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"Dürfen bei Zweikämpfen nicht zurückziehen“

Die Wiener Austria geht mit einer guten Ausgangsposition in das Rückspiel gegen Olimpija Laibach.

Nach dem 1:1 in Slowenien sollte der Aufstieg in die Playoff-Runde der Europa League machbar sein.

Dementsprechend einfach ist daher auch die Zielsetzung von Trainer Karl Daxbacher.

 „Nach dem Hinspiel haben wir gute Chancen, den Aufstieg zu schaffen. Es wird schwierig, aber wir wollen die nächste Runde erreichen“, bedient sich der Niederösterreicher mit einem Lächeln im Gesicht dem guten, alten Phrasenschwein.

„Eine schwierige Aufgabe“

Weitaus ernster reagiert der 58-Jährige auf die Frage, ob man bereits von einer „gmaht‘n Wiesn“ ausgehen kann.

„Es bleibt eine schwierige Aufgabe. Das hat das Match in Laibach gezeigt“, erinnert sich der Austria-Coach an das aggressive Auftreten der Slowenen.

Die Elf von Teammanager Milenko Acimovic hatte den Veilchen mit einer gesunden Portion Härte die Schneid abgekauft.

Daxbacher vermutet einen ähnlich eingestellten Gegner in der Generali Arena. Sein Rezept für Donnerstag:  „Wir müssen selbstbewusst auftreten, gute Ballstafetten spielen, um Raum zu bekommen und unsere Angriffe zu starten. Damit können wir ihrem Pressing entgehen. Und ganz wichtig: Bei Zweikämpfen dürfen wir nicht zurückziehen.“

Stotternder Austria-Motor

Dass der Austria-Motor zuletzt etwas stotterte, ist dem Ex-Internationalen durchaus bewusst.  "Wir können besser spielen und das wollen wir auch. Ich möchte jetzt aber nicht alles schlecht reden.  Wenn wir die Auslosung von Rapid gehabt hätten, wären wir jetzt Erster der Tabelle.“

Viel mehr Kopfzerbrechen bereitet dem violetten Feldherren die teilweise verhaltene Einstellung seiner Profis.

"Wir glauben immer besser zu sein, als wir sind“, ärgert sich Daxbacher.

„Das ist ein Problem in Österreich“

Laut dem ehemaligen Teamspieler sei dies aber nicht nur bei der Austria so.  „Das ist grundsätzlich ein Problem in Österreich.  Etliche Teams schätzen den Gegner zu wenig, glauben, dass man beim richtigen Zwischenstand einen Gang zurückschalten kann.“

Gerade darin sieht Daxbacher die größte Gefahr für das Rückspiel gegen Laibach. „Vielleicht würde der Gedanke helfen, dass wir 0:1 zurückliegen. Man kann im Fußball immer wieder erkennen, dass die Mannschaft, bei der das Resultat stimmt, beginnt, verhalten zu spielen. Die Spieler denken: Lass‘ uns nicht zu viel machen, sonst sind wir zu offen. Die anderen legen den Schalter um und versuchen alles, um noch ein Tor zu erzielen. “

Austria spielt auf Sieg

Deswegen appelliert der Chefcoach von Anfang an konzentriert zu sein und auf das erste Tor zu spielen. „Laibach braucht mindestens einen Treffer. Ein 0:0 reicht ihnen nicht. Gelingt uns ein Tor,  wäre das für uns eine Rückversicherung.“

Bei der Aufstellung kann Daxbacher bis  auf Peter Hlinka (gesperrt) und Emir Dilaver (U20-WM-Team) aus dem Vollen schöpfen.

Fix ist jedenfalls, dass Markus Suttner, der gegen Wacker geschont wurde, den defensiven Part im Mittelfeld einnehmen wird.

Daxbacher abschließend: „Wir müssen raufen und kämpfen - es muss alles passen, dann schaffen wir es.“

Martin Wechtl