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Freude über Punkt, Ärger über Phantom-Tor

Freude über Punkt, Ärger über Phantom-Tor

Zum Feiern war nach dem Schlusspfiff nur den Gästen zumute.

Die Wiener Neustädter bejubelten am Verteilerkreis ein 2:2 gegen die Austria.

„Wir sind gekommen, um einen Punkt zu holen. Den haben wir erreicht“, berichtete Wolfgang Klapf von einer erfüllten Mission.

Stöger stolz

Auch sein Trainer, Peter Stöger, zeigte sich mit dem Remis „sehr zufrieden“.

Die Niederösterreicher halten damit bei nur einer Niederlage aus den vergangenen sechs Runden. „Ich bin stolz auf mein Team. Die Tendenz zeigt nach oben“, so der SCWN-Coach.

Das Selbstvertrauen seiner Mannen war gegen die Veilchen von Beginn an zu spüren. Das Auswärtsteam hielt gegen eine schwache Austria gut dagegen und ging in der 37. Minute durch Tomas Simkovic sogar in Führung.

Lindner patzt

FAK-Goalie Heinz Lindner kam bei einer Flanke aus seinem Tor, konnte den Ball mit der Faust aber nicht aus dem Gefahrenbereich befördern. „Ein blöder Treffer“, ärgerte sich Florian Klein. Trainer Karl Daxbacher sprach sogar von einem „schweren Tormannfehler“.

Lindner nahm die Schuld sofort auf sich: „Ich hätte im Tor bleiben müssen, hatte da draußen nichts zu suchen.“

Künftig wieder auf Pascal Grünwald zu setzen, ist für den Coach aber noch kein Thema: „Ich bin dafür, dass man einem Tormann den ein oder anderen Fehler zugesteht. Wenn sich das aber häuft, müssen wir uns etwas überlegen.“

Ein Tor, das keines war

Keine zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff glichen die Violetten aus. Wobei Tomas Juns Treffer nie und nimmer gegeben hätte werden dürfen. Der Ball war eindeutig nicht im Tor.

„Es war ganz klar kein Tor. Ich habe den Ball vor der Linie erwischt. Leider haben die Unparteiischen das anders gesehen“, konnte es Neustadt-Keeper Jörg Siebenhandl nicht fassen.

Es hatte den Anschein, als ob die Austria schon bald für die Vorentscheidung sorgen würde. Dem war aber nicht so. „Weil wir das Spiel ein bisschen dahin plätschern lassen haben, da hätten wir das 3:1 erzielen müssen“, war Klein bewusst.

Ausgleichende Gerechtigkeit?

Dem war aber eben nicht so. Und so kam es, dass Friesenbichler in der Nachspielzeit überraschend noch der Ausgleich gelang. „Vielleicht hat es so sein müssen“, spekulierte der Torschütze ein wenig mit dem geflügelten Wort der ausgleichenden Gerechtigkeit.

Doch nicht nur er, sondern auch Stöger gab zu, dass der späte Punktgewinn freilich „ein bisschen glücklich“ war. Die Freude darüber trübte das natürlich nicht. Vielmehr wurde die Moral hervorgehoben. „Das zeigt unseren Charakter. Wir sind eine eingeschworene Truppe“, freute sich Friesenbichler.

Ganz anders die Stimmungslage bei den Hausherren. „Das darfst du nicht mehr aus der Hand geben. Ich kann gar nicht beschreiben, wie ärgerlich das ist“, schimpfte Klein.

Daxbacher ging sogar noch weiter: „Es ist selten, so unzufrieden zu sein, wenn man Tabellenführer wird.“


Harald Prantl/Patricia Kaiser/Martin Wechtl

Stöger übte scharfe Kritik an der Entscheidungsfindung des Referees: „Mein erster Blick war zum Assistenten, der das Tor nicht angezeigt hat. Für mich war es eine gefühlte Ewigkeit, bis eine Entscheidung gefallen ist. Die Art und Weise ist mir extrem komisch vorgekommen. Die Optik war nicht die beste.“

„Eine Gemeinheit“, fand Simkovic, der an diesem Abend sogar 14 Gegner auf dem Feld ausmachte.

Vorentscheidung verpasst

Anschließend gelang den Violetten durch Nacer Barazite auch prompt der Führungstreffer (52.). Auch, weil die Niederösterreicher die Aufregung um den Ausgleich gar nicht gut wegsteckten.

„Wir haben uns etwas aus der Ruhe bringen lassen. Das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Günter Friesenbichler.