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Hirscher im Saalbach-RTL: "Komplett von der Rolle"

Erfolgslauf des Salzburgers reißt. Auch Manuel Feller hat nichts zu jubeln.

Hirscher im Saalbach-RTL: Foto: © GEPA

Der Riesentorlauf in Saalbach-Hinterglemm endet mit einem überraschenden Ergebnis.

Saison-Dominator Marcel Hirscher muss sich klar geschlagen geben, er liegt nach dem ersten Durchgang mit Materialproblemen auf Rang 5 und landet nach einem fehlerhaften zweiten Lauf nur auf Platz 6 (+0,77).

Umso größer ist der Jubel bei Zan Kranjec. Der Slowene fährt vom vierten auf den ersten Platz vor und feiert seinen 1. Weltcupsieg. Damit verweist er Loic Meillard (SUI, +0,19) und Mathieu Faivre (FRA,+0,50) auf die Plätze. Bitteres Ende auch für Manuel Feller: Der Fieberbrunner scheidet als Zweiter nach dem ersten Durchgang in Führung liegend aus.

Auch Henrik Kristoffersen (NOR/+0,88) lässt mit Rang acht aus.

Johannes Strolz verbessert sich nach Rang 28 im ersten Durchgang mit der zweitbesten Laufzeit noch auf Rang 17 und ist der zweitbeste Österreicher im Klassement.

Neben Feller scheidet auch Philipp Schörghofer im zweiten Lauf aus.

Hirscher-Serie gerissen>>>

Ergebnis des Riesentorlaufs in Saalbach>>>

"Komplett von der Rolle"

Nachdem Marcel Hirscher zuletzt in Alta Badia dominiert hatte, lief es für ihn in seinem Heimat-Bundesland überhaupt nicht nach Wunsch.

"So bitter und heftig ist es selten gelaufen, ich war komplett von der Rolle", gestand Hirscher. Zwar habe es Probleme mit der Präparierung beim Ski gegeben, "aber ich muss auch meinen Beitrag dazu leisten", betonte der 29-Jährige im ersten ORF-Interview.

"Schnell von Hero zu Zero"

"Natürlich wäre mir lieber, wenn es so fesch weitergegangen wäre. Man sieht, wie verdammt schnell man von Hero zu Zero kommt. Ich bin das gleiche Zeug wie in Alta Badia gefahren, da habe ich mir gedacht, ich kann nicht umfallen, das ist fast unmöglich", erklärte der siebenfache Gesamtweltcupsieger.

"Und dann habe ich mir hier bei der Hälfte gesagt, wenn ich das jetzt ins Ziel schaffe, dann ist das echt eine Leistung heute." Er sei sehr gefährdet gewesen, auszufallen.

Schadensbegrenzung von Hischer

"Der sechste Platz ist voll die Schadensbegrenzung", merkte er deshalb an, und der Zeitrückstand mit 0,77 Sekunden sei auch noch okay. Das Ergebnis musste er akzeptieren.

"Das gehört auch dazu. Mein Lieblingsthema, das Set-up, funktioniert sehr oft sehr gut, aber man sieht, es muss halt alles zusammenpassen. Also entweder ich habe das Skifahren in zwei Tagen verlernt, oder was anderes passt nicht."

Im Riesentorlauf-Weltcup liegt der Salzburger nach fünf von zehn Saisonrennen dennoch klar voran: Mit 420 Zählern hat er 196 Punkte Vorsprung auf Alexis Pinturault. Im Gesamtweltcup hält er bei 520 Punkten und 180 Zählern Vorsprung auf Teamkollege Max Franz.

Stein zerstört Fellers Hoffnungen

Aber auch seinem nach dem ersten Lauf noch zweitplatzierten ÖSV-Teamkollegen Manuel Feller erging es nicht viel besser. Der Tiroler schied aus nachdem er im zweiten Durchgang nach einer knappen halben Minute Fahrzeit einen Stein erwischt hatte.

"Da war mein Rennen vorbei", erklärte Feller. "Danach war es nur noch eine Frage der Zeit bis ich auf der Pappen liege, denn ich habe keinen Rechtsschwung mehr auf Zug gebracht."

Kranjec sorgt für Premiere

Kranjec ist nun der erste Slowene mit einem Riesentorlauf-Sieg im Weltcup. "Ich bin sehr glücklich, dass ich das geschafft habe", betonte der 26-Jährige nach seiner Premiere auf dem obersten Podestplatz.

Damit gab es gleich zwei slowenische Siege an einem Tag, nachdem unmittelbar zuvor Ilka Stuhec bereits den Gröden-Super-G gewonnen hatte. Der 22-jährige Junioren-Ex-Weltmeister Meillard stand als Zweiter erstmals in seiner Karriere auf dem Weltcup-Stockerl.

Strolz zeigt im Finale auf

Mit zweitbester Laufzeit von Rang 28 auf 17 verbesserte sich Johannes Strolz, der sein bestes Karriereergebnis in dieser Disziplin erreichte.

"Das Ergebnis passt, ich bin zufrieden. Im ersten Durchgang war es mit der Sicht und der Piste brutal schwer", erklärte der 26-Jährige. Vor allem für die Leistung im zweiten gab es auch Lob von ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher. "Im zweiten hat er auch die Piste genützt und es gut gemacht."

 

Stimmen:

Marcel Hirscher: "Ich glaub, ich hab in zwei Tagen das Skifahren komplett verlernt. So bitter ist es noch selten gelaufen. Die Zeit ist eh noch gut, für dass, dass ich drei Mal hingefallen bin. Den anderen muss man heute gratulieren, sie sind richtig gut gefahren. Aber von mir war es richtig schlecht. So oft, wie wir beim Material richtig gelegen sind, hat es heute halt nicht gepasst. Aber ich muss da meinen Teil schon auch dazubeitragen. Es war der selbe Ski wie in Alta Badia. Aber da sieht man, wie eng es ist. In zwei Tagen vom Hero zum Zero. Es ist schon krass: IN Alta Badia habe ich mir gedacht: Ich kann gar nicht herfallen. Und heute musste ich schauen, dass ich da runter komme. Es ist sicher nicht lustig, aber man nimmt es schon lockerer. Wir haben alles probiert, aber es passiert manchmal. Es kommt selten vor, aber kann vorkommen."

Manuel Feller: "Es war eine Frage der Zeit, bis ich auf der Pappn liege. Ich habe irgendwo im Mittelteil einen Stein erwischt und habe keinen Rechtsschwung mehr dafahren. Es war dann schon fast gefährlich, eigentlich hätte ich rausfahren sollen. Ich habe gekämpft. Nach etwa 30 Fahrsekunden war das Rennen für mich vorbei. Schade, dass es ausgerechnet daheim passiert. Ich nehm einen fünften, sechsten, zehnten Platz mit - aber einen Nuller nicht gerne."

ÖSV-Cheftrainer Andreas Puelacher: "Manuel hatte den ganzen Ski kaputt. Er hat gekämpft, alles probiert. Bei Marcel habe ich nur über Funk gehört, dass er zwei Mal ausgerutscht ist. Das ist untypisch, normal gibt es das bei ihm nicht. Wir müssen jetzt schauen, woran es da gelegen ist"

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