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PSG als haushoher Favorit in die neue Saison

PSG als haushoher Favorit in die neue Saison

Vor dem Auftakt der französischen Liga an diesem Freitag gibt sich die Konkurrenz von Paris St. Germain keinen Hoffnungen hin.

Mit Angel Di Maria werden die Hauptstädter noch stärker. "Die spielen inzwischen auf einem anderen Planeten", stöhnte Montpellier-Trainer Rolland Courbis.

Nach dem Wechsel von Philipp Hosiner von Rennes zum 1. FC Köln startet die Ligue 1 heuer ohne Österreicher.

"In der Nase bohrend" zum Titel?

Frankreichs Fußball-Monster wird immer größer. Mit der Verpflichtung Di Marias von Manchester United raubte PSG der nationalen Konkurrenz vor dem Ligue-1-Start am Freitag beim OSC Lille (20.30 Uhr) die letzten Illusionen. Der argentinische Mittelfeldstar sollte nach absolviertem Medizincheck am Donnerstagnachmittag in Paris präsentiert werden.

Das Millionärsensemble, in dem sich internationale Topstars wie Zlatan Ibrahimovic, Thiago Silva, David Luiz, Blaise Matuidi und Edinson Cavani tummeln, scheine "unbezwingbar", schrieb am Donnerstag die Sportzeitung "L'Equipe". Es werde einen "unerbittlichen, unabwendbaren und ungenierten Durchmarsch" der Pariser zum vierten Liga-Titel in Folge geben. Das Fachmagazin "France Football" befand, PSG werde den Titel "in der Nase bohrend" gewinnen.

Paris, von Medien immer wieder "Ogre" (Ungeheuer) genannt, profitiert von der Auflockerung der Fairplay-Regeln durch den Europäischen Fußball-Verband (UEFA). Nur deshalb durften die Bosse aus Katar den Geldbeutel nach einer Zwangspause wieder weit aufklappen und für Di Maria nach Medienberichten 63 Millionen Euro ausgeben.

Budget sprengt französische Ausmaße

Der Argentinier ist der x-te hochkarätige Zugang in den letzten drei Jahren. Nach dem Transfer von Cavani, der 2013 für 64 Millionen kam, ist es der zweitteuerste Einkauf in Frankreich.

Seit die Qatar Holding, die Investment-Sparte des katarischen Staatsfonds, PSG übernommen hat, wurden Spieler im Wert von fast einer halben Milliarde Euro akquiriert. Verpflichtungen wie jene von Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt) und Benjamin Stambouli (Tottenham) gehen da fast unter, dabei haben sie je rund neun Millionen Euro gekostet.

Paris hat ein Saisonbudget von knapp 500 Millionen Euro, Olympique Lyon muss als zweitreichster Klub mit 170 Millionen auskommen. Die beiden anderen großen Podiumsaspiranten, AS Monaco (vergangene Saison immerhin Champions-League-Viertelfinalist) und Olympique Marseille, verfügen über 130 und 125 Millionen.

Monaco verkauft Stars

Aber nur Monaco leistete sich neben PSG eine Verstärkung im zweistelligen Millionenbereich. Die Rede ist von dem 20-jährigen Adama Traore, der von Lille gekommen ist. Mittlerweile haben die Monegassen jedoch den Versuch aufgegeben, Paris mit dessen Waffen zu schlagen.

Der milliardenschwere russische Besitzer Dimitri Rybolowlew setzt nun auf vielversprechende junge Spieler, die teuer eingekauft und noch teurer abgesetzt werden. Die Transfers von Geoffrey Kondogbia (Inter Mailand) und Yannick Ferreira Carrasco (Atletico Madrid) brachten in diesem Sommer 60 Millionen Euro ein.

Frust bei den Stars?

Wie überlegen Paris auf nationaler Ebene ist, zeigte das Supercup-Duell am vergangenen Wochenende: Lyon, Zweiter der Vorsaison, wurde in Montreal mühelos mit 2:0 besiegt. Doch die Hauptstädter wollen sich ohnehin lieber mit Bayern, Barcelona oder Real Madrid messen. In der Champions League war zuletzt drei Mal in Folge in der Runde der letzten acht Schluss. Das soll diesmal besser werden, versprach Klub-Boss Nasser Al-Khelaifi in "L'Equipe".

Der gefährlichste "Rivale" von Paris könnte in den eigenen Reihen lauern, mutmaßten Medien dieser Tage: der Frust einiger Stars. Salvatore Sirigu, Lucas, Thiago Motta und Ezequiel Lavezzi deuteten an, sie wollten sich mit einem Reservistendasein nicht abfinden. Und Cavani forderte erneut, als Mittelstürmer eingesetzt zu werden. Gegen Lille wird der Uruguayer nichts zu meckern haben, denn Ibrahimovic wird wegen einer Knieverletzung fehlen.