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Vorschau 2016/17: SV Ried

Wie tun sich die Wikinger mit ihrem neuen Trainer? Die LAOLA1-Saisonvorschau:

Vorschau 2016/17: SV Ried

Einmal mehr geht die SV Ried in eine spannende Saison.

Kein Wunder, wenn man de facto jedes Jahr mit einem neuen Trainer antreten muss. Christian Benbennek und Ried - das soll aber nun wirklich für länger sein.

Nachdem Helgi Kolvidsson vor einem Jahr praktisch schon in der Vorbereitung scheiterte, rettete die Rieder Trainer-Legende Paul Gludovatz den Verein vor dem Abstieg. Währendessen suchte Manager Stefan Reiter nach dem passenden Nachfolger.

Nachdem Marc Kienle absagte, sagte Christian Benbennek (Hier zum LAOLA1-Interview) zu. Der 43-jährige Deutsche hat keinen großen Namen, aber schnell Sympathiepunkte gesammelt. Dennoch steht die SV Ried vor einer schwierigen Saison.

LAOLA1 bietet traditionell eine ausführliche Bundesliga-Vorschau zu jedem Verein:

Zugänge Abgänge
Ronny Marcos (Greuther Fürth) Petar Filipovic (Austria)
Marvin Egho (Admira Wacker) Jakob Kreuzer (BW Linz)
Peter Zulj (Admira Wacker) Bernhard Janeczek (Maccabi Petah Tikva)
Özgur Özdemir (1. FC Nürnberg) Denis Streker (FSV Frankfurt)
Dennis Chessa (VfR Aalen) Michele Polverino (FC Rapperwil)
Daniel Sikorski (Ziel unbekannt)
Manuel Gavilan (Ziel unbekannt)

Die Oberösterreicher haben interessante Spieler geholt, doch noch lässt sich natürlich nicht abschätzen, wie sie sich bei der SV Ried und speziell in der Bundesliga - also im Ernstfall - machen werden.

Doch Ronny Marcos (Fürth), Dennis Chessa (Aalen), Özgur Özdemir (Nürnberg II) kommen allesamt aus Deutschland, wo man bekanntlich bis hin zur dritten Liga ganz ordentlich Fußball spielt. Und Peter Zulj und Marvin Egho (Admira) haben Potenzial.

Auf der anderen Seite trennte man sich verständlicherweise von Daniel Sikorski, Manuel Gavilan und Michele Polverino. Petar Filipovic gab man für gutes Geld an die Austria ab und Bernhard Janezcek, weil dessen Entwicklung stagnierte. Denis Streker, der ebenfalls nie sonderlich auffiel, wechselte ablösefrei zu FSV Frankfurt.

Bei Jakob Kreuzer, der im Frühjahr noch beim 1:0 gegen Rapid traf, entschied man sich auch gegen einen Verbleib und so wechselte der 21-jährige Stürmer nach Linz zu Erste-Liga-Aufsteiger Blau-Weiß.

Man darf gespannt sein, wie sich die Rieder No-Name-Truppe in diesem Jahr schlägt.

LAOLA1 hat die Wunschelf und Kaderbewertung der SV Ried:
TOR:

Hier hat sich nichts verändert. Goalie Thomas Gebauer ist nun schon seit genau zehn Jahren in Ried und natürlich auch diese Saison wieder Nummer eins. Reuf Durakovic ist wie vergangene Saison die Nummer zwei und Markus Schöller die Nummer drei. Letzterer wurde als Kooperationsspieler bei Union Gurten geparkt.

LAOLA1-Bewertung: So lange sich der Kapitän nicht verletzt, kann sich Ried auf einen soliden Bundesliga-Keeper verlassen, der die Erfahrung von 274 Liga-Partien mit sich bringt. Dahinter lauert die Erfahrung von einer Liga-Partie. Gebauer ist 34 Jahre alt und hat noch zwei Jahre Vertrag. Sollte Durakovic (Vertrag bis 2017) als neue Nummer eins aufgebaut werden, muss man ihm mehr Chancen geben. Das wiederum hängt von der Position in der Liga ab...


Was zeigt die SV Ried diese Saison? Die LAOLA1-Dreierkette diskutiert:


ABWEHR:

Der neue Trainer brachte die Viererkette zurück nach Ried. Hier kämpfen links Ronny Marcos, der ob seines Speeds auch weiter vorne spielen und mit Fortlauf der Saison eine Rolle wie einst Oliver Kragl einnehmen könnte, und Dennis Chessa um ihren Platz, rechts Thomas Bergmann, Florian Hart und Nico Antonitsch, der aktuell die Nase vorne hat. Marcos könnte auch rechts spielen. Im Abwehrzentrum sind neben Thomas Reifeltshammer, Özgur Özdemir und Antonitsch auch wiederum Marcos und der neue Allrounder in der Rieder Mannschaft, Alberto Prada, Optionen. Auch Marcel Ziegl und Gernot Trauner haben schon Erfahrungen in diesem Bereich gemacht, werden aber natürlich weiter vorne benötigt.

LAOLA1-Bewertung: Mit Filipovic gab es einen Innenverteidiger-Abgang, der mit Özdemir zu kompensieren versucht wurde. Ob das nach dem Abschied von Janezcek reicht, wird man sehen. Links hat man sich auf jeden Fall verstärkt, alleine durch die Quantität, aber auch was die Qualität betrifft, wenn man die ersten Indizien richtig deutet. Rechts scheint der eigentliche Innenverteidiger Antonitsch der aktuell lachende Dritte sein, der schon im Frühjahr bis zu seiner Verletzung Fuß fassen konnte. Bergmann sollte allerdings den Anspruch haben, sich hier durchzusetzen. In Summe gehört diese Defensive rein nominell zu den schwächeren der Liga, kann aber so auch nur positiv überraschen. Vor allem im traditionellen Rieder Verbund.



MITTELFELD:

Es deutet alles darauf hin, dass die SV Ried in erster Linie mit einem 4-4-2 die Plätze dieser Liga bespielen wird. Links gibt es mit Patrick Möschl, dem schnellen Matthias Honsak oder Nachwuchs-Nationalspieler Albin Ramadani Optionen. Es ist aber auch gut möglich, dass Ronny Marcos oder Dennis Chessa weiter vorne spielen, sollten sie entsprechend überzeugen. Kevin Brandstetter ist die junge Alternative, Peter Zulj scheint sich mit Fortlauf der Vorbereitung hier einen Vorteil erspielt zu haben. Rechts wäre ja Clemens Walch nominell der Kandidat, aber der wird im Angriff benötigt. Sein Triplepack beim 4:1 im Cup in Kufstein war natürlich dahingehend ein Auftakt nach Maß. Möschl kann ebenso rechts eingesetzt werden, auch Honsak. Bergmann und Hart können zudem je nach System etwas weiter vorne spielen. Im zentralen Mittelfeld ist Marcel Ziegl gesetzt, Gernot Trauner muss sich noch von einem Kreuzbandriss erholen und hätte hier auch ganz klar einen Stammplatz. Michael Brandner, Alberto Prada und Sebastian Dirnberger (defensiv) bzw. Zulj sowie Didi Elsneg (offensiv), der die nächsten Wochen wegen einer Schambeinverletzung ebenfalls nicht zur Verfügung steht, wären Alternativen.

LAOLA1-Bewertung: Mit Trauner und Elsneg wäre es ein schlagkräftigeres Mittelfeld, ohne müssen die Wikinger sich mit anderen Tugenden über Wasser halten. Der neue Trainer hat zumindest halbswegs ausreichende Optionen, um etwas variieren zu können. Ziegl ist etwa der erfahrene Sechser (170 BL-Spiele mit 23 Jahren), der dann wiedergenesene Trauner der aufstrebende Achter, Honsak die Rakete. Spieler wie Möschl oder Brandner haben zudem noch Luft nach oben.



ANGRIFF:

Thomas Fröschl kam in der Winterpause zurück und brauchte damals keine Anlaufzeit, erzielte etwa das Goldtor zum Sieg gegen Salzburg. Dieter Elsneg ist wochenlang verletzt, kann aber dann als bester Rieder Offensivspieler überall eingesetzt werden, vor allem als hängende Spitze. Auch Clemens Walch, Mathias Honsak und Peter Zulj sind ganz vorne eine Option. Marvin Egho (22) und Fabian Schubert (21) kämpfen um ihre Chance.

LAOLA1-Bewertung: Es gibt mit Fröschl nur einen echten Angreifer, der schon etwas in der Bundesliga zeigen konnte. Walch hat als Mittelstürmer 21 Partien in den Knochen, Honsak elf, Zulj nur zwei. Elsneg fehlt in den ersten Wochen. Auch hier man also nur positiv überraschen. Vielleicht entfaltet sich Walch ausgerechnet hier so, wie man es sich seit Jahren wünscht.


TRAINER:

Marc Kienle sagte Stefan Reiter ab, so fiel die Wahl auf Christian Benbennek. Der 43-jährige Deutsche trainierte zuletzt Alemannia Aachen und fiel dort einer Spielerrevolte zum Opfer. Davor waren Havelse und Babelsberg (mit Oliver Kragl) die Stationen. Im Trainer-Team befinden sich mit Mario Posch und Thomas Weissenböck zwei weitere Trainer mit Pro-Lizenz. Benbennek nahm keinen Assistenten mit. Es ist seine erste Station in einer höchsten Spielklasse.

LAOLA1-Bewertung: Christian Benbennek als neuer Trainer ist natürlich die Wundertüte schlechthin. Doch der Eindruck, den er in den vergangenen Wochen auch bei vielen Kollegen hinterließ, war durchwegs positiv. Benbennek stellt sich einer schwierigen aber zugleich spannenden Herausforderung. Die Nachfolge von einer Trainer-Legende wie Paul Gludovatz ist alles andere als einfach - vor allem im hitzigen Innviertel. Ein No-Name-Trainer mit einer No-Name-Truppe kann de facto nur gewinnen. In den ersten Wochen hat er schon mehr gewonnen als Helgi Kolvidsson vor einem Jahr...

SO TIPPT DIE LAOLA1-REDAKTION

Altmann Prantl Wechtl Karper Kastler Terler Nemetz Faber
1. Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg Salzburg SK Rapid Salzburg
2. SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid SK Rapid Salzburg SK Rapid
3. Austria Austria Austria Austria Austria Austria Admira Austria
4. Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz Sturm Graz WAC Austria WAC
5. WAC Altach Admira Admira Admira Admira WAC Admira
6. SV Ried WAC WAC St. Pölten WAC Sturm Graz Sturm Graz Altach
7. Admira Admira Altach WAC SV Ried St. Pölten Altach Sturm Graz
8. St. Pölten SV Ried St. Pölten Altach Altach Altach St. Pölten SV Ried
9. Altach St. Pölten SV Ried SV Ried St. Pölten SV Ried SV Ried St. Pölten
10. Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg Mattersburg

FAZIT

Nein, diese Saison wird um keinen Deut leichter als vergangene. Ein unbekannter Trainer soll eine weitestgehend unbekannte Mannschaft zum Klassenerhalt führen. Warum sollte das klappen? Warum aber auch nicht? Sollte Benbennek sein Team so erreichen, wie es aktuell den Anschein hat, und eine geschlossene Wikinger-Truppe formen, dann ist der Klassenerhalt in jedem Fall drin, vielleicht auch mehr. Mattersburg gilt als heißester Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg, St. Pölten, Altach, Wolfsberg werden hier ebenfalls ein Wörtchen mitreden. Ried hat vergangene Saison gezeigt, dass man die Entscheidungen trifft, wenn sie getroffen werden müssen (Kolvidsson), und danach wurden die Nerven nicht weggeschmissen. Im Umfeld hat man ebenfalls für Ruhe gesorgt (neuer Hauptsponsor Guntamatic, neues Funktionsgebäude am Entstehen, finanzielle Sicherheit). Es wird nicht leicht, aber es ist absolut realistisch, dass Ried auch im zwölften Jahr in Folge in der Bundesliga bleibt.

 

Bernhard Kastler


Das sind Rieds Neue:


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