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ÖSV-Pleite auch in Innsbruck - Stoch siegt weiter

Österreichs Adler fliegen auch beim Heimspringen in Innsbruck hinterher. Kamil Stoch gelingt Hattrick:

ÖSV-Pleite auch in Innsbruck - Stoch siegt weiter Foto: © getty

Für Österreichs Skispringer setzt es auch beim ersten Heimspringen der Vierschanzen-Tournee 2017/18 eine Pleite.

Nur drei ÖSV-Adler sind im Final-Durchgang dabei. Michael Hayböck belegt als bester Österreicher Rang 10. Stefan Kraft muss sich mit Rang 24 zufrieden geben. Clemens Leitner holt bei seinem Weltcup-Debüt als 29. gleich Punkte.

Mann des Tages ist einmal mehr Kamil Stoch: Der Pole gewinnt mit Sprüngen auf 130 und 128,5 Meter. Mit dem dritten Tagessieg steht er vor der Titelverteidigung: In der Gesamtwertung führt Stoch vor dem letzten Springen mit 64,5 Punkten Vorsprung auf Andreas Wellinger (GER).

Das Podest komplettieren Daniel-Andre Tande (NOR) und Andreas Wellinger (GER).

Sturz-Pech für Freitag

Olympiasieger Stoch profitierte bei seinem klaren Erfolg am Bergisel vor Daniel Andre Tande (NOR) und Andreas Wellinger (GER) vom Sturz seines schärfsten Rivalen Richard Freitag. Der Deutsche kam im ersten Durchgang wie der Pole auf 130 Meter, landete nach missglücktem Aufsprung aber im Schnee und trat im zweiten Durchgang angeschlagen nicht mehr an.

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Stoch hat Grand-Slam-im Visier

Stoch gewann nach Oberstdorf und Garmisch erstmals auch auf dem Bergisel und kommt als insgesamt zehnter Springer mit drei Tagessiegen zum Finale nach Bischofshofen. Angesichts der Dominanz des Doppel-Olympiasiegers und seines Vorsprungs von 64,5 Punkten auf den zweitplatzierten Deutschen Andreas Wellinger ist nicht zu erwarten, dass er sich die Adler-Trophäe noch entreißen lässt.

Saisonübergreifend hat Stoch den "Grad-Slam" schon geschafft - er hatte den vergangenen Schlussbewerb in Bischofshofen gewonnen. Für ihn geht es darum, es dem Deutschen Sven Hannawald gleichzutun, der als bisher einziger Springer 2001/02 alle vier Konkurrenzen einer Tournee gewonnen hatte. "Ich bin sehr zufrieden und meinem Team sehr dankbar", sagte der 30-jährige Stoch. "Wir werden sehen, was passiert. Ich muss meinen Job machen."

Kraft ist ratlos

Für das Team von Cheftrainer Heinz Kuttin setzte es vor 16.300 Zuschauern eine weitere Enttäuschung. Nur drei von elf Österreichern schafften den Einzug ins Finale der besten 30. Für Stefan Kraft ging es nach dem fünften Platz in der Qualifikation nicht weiter nach oben. Der Ex-Tourneesieger rutschte wegen technischer Probleme bei seinem Sprung in die Tiefen der Ergebnisliste ab.

"Es hat mich im Sprung wieder so verzogen", sagte der Doppel-Weltmeister, der nach dem ersten Durchgang das gleiche Problem beklagt hatte. "Das ist ganz komisch, denn es hat sich besser angefühlt als das, was rausgekommen ist." Der Salzburger gab zu, etwas verunsichert zu sein. "Ich weiß nicht, warum es mich da draußen so zerfleddert", hatte er nach dem ersten Sprung gemeint.

Hayböck glaubt an Kraft

Sein Zimmerkollege Hayböck ist jedoch überzeugt, dass der Ex-Tourneesieger rasch wieder zur Topform zurückfindet. "Es wird schnell gehen, dass er wieder um den Sieg mitkämpft", sagte der Oberösterreicher.

Kuttin meinte, Kraft fehle für seinen aktuellen Standard etwas die Geduld. "Gestern hat er einen sauberen Absprung geschafft, heute sind die Pferde mit ihm durchgegangen", sagte der Kärntner. Kraft müsse Ruhe finden vor dem Absprung.

Hayböck sieht es positiv

Zwei Österreicher durften immerhin zufrieden sein. Hayböck freute sich über seine prolongierte Aufwärtstendenz. "Der zehnte Platz gibt viel Zuversicht. Ich lasse mich nicht drausbringen, auch wenn die Presse nicht so nett zu uns ist", meinte der 26-Jährige im ORF-Fernsehen.

Und der 19-jährige Tiroler Clemens Leitner, der Bruder des Ex-Biathlon-Juniorenweltmeisters Felix Leitner, schaffte es bei seinem Weltcupdebüt als 29. gleich in die Punkteränge.

Gregor Schlierenzauer erlitt hingegen ausgerechnet auf seiner Heimschanze einen Rückschlag auf dem Weg zurück zur Spitze. Der zweifache Bergisel-Sieger verpasste als 37. das Finale. Dennoch ist seine aktuelle Situation völlig anders als jene vor zwei Jahren, als er 33. gewesen war. Damals hatte er sich nach eigenen Worten "technisch auf einem Tiefpunkt" befunden und sich danach eine Auszeit genommen. Der 27-Jährige gab am Donnerstag keinen Kommentar ab.

Ergebnis in Innsbruck

 

DG1 Weite DG1 Pkt DG2 Weite DG2 Pkt Pkt
1 STOCH Kamil 1987 POL 130.0 138.2 128.5 131.9 270.1
 2 TANDE Daniel Andre 1994 NOR 129.5 130.1 125.0 125.5 255.6
 3 WELLINGER Andreas 1995 GER 133.0 127.3 126.0 126.2 253.5
 4 STJERNEN Andreas 1988 NOR 125.0 117.9 127.0 123.2 241.1
 5 DAMJAN Jernej 1983 SLO 127.0 128.0 120.0 111.9 239.9
 6 KOBAYASHI Junshiro 1991 JPN 123.0 124.0 121.5 115.4 239.4
 7 JOHANSSON Robert 1990 NOR 124.5 122.5 123.0 114.8 237.3
 8 EISENBICHLER Markus 1991 GER 128.5 130.1 117.0 106.0 236.1
 9 LEYHE Stephan 1992 GER 123.5 125.0 119.0 110.1 235.1
 10 HAYBOECK Michael 1991 AUT 123.5 119.5 122.5 115.2 234.7
 11 HULA Stefan 1986 POL 123.5 119.5 122.0 112.1 231.6
 12 GEIGER Karl 1993 GER 125.5 123.3 118.0 107.3 230.6
 13 KOT Maciej 1991 POL 127.0 120.8 121.5 108.3 229.1
 14 ZYLA Piotr 1987 POL 122.0 120.1 119.0 108.3 228.4
 15 WOLNY Jakub 1995 POL 124.5 119.6 119.0 105.5 225.1
 16 FANNEMEL Anders 1991 NOR 118.0 114.1 119.0 109.3 223.4
 17 ZAJC Timi 2000 SLO 118.5 109.0 122.0 114.0 223.0
 18 KASAI Noriaki 1972 JPN 125.0 122.9 112.5 97.2 220.1
 19 FORFANG Johann Andre 1995 NOR 121.5 117.1 116.0 102.2 219.3
 20 KUBACKI Dawid 1990 POL 122.0 117.0 116.0 101.9 218.9
 21 GRANERUD Halvor Egner 1996 NOR 118.5 104.8 119.5 110.3 215.1
 21 TAKEUCHI Taku 1987 JPN 113.5 109.4 118.0 105.7 215.1
 23 PREVC Peter 1992 SLO 119.0 114.5 111.5 97.5 212.0
 24 KRAFT Stefan 1993 AUT 118.0 112.0 112.5 98.3 210.3
 25 DEZMAN Nejc 1992 SLO 126.0 116.6 111.0 93.0 209.6
 26 SCHMID Constantin 1999 GER 112.0 101.7 117.0 103.2 204.9
 27 JELAR Ziga 1997 SLO 114.0 100.9 116.0 101.1 202.0
 28 PEIER Killian 1995 SUI 120.0 111.9 108.5 89.2 201.1
 29 LEITNER Clemens 1998 AUT 117.5 107.1 108.0 86.3 193.4
 30 FREITAG Richard 1991 GER 130.0 113.8 113.8
 33 AIGNER Clemens 1993 AUT 118.0 108.0 108.0
 35 SCHIFFNER Markus 1992 AUT 116.5 106.8 106.8
 37 SCHLIERENZAUER Gregor 1990 AUT 117.0 106.0 106.0
 40 HUBER Daniel 1993 AUT 113.0 103.0 103.0
 43 LACKNER Thomas 1993 AUT 113.5 100.7 100.7
 45 WOHLGENANNT Ulrich 1994 AUT 114.0 97.9 97.9
 46 ALTENBURGER Florian 1993 AUT 107.0 91.2 91.2
 47 FETTNER Manuel 1985 AUT 109.0 90.6 90.6

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