Keine Vorfreude auf Hybrid-Modell
Los geht es aber erst einmal Anfang November (5. und 6.) im polnischen Wisla, wo eine Hybrid-Variante geplant ist: Es wird zwar in einer Eisspur losgefahren, gelandet wird jedoch auf einer Matte. "Das begeistert mich nicht so sehr", gesteht der zweifache Gesamtweltcup-Sieger.
"Man muss wissen, dass diese Eisspuren nur bis zehn, maximal fünfzehn Grad Außentemperatur ausreichend gekühlt werden können. Sollte Anfang November die Sonne scheinen, bremst der Anlauf zu stark", erklärt er.
Dass nur ein solcher Bewerb geplant ist und der Rest auf Schnee stattfinden soll, ist für den Skiflugweltrekord-Halter nicht nachvollziehbar: "Das sind im Grunde zwei verschiedene Sportarten."
Positiv sieht er jedoch das geplante Skifliegen der Frauen: "Ich denke, die Zeit ist jetzt reif." Für den Anfang hält er ein begrenztes Teilnehmerfeld von 20 Springerinnen für sinnvoll. "Es braucht ein sehr stabiles System, sonst ist die Gefahr einfach zu groß."
Kraft will zu Olympischen Spielen 2026
Skeptisch ist Kraft in Bezug auf eine andere Messmethode, künftig sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch eine Lasertechnik vermessen werden: "Die neue Messmethode an sich ist ja zu befürworten. Jedoch wird es darauf ankommen, ob die Athleten von ein und derselben Person vermessen werden oder ob es wieder vier, fünf unterschiedliche Personen machen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit für Schummeleien natürlich größer."
Wie lange der 29-Jährige dem Skisprung-Zirkus noch erhalten bleibt, ist offen. Die WM in Planica (21. Februar bis 5. März) ist nur das kurzfristige Ziel ("Ich freue mich sehr!"), langfrisitg steht die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 auf dem Programm.
"Das ist zumindest der Plan. Mailand/Cortina wären meine ersten Spiele auf europäischem Boden. Ich wäre dann 32 Jahre, also noch im besten Skisprung-Alter, wenn ich bis dahin gesund bleibe."