Vor gerade 15 Monaten veröffentlichte das amerikanische Unternehmen OpenAI seine Künstliche Intelligenz (KI) ChatGPT. Seither ist in der Welt nichts mehr so, wie es einmal war. In kürzester Zeit setzte ein Wettlauf um verschiedenste Sprachmodelle ein, die das Leben der Menschen im Alltag erleichtern sollen.
Mittlerweile ist die Politik weltweit dabei, die Anwendungsbereiche von KI zu regulieren, um einen unkontrollierten Wildwuchs zu verhindern. Gleichzeitig pumpen Investoren wie Microsoft Milliarden an Dollar in diese neue Industrie. Sie erhoffen sich einen gewaltigen Sprung nach vorn und hohe Profite.
Automatisierung und Zeitersparnis
ChatGPT ist ein gutes Anwendungsbeispiel, wie Künstliche Intelligenz immer mehr in das tägliche Leben vordringt. Dieser Prozess hat mit der Digitalisierung begonnen und nimmt jetzt noch mehr Fahrt auf. Das Internet hat nicht nur die Verlagerung zahlreicher Geschäftsmodelle ins Netz möglich gemacht, sondern auch zahllose neue Anwendungen auf den Weg gebracht. Das vereinfacht zahlreiche Prozesse und spart Zeit.
Bestes Beispiel dafür ist die Zahlung im Netz, die durch digitale Zahlungsdienstleister wie PayPal, das Online-Shopping erst zum heutigen Erfolg geführt hat. PayPal ist auch im deutschen Sprachraum klarer Marktführer, weil die Zahlungsmethode in unzähligen Shops und Gaming-Plattformen zu finden ist. Selbst PayPal Casinos sind im Aufstieg begriffen, weil die Konsumenten die Vorteile des Anbieters nicht mehr missen wollen. Die Zahlungen funktionieren schnell und sicher und haben so herkömmlichen Zahlungsmethoden erfolgreich den Kampf angesagt.
Disruptive Kraft in allen Bereichen?
Diese disruptive Kraft sagen Experten auch Künstlicher Intelligenz nach. Sie soll die Arbeitswelt wie das Privatleben in den nächsten Jahren revolutionieren und Menschen aufwendige Arbeiten abnehmen. Das gilt auch und vor allem für die Unterstützung von Kunden. Diese sprechen im Internet immer öfter mit einer KI, statt mit einem „echten Menschen“. Neben einem Kontaktformular, einer E-Mail-Adresse und zahllosen Social-Media-Auftritten haben sich hier die Chatbots als rasche Alternative zur Kontaktaufnahme etabliert.
Selbst im Sport hat die KI längst ihren Platz gefunden. Sie analysiert Leistungen, entdeckt neue Talente und kann Verletzungen vorbeugen. Schließlich fühlt sich eine KI dort besonders wohl, wo sie viele Daten vorfindet. Das gilt auch für den Spitzensport, der jede noch so kleine Bewegung seiner Protagonisten aufzeichnet. Die KI strukturiert diese, erkennt Muster und zeigt Auffälligkeiten. In den besten Ligen beim Fußball kommen die Clubs kaum noch ohne die Unterstützung der Maschine aus, um mit ihren Konkurrenten mithalten zu können.
Doch all diese Möglichkeiten vereint ihr technischer Hintergrund. Kaum noch jemand hat die Chance, sich mit echten Menschen auszutauschen. Das hat die Österreich-Werbung erkannt und beschlossen, alles anders zu machen. Ihre Lösung hört auf den Namen ChatSkiPT und ersetzt die KI durch den Menschen.
Von der Maschine zum Menschen
Dabei geht die Österreich-Werbung den umgekehrten Weg und setzt auf die persönliche Kompetenz und Betreuung von Experten. Anstatt eines Sprachmoduls beantworten bei ChatSkiPT echte Skilehrer live die Fragen der Kunden rund um das Thema Winterurlaub.
Dabei setzen diese auf den typischen österreichischen Humor und ihr Fachwissen, das sie sich im Zuge ihrer Tätigkeit angeeignet haben. So möchte man bei der Österreich-Werbung das besondere Flair der jeweiligen Location und eines Urlaubs im Skiparadies herausarbeiten und zur Geltung bringen.
Als Argument führt man dazu an, dass Sprachmodule wie ChatGPT zwar eine nützliche Ergänzung sein können, jedoch nicht immer jene fundierten Tipps liefern können, auf die Urlauber vertrauen müssen. Schlechte Empfehlungen oder falsche Ergebnisse möchte man unbedingt vermeiden, daher setzt die Österreich-Werbung einen Kontrapunkt zu den immer stärker Einzug haltenden Bots.
Schließlich geht es beim Skiurlaub in Österreich auch um Authentizität; das können nach Ansicht der Werbeexperten typische Skilehrer besser vermitteln als eine KI. Die neue Marketingkampagne der Österreich-Werbung setzt daher auf menschliche, statt auch künstliche Intelligenz. Damit erregen die Macher Aufsehen, schließlich läuft der weltweite Trend gerade in die Gegenrichtung.
Charme statt trockener Wissensvermittlung
Doch das gefällt nicht allen Kunden. Viele von ihnen schätzen nach wie vor die persönliche Betreuung durch einen kompetenten Mitarbeiter und möchten sich nicht mit einer KI unterhalten. Das soll ChatSkiPT sicherstellen. Hier geht es den Machern nicht nur darum, die Vorzüge der Skigebiete hervorzustreichen, sondern auch die landestypische Mentalität. Immerhin „wirbt“ ChatSkiPT auch mit seinem Wissen um österreichische Beleidigungen, die nach Meinung der Auftraggeber, die Authentizität der Betreuung unterstreicht. Was eine Maschine nicht vermitteln kann, soll der Skilehrer in Fleisch und Blut erläutern.
Im Kern geht es darum, den Urlaubern die Wichtigkeit persönlicher Betreuung zu vermitteln. Bei aller Technikbegeisterung darf dies nach Ansicht der Werbeexperten nicht vergessen werden. Die wesentlichen Daten zu den Skigebieten mit 23.000 Hektar an Skipisten und mehr als 2.600 Skiliften kann eine KI zwar problemlos übermitteln, doch mit deutlich weniger landestypischem Charme. Doch dieser gilt als eines der Erfolgsrezepte des österreichischen Ski-Tourismus. Kein Wunder also, dass sich die Verantwortlichen etwas einfallen lassen mussten.
Wer eine Frage zum Thema hat, geht einfach auf die Webseite von ChatSkiPT und schreibt diese in ein Chatfenster. Doch statt einer KI antworten insgesamt 16 Skilehrer aus allen österreichischen Skigebieten. Sie geben ihre Erfahrungen weiter und versorgen die Gäste mit wertvollen Tipps. Doch hier zeigt sich bereits die Einschränkung im Gegensatz zu herkömmlichen KIs. Das Chatten ist nur zu festgelegten Zeiten möglich und auf die Sprachen Deutsch und Englisch beschränkt. Doch nichtsdestoweniger handelt es sich bei ChatSkiPT um eine neue und witzige Alternative zum Trend KI. Ob er sich als Erfolg erweist, wird sich nach diesem Ski-Winter zeigen.