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Techniker erwartet "Winter Wonderland" in Palisades Tahoe

Die ÖSV-Läufer schwärmen von einer "richtig coolen Winterlandschaft" in den USA. Am Samstag steht ein Riesenslalom am Programm, am Sonntag der Slalom.

Techniker erwartet Foto: © GEPA

Erst zum zweiten Mal in der Geschichte findet an diesem Wochenende ein Männer-Weltcup der Alpinen in Palisades Tahoe statt.

Das kalifornische Ski-Ressort in der Sierra Nevada trägt einen Riesentorlauf (Samstag) und einen Slalom (Sonntag) aus (beide Rennen ab 19:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>), ehe es weiter Aspen geht.

Die in dieser Saison zweite USA-Reise der Männer, die auf Betreiben von FIS-Präsident Johan Eliasch festgesetzt wurde, ist in der Szene umstritten. Die Läufer aber freuen sich auf die zwei Rennen an einem Olympia-Schauplatz.

"Es hat brutal viel Schnee und schneit nach wie vor. Die haben einen richtig sensationellen Winter", vermeldete Raphael Haaser seine ersten Eindrücke. "Wir freuen uns natürlich riesig auf die Rennen." Auch Stefan Brennsteiner schwärmte: "Eine richtig coole Winterlandschaft."

Erste Weltcup-Rennen der Männer in Palisades Tahoe seit 1969

Schneefall ist auch das ganze Wochenende noch angesagt - in dem Ort nahe des Lake Tahoe, der lange Zeit als Squaw Valley firmiert hat. 1960 gingen dort die Olympischen Winterspiele in Szene.

Nach Protesten der indigenen Bevölkerung der Region entschieden sich die Betreiber des Skigebiets aber 2021 zur Namensänderung. Der alte Name sei "abwertend und anstößig" gewesen, hieß es damals in einem Statement.

Das bisher einzige Weltcup-Gastspiel der Männer in Palisades Tahoe datiert mit 1969, RTL-Sieger war damals der Steirer Reinhard Tritscher. Die Frauen waren öfter dort zu Werke, zuletzt feierte Mikaela Shiffrin im März 2017 zwei Siege.

Die Österreicher-Fraktion hob mehrheitlich am Mittwoch Richtung San Francisco ab und machte sich dann mit dem Auto auf den Weg nach Norden. Serviceleute, Betreuer und Material waren teilweise bereits davor in die USA geschickt worden, andere wie Rennsportleiter Marko Pfeifer kamen erst zwei Tage später.

Eliasch lassen Budget- und Klima-Bedenken kalt

Ende November und Anfang Dezember 2022 war der Weltcup-Zirkus in dieser Saison bereits in Lake Louise und Beaver Creek zu Gast. Laut FIS-Boss Eliasch ist das Interesse der Zielgruppen vor Ort zu diesem Zeitpunkt aber eher gering, Anfang März könne man ein größeres Publikum in Nordamerika erreichen.

Die zusätzlichen Reisekosten, die das Budget großer Verbände wie ÖSV und Swiss-Ski im sechsstelligen Bereich belasten, sowie der sich daraus ergebende größere CO2-Fußabdruck seien für ihn kein Thema. "Ökologisch fällt die zusätzliche Reise über den Atlantik verglichen mit anderen Posten in unserer Klimabilanz nicht groß ins Gewicht", sagte der Schwede kürzlich bei der WM.

Für Fabio Gstrein sind es die allerersten Weltcup-Rennen in den USA. "Fein ist es nicht, aber das gehört auch bei uns dazu", sagte der Tiroler zum Reisestress. "Ich freue mich schon richtig darauf. Sicher hätte es man etwas anders legen können, aber anscheinend ist es nicht anders gegangen."

Schwarz: "Will den Schwung von der WM mitnehmen"

Marco Schwarz hat die zwei freien Tage nach den Weltmeisterschaften "daheim eher ruhiger verbracht, mit Wäschewaschen und dann wieder Zusammenpacken. Eine kleine Ausdauereinheit ist sich ausgegangen", berichtete der WM-Dritte im Riesentorlauf.

Das Ziel des Kärntners: "Ich will den Schwung von der WM mitnehmen, wieder gut attackieren und sauber Skifahren."

In Schladming war Schwarz in dieser Saison auch im Weltcup schon einmal Riesentorlauf-Dritter, im Slalom fehlt ihm noch ein Top-fünf-Resultat.

Courchevel-Weltmeister Marco Odermatt könnte indes am Samstag der vierte Mann werden, der 14 Rennen in Folge im Riesentorlauf auf dem Podium stand.

Den Rekord hält der Schwede Ingemar Stenmark, dem das von 1977 bis 1981 laut FIS-Angaben 37 Mal gelang. Marcel Hirscher ist in diesem Ranking mit 18 RTL-Podestplätzen en suite von 2016 bis 2018 Zweiter.

Strolz mit neuem Selbstvertrauen zurück in die Spur?

Johannes Strolz, dessen Anreise durch Straßensperren wegen der Schneemengen verzögert wurde, hatte sich vor dem USA-Trip mit einem zweiten Platz in Berchtesgaden via Europacup Selbstvertrauen geholt. Davor war er aber auch dort und eine Woche zuvor in Jaun - so wie bei der WM im Kombi-Slalom - ausgeschieden.

"Das Ziel für den Sonntag ist, dass ich die zwei guten Fahrten jetzt im Weltcup auch zeigen kann", sagte der Vorarlberger. Dementsprechend soll am Sonntag "hoffentlich auch ein gutes Ergebnis" herausschauen.

Entscheidungen um die begehrten Kristallkugeln können in Palisades Tahoe noch nicht fallen. Dem Schweizer Odermatt und Slalom-Disziplinleader Lucas Braathen sitzen noch einige Verfolger mit zumindest halbwegs guten Aussichten im Nacken.

Und im Rennen um die große Kugel hat Braathens norwegischer Landsmann Aleksander Aamodt Kilde noch die Chance, Odermatt abzufangen.

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