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Vorschau 17/18: Admira Wacker

Verkraftet die Admira den Abgang von Stürmer Christoph Monschein?

Vorschau 17/18: Admira Wacker Foto: © GEPA

Platz sechs in der letzten Saison, Platz vier in jener davor. Die Admira hat sich vom Abstiegskandidat zum soliden Mittelständer gemausert.

Bleibt die Frage, was die Ziele für die kommende Saison sind. "Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben", so der Tenor aus der Südstadt.

Angesichts der sportlichen Erfolge in jüngerer Vergangenheit sowie der Aufbruchstimmung im Verein durch den Einstieg von Sponsor Flyeralarm wohl die Mindestanforderung.

Von Underdog kann bei den Rot-Schwarzen in der kommenden Saison jedenfalls keine Rede mehr sein. Doch was ist in der bevorstehenden Saison möglich? Wie stark ist der Kader? Und wie sieht die Wunschelf aus?

LAOLA1 bietet traditionell eine ausführliche Bundesliga-Vorschau zu jedem Verein und versucht, diese Fragen zu klären:

Zugänge Abgänge
Marcel Holzmann (St. Pölten) Christoph Monschein (Austria)
Marin Jakolis (KSV Roeselare) Eldis Bajrami (unbekannt)
Toni Vastic (Austria Amateure)
Patrick Wessely (unbekannt)
Markus Pavic (NK Rudes)
Mustafa Yavuz (Wr. Neustadt)
Nico Löffler (VfB Lübeck)

Bei der Admira gibt es inwischen eine Tradition: Jeden Sommer verlässt (mindestens) ein Leistungsträger den Verein. 2014 waren es Stefan Schwab und Thorsten Schick, ein Jahr später Stephan Auer und Richard Windbichler. Im letzten Jahr wanderten Christoph Schößwendter und Jörg Siebenhandl ab. Auch diesmal gab es den traditionellen Abgang, dennoch war alles irgendwie anders.

Denn derart viel Staub wirbelte ein Transfer der Niederösterreicher selten auf. Über mehrere Wochen tobte ein Streit zwischen dem Klub und Stürmer Christoph Monschein bzw. dessen Beratern. Die Situation eskalierte, als die Austria den 24-Jährigen unter Vertrag nahm, obwohl die Admira ihn für sich beanspruchte.

Erst Stunden bevor der Fall beim Senat 2 der Bundesliga behandelt werden sollte, einigten sich die Parteien doch noch auf einen offiziellen Transfer samt Ablöse.

Ansonsten tat sich am Kader nicht allzu viel. Die Verträge von Eldis Bajrami, Toni Vastic und Patrick Wessely wurden nicht verlängert, der nicht mehr erwünschte Markus Pavic an NK Rudes abgegeben. Als Ersatz für Letzteren wurde mit Marcel Holzmann ein vielseitiger Linksfuß ablösefrei verpflichtet, als Monschein-Nachfolger kam zudem Marin Jakolis von KSV Roeselare.

WUNSCHELF UND KADERBEWERTUNG:

TOR:

Andreas Leitner ist inzwischen die unumstrittene Nummer eins im Tor der Südstädter. Der Steirer verfügt trotz seiner erst 23 Jahre bereits über reichlich Erfahrung im Profi-Fußball und war in der vergangenen Saison der Torhüter mit der besten Fangquote aller Bundesliga-Stammkeeper. Mit Manuel Kuttin verfügen die "Panther" über einen soliden Backup. Spannend zu beobachten wird, ob die Youngsters Dennis Verwüster und Jakob Meierhofer (beide 19 Jahre) bereits anklopfen und auf sich aufmerksam machen können.

LAOLA1-Bewertung: Im Tor muss sich die Admira keine Sorgen machen - es sei denn, ein größerer Klub aus dem In- oder Ausland wird auf Leitners starke Leistungen aufmerksam und verpflichtet den ehemaligen ÖFB-Nachwuchs-Tormann. Bleibt Leitner aber wie erwartet an Bord und zudem verletzungsfrei, sind die Südstädter im Tor stark aufgestellt.



ABWEHR:

Personell gesehen ist die Abwehr das Prunkstück der Admira. Innen ist Markus Wostry, der beste Zweikämpfer der vergangenen Spielzeit, gesetzt. Neben ihm wird aller Voraussicht nach Fabio Strauss starten, dahinter scharrt aber mit Manuel Maranda ein großes Talent in den Startlöchern. Auf der linken Seite wird wohl wie in der letzten Saison der universell einsetzbare Rechtsfuß Thomas Ebner starten, so lange alle Spieler fit sind. Neuzugang Marcel Holzmann ist eine Alternative auf links, wenn Ebner auf einer anderen Position gebraucht wird. Ex-ÖFB-Nachwuchsteamspieler Philipp Posch kann in der Viererkette auf allen Posten einspringen und sorgt so dafür, dass jede Position quasi doppelt besetzt ist. Linksfuß Milos Spasic hat ebenfalls schon Luft bei den Profis geschnuppert.

LAOLA1-Bewertung: Trainer Damir Buric legte nach seiner Ankunft im Winter das Hauptaugenmerk auf die Defensive - mit Erfolg. Im Vergleich zur Vorsaison sollte die Abwerreihe von der Besetzung nahezu gleich bleiben, einzig Holzmann ist neu dabei. Mit Wostry, Zwierschitz und Ebner sollten drei der vier Stammspieler eigentlich nach Höherem streben - ein Zeichen für die sehr stark besetzte Verteidigung.

MITTELFELD:

Im Mittelfeld ist "Zehner" Christoph Knasmüllner fix gesetzt, der 25-Jährige ist Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Niederösterreicher. Auch auf der Doppel-Sechs scheinen Kapitän Daniel Toth und Markus Lackner ein Stammleiberl zu haben. Sollte einer der beiden ausfallen, könnte Ebner von der Abwehr aufrücken, Holzmann dafür links hinten spielen. Ansonsten befinden sich mit Marcus Maier und dem von schweren Knieverletzungen gebeutelten Supertalent Florian Fischerauer zwei zentrale Alternativen aus der hauseigenen Akademie im Kader. Auch die beiden Juwele Lukas Malicsek und Wilhelm Vorsager könnten (erneut) ihre Chance bekommen, wenn Not am Mann ist. Außen sollte Maximilian Sax einen Fixlplatz haben, auf dem anderen Flügel deutet alles auf ein Duell zwischen Lukas Grozurek und Srdjan Spiridonovic hin. Auch andere Spieler wie Dominik Starkl dürfen sich Chancen ausrechnen.

LAOLA1-Bewertung: Im Zentrum ist die Admira stark besetzt, auf den Außenpositionen gibt es jedoch Fragezeichen. Kann Sax seine starke Form aus dem Frühjahr bewahren und sogar noch einen Schritt nach vorne machen? Ruft Spiridonovic sein unbestritten großes Potenzial konstant ab oder wird er zum internen Unruheherd? Wird Knasmüllner vielleicht doch noch von einem anderen Verein abgeworben? Viele schwer zu beantwortende Fragen.

ANGRIFF:

Der Abgang von Shootingstar Christoph Monschein schmerzt, ein 10-Tore-Stürmer ist nicht leicht zu ersetzen. Zu Beginn könnte Youngster Patrick Schmidt, ein schneller und somit ähnlicher Typ wie Monschein, das Vertrauen erhalten. Der Cousin von Philipp Hosiner feiert dieser Tage (22. Juli) aber erst seinen 19. Geburtstag - trotz großem Potenzial darf man sich nicht auf Anhieb Wunderdinge erwarten. Neuzugang Marin Jakolis ist ebenfalls noch jung (20) und muss sich erst eingewöhnen. Mit Sasa Kalajdzic wird ein großer Stoßstürmer (1,95 Meter) von den Amateuren gefördert, er hinterließ in der Vorbereitung einen guten Eindruck. Abgesehen davon könnten andere Offensivspieler wie Grozurek, Starkl oder sogar Knasmüllner (falsche 9) an vorderster Front einspringen.

LAOLA1-Bewertung: Wie bei einigen anderen Vereinen ist auch bei der Admira der Angriff das Sorgenkind. Andererseits - wer hatte vor einem Jahr Monschein auf dem Schirm? Vielleicht geht einem Angreifer ähnlich wie ihm der Knopf auf, das Potenzial dazu ist vorhanden.

TRAINER:

Die Fußstapfen waren groß, als Damir Buric im Winter als Nachfolger von Oliver Lederer präsentiert wurde. Schließlich war es Lederer, der die Admira vom Abstiegskandidaten zum Mittelständer formte. Unter Buric stellten sich aber schnell Erfolge ein, zudem findet er in der Öffentlichkeit mit seiner ruhigen und besonnen Art Anklang. Der 53-jährige Kroate gilt als harter Arbeiter, manch einer beschreibt ihn als Konzepttrainer. Er selbst sieht es so: "Ich versuche mich so zu definieren: Ich will variabel sein, so muss die Mannschaft schließlich auch spielen."

LAOLA1-Bewertung: Buric übernahm eine intakte Mannschaft, die zuvor aufgrund des frühen Saisonstarts und der Doppelbelastung durch die Europa-League-Qualifikation leicht unter ihrem Niveau gespielt hatte. Eine angenehme Situation - nun muss er beweisen, dass dieser Erfolg nicht nur auf den "Trainer-Effekt" sondern auf seine tagtägliche Arbeit auf und neben dem Platz zurückzuführen ist. Bislang sieht es so aus, als würde er perfekt zur Admira passen - für eine faire Beurteilung sollte aber seine erste volle Saison abgewartet werden.


SO TIPPT DIE LAOLA1-REDAKTION:

Rietzler Altmann Prantl Karper Wechtl Kastler Terler Nemetz
1. Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg
2. Rapid Rapid Austria Austria Rapid Austria Austria Rapid
3. Austria Austria Rapid Rapid Austria Rapid Rapid Austria
4. Admira Sturm LASK Sturm LASK Sturm LASK LASK
5. Sturm LASK Sturm LASK Sturm LASK Sturm Sturm
6. LASK Admira Mattersburg Admira Admira Admira Admira Admira
7. Altach Altach Admira Mattersburg Mattersburg Mattersburg St. Pölten Mattersburg
8. St. Pölten Mattersburg St. Pölten Altach Altach Altach Altach Altach
9. Mattersburg St. Pölten Altach WAC WAC WAC Mattersburg WAC
10. WAC WAC WAC St. Pölten St. Pölten St. Pölten WAC St. Pölten

FAZIT

Auch wenn die Admira offiziell den Klassenerhalt als oberste Priorität ausgibt: Die Ansprüche in Maria Enzersdorf sollten inzwischen höher sein. Einen Europa-League-Platz als Ziel auszugeben, wäre vermessen. Insgeheim dürfen die Südstädter aber schon in diese Richtung schielen. Um unten hineinzurutschen, besitzt die Mannschaft auf der anderen Seiten aber zu viel Qualität. Was bleibt, ist ein Platz im Mittelfeld - und die Chance, die eigenen Talente weiter zu fördern.


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