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Vettel auf Pole Position, Schumacher Letzter

Vettel auf Pole Position, Schumacher Letzter

Auch nach der WM-Sommerpause läuft in der Formel 1 weiterhin alles für Red Bull Racing.

Weltmeister Sebastian Vettel sicherte sich am Samstag in Spa-Francorchamps in letzter Sekunde, aber dafür aber umso überlegener 0,432 Sekunden vor Lewis Hamilton (McLaren) und bereits über eine Sekunde vor seinem Teamkollegen Mark Webber (+1,078) die Pole Position für den Grand Prix von Belgien am Sonntag (14.00 Uhr).

Die neunte Saison-Pole für den Deutschen war gleichbedeutend mit der zwölften des austro-englischen Teams im zwölften Rennen.

Schumacher crasht

Ein schnelles und kurioses Ende nahm hingegen das weitgehend verregnete und dementsprechend chaotische Qualifying für Michael Schumacher.

Der deutsche Rekordweltmeister, der in Spa sein 20-jähriges Formel-1-Jubiläum feiert, krachte gleich in der ersten Runde gegen die Mauer, nachdem sich an seinem Mercedes ein nicht korrekt montiertes Rad gelöst hatte.

Während Jung-Piloten wie Jaime Alguersuari (6.) im Toro Rosso oder Neo-Renault-Fahrer Bruno Senna (7.) stark aufzeigen, wurde Schumacher damit Letzter.

Ferrari enttäuscht

Doppelweltmeister Fernando Alonso belegte im Ferrari nur Platz acht. Jenson Button schaffte es im zweiten McLaren lediglich auf Rang 13, nachdem sich sein Team im Q2 völlig verspekuliert hatte.

Vettel kam hingegen im Qualifying nach anfänglichen Problemen immer besser in Fahrt. "Das war ein bisschen eine Wundertüte heute, es hätte alles drin sein können", sagte der in der WM 85 Punkte vor Webber führende Vettel.

Im Finish kehrte der 23-Jährige wieder den ganz großen Champ hervor, raste in der "Overtime" zur überlegenen Bestzeit und seiner insgesamt 24. Pole, mit der er nun auf einer Stufe mit dem dreifachen Weltmeister Niki Lauda ist.

Red Bull um ersten Sieg

Am Sonntag geht er auf seinen siebenten Saisonsieg los, allerdings ist Red Bull in Belgien noch sieglos. Seit dem Sieg von Damon Hill 1998 im Jordan haben in Spa nur noch McLaren und Ferrari gewonnen.

"Ich habe nach dem Q1 alles gelöscht und nochmals von vorne angefangen. Dann habe ich mich auch viel wohler gefühlt im Auto, und ich wusste, dass die letzte Runde die wichtigste sein kann", erklärte Vettel.

Der Poker zwischen richtigem Einsatz-Zeitpunkt und Reifensparen ging auf, denn im Finish des Trainings wurden die Verhältnisse immer besser.

Webber trauert um erste Reihe

"Es war unglaublich spannend. Vettel hat in seiner üblichen Art in letzter Sekunde mit einer unglaublichen Runde zugeschlagen", freute sich auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko über die punktgenaue Leistung seines Schützlings.

Über Webber, der am Samstag seinen 35. Geburtstag feierte und der in der Früh seinen Red-Bull-Vertrag um ein Jahr bis 2012 verlängert hatte, sagte der Österreicher: "Wäre er nicht auf Sergio Perez aufgelaufen, hätte die erste Reihe komplett uns gehört."

Wetter-Lotterie am Sonntag?

Offensichtlich wurde in Spa, dass Red Bull während der dreiwöchigen Pause offenbar auch bei kühleren Verhältnissen zugelegt hat. "Wir haben einiges gemacht, damit sich unsere Reifen schneller erwärmen. Man hat gesehen, dass wir nun für alle Umstände gut gerüstet sind", bestätigte Marko.

Bleibt am Sonntag nur die Unabwägbarkeit des Wetters in den Ardennen. Marko: "Bei so einem Wetter  gibt es viele Zufälligkeiten. So wie unsere Strategie-Crew agiert, können wir den Spa-Verhältnissen aber gefasst entgegenschauen."

Verwirrung um Ausfall

Gefasst nahm der mit Goldhelm fahrende Schumacher sein unschuldiges Blitz-Out zur Kenntnis.

"Zuerst dachte ich, dass ich selbst einen Fehler gemacht hätte", sagte der 42-Jährige, der auch bei seinem Formel-1-Debüt am 25. August 1991 nur wenige Meter weit gekommen war.

Schumacher war aber auf seine Crew nicht sauer. "Wir sind alles Menschen, wir machen alle Fehler. Das Ganze fällt unter die Kategorie abhaken und vorausschauen."