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Werder Bremen schließt sich Common Goal an

Werder Bremen wird als erster deutscher und dritter Profiverein weltweit Mitglied der Bewegung Common Goal.

Werder Bremen schließt sich Common Goal an Foto: © GEPA

Werder Bremen wird als erster deutscher und dritter Profiverein weltweit Mitglied der Bewegung Common Goal.

Der Bundesliga-Aufsteiger spendet damit künftig ein Prozent seiner Ticket- und Sponsoring-Einnahmen.

Was ist Common Goal überhaupt?

Das Projekt Common Goal wurde vom Netzwerk „Streetfootballworld“ des deutschen Unternehmers Jürgen Griesbeck entwickelt. Der spanische Welt- und Europameister Juan Mata war damals einer der Mitbegründer der Initiative. Fußballprofis und Trainer spenden hier ein Prozent ihres Gehalts an die Organisation Streetfootballworld, die weltweit soziale Projekte mit Bezug auf Fußball unterstützt.

Mittlerweile gehören zu den über 3000 Mitgliedern der Initiative neben Juan Mata Spieler wie Mats Hummels, Timo Werner, Serge Gnabry oder auch die beiden deutschen Trainer Julian Nagelsmann und Jürgen Klopp. Der italienische Fußballprofi und amtierende Europameister Giorgio Chiellini ging damals sogar von sich aus per E-Mail auf die Organisation zu.

Das Besondere dabei ist, dass die Profis ganz individuell lokale Projekte beispielsweise für Geschlechtergleichheit und die LGBTQ+-Bewegung, gegen Rassismus, für Frieden oder die Entwicklung von Potenzialen bei Kindern und Jugendlichen in insgesamt 150 Organisationen weltweit unterstützen.  

Anfangs erhielt er viel Spott für seine Idee, erklärte Mitbegründer Jürgen Griesbeck: „Der Fußball macht da nie mit, und die Spieler schon gar nicht.“ Solche Worte bekam er anfangs oft zu hören, doch das Projekt entwickelte sich rasant. "Ich habe das Gefühl, dass wir mehr machen können, um die steigenden Erträge im Fußball mit einem tieferen Sinn zu verbinden", erklärte beispielsweise Mats Hummels seine Beteiligung an der Initiative. Langfristiges Ziel von Common Goal ist es 1% des gesamten Umsatzes der Branche für soziale Zwecke zu generieren – das wären geschätzt etwa 25 Milliarden Euro jährlich. Ein weiteres Ziel der Initiative ist es bis 2030 100 Millionen jungen Menschen aus der Armut zu helfen. Dabei orientiert sich das Projekt immer an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN.

So beteiligen sich Vereine

Wie das Beispiel Werder Bremen zeigt, haben auch Vereine die Chance sich an der Initiative zu beteiligen. Genau wie der dänische Erstligist  FC Nordsjaelland und Oakland Roots SC aus den USA spenden die Grün-Weißen dafür ein Prozent ihrer Ticket- und Sponsoring-Einnahmen. „Die Partnerschaft mit Common Goal ist ein Meilenstein, ein historischer Moment, in unserem Engagement für soziale Nachhaltigkeit, auf den wir sehr stolz sind“, sagt Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung beim SV Werder, der bereits seit 2019 Mitglied bei Common Goal ist und im Sinne der vielbeachteten Mechanik selbst 1% seines Gehalts an die Initiative spendet. Jürgen Griesbeck, CEO von streetfootballworld und Co-Gründer der Common Goal Bewegung, nennt die Klub-Mitgliedschaft von Werder Bremen einen „bedeutenden Schritt auf Common Goals Mission, einen nachvollziehbaren Beitrag zu sozialer Entwicklung in der DNA des Profi-Fußballs zu verankern“ und ergänzt: „Werder Bremen ist unter den Profi-Fußballvereinen in Deutschland bereits seit vielen Jahren ein Vorbild und Vorreiter in puncto sozialer Verantwortung. Wir teilen die Überzeugung und das Verständnis, dass der Fußball einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag hat und wir den größten sozialen Herausforderungen unserer Zeit nur mit vereinten Kräften erfolgreich begegnen können. Dass Werder Bremen nun als erster deutscher Profiverein Common Goal beitritt, zeigt eindrucksvoll, dass ein vereinseigenes lokales soziales Engagement und ein auf die Fußball-Industrie als Ganzes ausgerichteter Wirkungsansatz wie Common Goal nicht nur miteinander vereinbar sind, sondern sich effektiv ergänzen können.“

SPIELRAUM von Common Goal gefördert

Doch der Bundesliga-Aufsteiger beteiligt sich nicht nur selbst an der Initiative, sondern auch das vereinseigene SPIELRAUM-Konzept wird in Zukunft von Common Goal gefördert. Werders Präsident und Geschäftsführer Dr. Hubertus Hess-Grunewald, ebenfalls Mitglied bei Common Goal, erklärte bereits: „Besonders die Ausgestaltung mit dem SPIELRAUM Konzept als anerkanntes und förderwürdiges Programm im Rahmen von Common Goal macht diese Partnerschaft beidseitig zu einem absoluten Gewinn.“

SPIELRAUM bezeichnet dabei einen Sozialraum. Gemeinsam mit Netzwerkpartnern arbeitet Werder hier daran, Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Sport zu ermöglichen. In jedem SPIELRAUM bilden KiTas, Grund- und weiterführende Schulen sowie soziale Träger und Sportvereine ein Netzwerk. Werder hat in Bremen und Niedersachsen insgesamt zwanzig SPIELRÄUME definiert. Hier haben Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung und/oder Fluchterfahrung Zugang zum Sport, zum Beispiel durch wöchentliche Bewegungsangebote oder regelmäßige Events. 365 Tage im Jahr. Involviert werden dabei auch Profi- und NachwuchsspielerInnen des SVW, zum Beispiel Manuel Mbom und Eren Dinkci.

Das Projekt wurde dabei genau geprüft und musste gewisse Standards nachweisen.

Neben der finanziellen Förderung von SPIELRAUM geht es vor allem darum, dass wir unser Konzept international bekannter machen. Wir wollen die Idee der Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen an 365 Tagen im Jahr in ihrem Sozialraum gemeinsam weitertragen“, erklärt Anne-Kathrin Laufmann, Direktorin CSR beim SV Werder Bremen.

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