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Pro & Contra: Zwei Sechser im Kader sind zu wenig

Pro & Contra: Zwei Sechser im Kader sind zu wenig

PRO

Schon klar. Es war nicht wirklich zu erwarten, dass die Austria nach dem Karriereende von Milenko Acimovic ihre spielerische Qualität sogar noch zu steigern vermag.

Abgegangen ist der Slowene in der abgelaufenen Saison im Offensivspiel der Violetten keinem. Ebenso war nicht vorhersehbar, dass Aleksandar Dragovic in der Innenverteidigung so ohne weiteres ersetzt werden kann. Wurde er aber.

Deswegen zweifle ich diesmal auch nicht daran, dass Julian Baumgartlinger schon bald nicht mehr nachgeweint wird. Vielmehr geht es darum, dass es wenig schlau ist, nur mit zwei echten Sechsern in die Saison zu gehen. Zumal Peter Hlinka mit zunehmendem Alter verletzungsanfälliger wird.

Und Emir Dilaver zu Beginn nicht zur Verfügung steht, weil er – zu Recht – die Freigabe für die U20-WM in Kolumbien erhielt. Das Experiment Markus Suttner mag ganz gut funktioniert haben, doch auch er könnte bald wieder als Linksverteidiger gebraucht werden.

Der Teufel schläft nicht. Marin Leovac kann sich – niemand wünscht es ihm – verletzen oder gesperrt sein. So gut das Mittelfeld offensiv besetzt ist, defensiv ist einfach ein Mann zu wenig da.

Harald Prantl

CONTRA

Ich sage nein!

Der Abgang von Julian Baumgartlinger hat zwar im wahrsten Sinne des Wortes ein großes Loch im violetten Mittelfeld hinterlassen . Ich bin aber überzeugt, dass es gestopft werden kann.

Klar, auf den ersten Blick sind die Alternativen mit Peter Hlinka und Emir Dilaver überschaubar.  Doch warum soll nicht auch jemand anderes als Sechser in die Bresche springen?

Dass Positionswechsel funktionieren, hat speziell die Austria schon bewiesen. Ein Beispiel:  Aleksandar Dragovic war gelernter defensiver Mittelfeldspieler. Irgendwann kam die Idee auf, ihn in der Innenverteidigung einzusetzen. Und dort macht der 20-Jährige mittlerweile beim FC Basel und im Nationalteam eine gute Figur.

Florian Klein ist ein weiterer Fall. Der Linzer kam als offensiver  Mittelfeld-Akteur nach Wien und beackert nun erfolgreich als Verteidiger die rechte Außenbahn.

Ich sehe es wie Trainer Karl Daxbacher, der meint, dass „sich Spieler im Laufe der Karriere weiterentwickeln und anpassen müssen .“

Im Test gegen Sparta Prag schlüpfte Links-Verteidiger Markus Suttner erstmals in die Baumgartlinger-Rolle. Der FAK-Coach war von seiner Leistung angetan.

Und auch Alexander Grünwald kann - wenn auch sehr offensiv ausgerichtet – als Staubsauger im Mittelfeld zum Einsatz kommen.

Deswegen braucht man nicht in Panik verfallen, dass zwei Sechser zu wenig sind.

Martin Wechtl