österreichische Staatsbürgerschaft haben."
Besonders von Yannic Fötschl erhofft sich der Mann aus Murska Sobota einiges. "Wir erwarten sehr viel von ihm." Der 21-Jährige wurde von Austria Salzburg verpflichtet, für den Westliga-Meister konnte der Offensivspieler, der am liebsten auf der Zehner-Position eingesetzt wird, in 26 Spielen starke 13 Tore und sieben Assists verbuchen.
"Yannic hat sich super in die Mannschaft integriert, hat sehr schnell unsere Ideen, unsere Prinzipien kapiert und ich bin gespannt, wie er sich in der 2. Liga präsentiert. Wir haben große Pläne mit ihm."
Mit Fötschl soll mehr Power aus dem Mittelfeld generiert werden. "Das zeigt er auch im Training und in den Testspielen. Yannic hat ein super Gefühl für diese Laufwege in die Tiefe aus der Zehner-Position. Er hat einen super Abschluss, arbeitet auch defensiv sehr fleißig, sehr aggressiv und intensiv. Ich glaube, wir haben einen sehr guten Transfer gemacht."
"Was das betrifft, sind wir eine kleine Maus"
Der FAC-Übungsleiter ist guter Dinge, "dass wir die großen Mannschaften in unserer Liga wieder ärgern können. Ich glaube, dass uns das immer sehr gut gelungen ist." Daran ändert auch das frühe Ausscheiden im ÖFB-Cup nichts, in Siegendorf schoss man sich mit zwei schweren Patzern in der Abwehr selbst aus dem Bewerb.
Immerhin kann der volle Fokus bereits auf den Liga-Alltag gerichtet werden, am Sonntag wartet im ADMIRAL Topspiel der Runde der SKN St. Pölten mit seinem ehemaligen Trainer-Kollegen Aleksandar Gitsov (ab 10:15 Uhr im LIVE-Stream >>>).
Manch einer will die Floridsdorfer sogar als Favorit sehen, die Erwartungshaltung ist in den letzten Jahren stark gestiegen. "Es ist schön, dass uns andere Mannschaften, Trainerkollegen und Journalisten so sehen. Das haben wir uns hart erarbeitet und auch verdient."