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ÖSV-Technikerinnen "können nur überraschen"

Die ÖSV-Technikerinnen gehen ohne Druck in die WM:

ÖSV-Technikerinnen Foto: © GEPA

Österreichs Speed-Damen haben die Ski-WM mit leeren Händen verlassen, jetzt sind die Technikerinnen am Zug.

Am Donnerstag steht in Aare der Riesentorlauf (ab 14:15 Uhr im LIVE-Ticker) und am Samstag (ab 11 Uhr) der Slalom am Programm. In beiden Disziplinen könne man "eigentlich nur überraschen", sagt Bernadette Schild.

Speziellen Druck mache der Blick auf den Medaillenspiegel nach den bisher erfolglosen Auftritten der ÖSV--Damen nicht. "Wir haben ja damit nichts zu tun", spricht Schild den Unterschied zwischen Technik- und Speed-Gruppe an. 

"Wie eine Parallelklasse"

Die Spezialistinnen für die schnellen Disziplinen reisten am Montag ab, ihre Quartiere bezogen Schild und Co. Einen Erfahrungsaustausch gab es laut der Salzburgerin nicht. "Ich bin erst gekommen, als die weg waren", sagt Schild, die zuvor mit den übrigen Slalom-Damen in Funäsdalen südlich von Aare trainiert hatte.

Ebensowenig gab es telefonischen Kontakt. "Nein, ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe nicht einmal die Nummern von den Mädels." Und auch sonst gebe es kaum Kontakt zwischen den beiden Gruppen. "Das ist wirklich komplett getrennt, wir sehen uns auch im Training nicht. Das ist ganz ein anderer Tross. Wie eine Parallelklasse", erklärt Schild.

Kein Druck

Die Technikerinnen sehen sich trotz bisher augebliebener Medaillen nicht zusätzlich unter Druck gesetzt. "Ich denke, auf der Speed-Seite war es natürlich schon so, dass sie mit Medaillen gerechnet haben. Das ist jetzt, glaube ich, auf der Technik-Seite anders, weil wenn wir eine Medaille machen, ist das eher eine Überraschung", erläutert Schild.

Der Riesentorlauf ist in Anbetracht der bisherigen Weltcup-Ergebnisse und den Ausfällen der beiden besten ÖSV-Riesentorläuferinnen, Stephanie Brunner und Anna Veith, jene WM-Disziplin mit den geringsten Medaillenchancen. Das beste Resultat des ÖSV-Quartetts hatte Ricarda Haaser als Siebente am Semmering, Katharina Liensberger war in Killington Neunte. Bernadette Schild und Katharina Truppe haben die Top Ten im Weltcup bisher noch nicht geknackt.

"Ich kann eigentlich nichts verlieren"

"Ziel ist schon, von oben bis unten einen guten Lauf zu fahren", umreißt Haaser ihre Vorstellungen. "Nur attackieren, damit ich sagen kann, ich bin fünf Tore super gefahren, bringt auch nichts. Aber wie man gesehen hat, muss man richtig stabil sein im Riesentorlauf, dass man ganz, ganz vorne mitfahren kann", führt die Tirolerin aus. "Auf dem Hang muss man sowieso schauen, dass man den Ski auf Zug hält und sehr viel selber dazu Tempo macht, weil er nicht allzu steil ist."

Truppe und Liensberger waren am Dienstag bereits im Team-Wettkampf im Einsatz und kamen am Abend mit Silber ins Quartier zurück. "Ich habe, glaube ich, echt einen guten Tag erwischt", sagt Truppe. Das gute Gefühl will sie in ihr zweites Rennen mitnehmen. "Meine Erwartung sind jetzt keine Medaillen, weil ich habe noch kein Podest. Ich kann eigentlich nichts verlieren."

Die 21-jährige Liensberger kannte den Hang schon vor dem Teambewerb, gewann sie doch vor zwei Jahren RTL-Silber bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Aare. "Trotzdem ist es wichtig, sich immer wieder neu darauf einzustellen. Ich versuche einfach, das zu zeigen, was ich kann, und schnell skizufahren. Was dann rauskommt, werden wir sehen."

"Auf so einem Hang lernt man skifahren"

Auch in Schild steckt ein größeres Potenzial für den Slalom, den Riesentorlauf nehme sie aber dennoch "sehr ernst". Die Salzburgerin hätte ohne die Verletzungen von Veith und Brunner wohl keinen Startplatz bekommen. Aber ich denke trotzdem, dass ich schon ganz gute Leistungen im Riesentorlauf auch gezeigt habe."

Die Gegebenheiten in Aare entsprechen nicht ganz ihrem Wunschbild: "Normalerweise lernt man auf so einem Hang skifahren". Die höheren Temperaturen ab Mitte der Woche könnten den Österreicherinnen aber entgegenkommen, meint Schild. "Grundsätzlich ist es eh, wie es ist, aber für uns ist es schon besser, wenn es ein bisschen wärmer ist, weil diesen ganz kalten skandinavischen Schnee haben wir einfach ganz, ganz selten."

Die bisher letzte WM-Medaille der Damen im Riesentorlauf war die Goldene von Anna Fenninger 2015 in Vail/Beaver Creek

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