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Hirscher in Bansko am Kombi-Podest

Für Marcel Hirscher hat sich das Antreten in der Kombination in Bansko gelohnt.

Hirscher in Bansko am Kombi-Podest Foto: © GEPA

Für Marcel Hirscher hat sich das Antreten in der Kombination in Bansko gelohnt. Der Annaberger fährt als Zweiter aufs Podest. 

Hirscher muss sich nur Weltmeister Alexis Pinturault um 0,68 Sekunden geschlagen geben. Der Franzose gewinnt damit nach dem Aus von Marco Schwarz auch die kleine Kristallkugel in der Kombination. 

Nur eine Hundertstel hinter Hirscher wird Stefan Hadalin (SLO) Dritter. 

Vincent Kriechmayr belegt Rang elf, gefolgt von Johannes Strolz. Romed Baumann wird 21. 

Ergebnis der Kombination in Bansko>>>

Für den Franzosen Pinturault ist es die fünfte Kugel in der Kombination sowie sein 22. Weltcupsieg. 

Schwarz droht Saisonende

Bitter endete das Rennen für Kugel-Mitanwärter Marco Schwarz. Den Kärntner hatte es im Super-G bei der Landung nach einem Sprung nach hinten gedrückt, er wurde mit Verdacht auf Kreuzbandriss nach Hause geflogen. Die MRI-Untersuchung wird in Innsbruck stattfinden. Marco Schwarz droht Saisonende >>>

Den ÖSV traf es gleich zweimal, Hannes Reichelt fädelte im Super-G ein und erlitt bei seinem Sturz ein Schleudertrauma und eine Unterschenkelprellung.

Hirschers Super-G-Start offen

Pinturault liegt nach dem fünften Kombi-Kugelgewinn seiner Laufbahn im Gesamtweltcup als Zweiter 460 Zähler hinter Hirscher. Der Salzburger, der bei der WM auf ein Kombi-Antreten verzichtet hatte, bestritt diese in Bansko, weil er sich im Gesamtweltcup noch nicht auf der sicheren Seite fühlt.

Jetzt überlegt er einen Startverzicht im Super-G am Samstag, abhängig werde er es auch von der Kurssetzung machen. Er habe aber bereits mehr Punkte, als er sich für diese beiden Rennen erhofft hätte, und die Priorität liege auf dem Riesentorlauf am Sonntag.

Dosierter Super-G-Lauf

Im seinem ersten Speed-Rennen nach einem Jahr ging Hirscher nicht auf volle Attacke (+1,83 Sek. Rückstand auf den Schnellsten Mauro Caviezel/SUI). Der 29-Jährige erklärte, dass er das in seiner Situation mit nur einem Trainingstag nicht riskieren wollte.

"Ich habe es so umgesetzt, wie ich es mir vorgenommen habe, das passt in Anbetracht der Umstände." Im technisch nicht sehr anspruchsvolle Slalom sei es schwierig gewesen, viel rauszuholen. Es wurde trotzdem ex aequo mit dem Kanadier Trevor Philp die schnellste Zeit. "Es ist überraschend, dass es jetzt so ausgegangen ist. Es ist mir mehr als aufgegangen", sagte er über den satten Punktegewinn.

"Warum muss man so einen Sprung bauen?"

Pinturault war "glücklich, aber auch enttäuscht" darüber, dass es nach dem verletzungsbedingten Ausfall nicht zum möglich gewesenen großen Fight im Slalom gekommen sei und sprach sein Mitgefühl in Richtung Schwarz aus. Dieser hatte die Kombination in Wengen gewonnen, war bei der WM Dritter geworden und mit Kugelchancen nach Bansko gereist.

Pinturault hatte übrigens wie Schwarz bei der Landung nach dem Zielsprung massive Schwierigkeiten, kam aber glimpflich davon. "Ich hatte noch Glück. Ich stelle mir die Frage: Warum muss man so einen Sprung bauen?"

Ins selbe Horn stieß auch Hirscher: "Warum passiert erst etwas, wenn was passiert?" Im Laufe des Rennens war der Sprung dann etwas abgetragen worden. Pinturault erklärte außerdem, sich keine Chancen mehr auf den Gesamtweltcup auszurechnen.

Mayer nimmt Ausfall locker

Elfter wurde Vincent Kriechmayr, auf Platz zwölf landete Johannes Strolz, Punkte gab es noch für Romed Baumann auf 22. Disqualifiziert im Super-G wurden Matthias Mayer und Christian Walder, Mayer war im Finish an einem Tor vorbeigefahren.

"Ich wäre den Slalom eh nicht gefahren, es war Training für morgen", sagte der Doppel-OIympiasieger. Der im Super-G zweitplatzierte Kriechmayr freute sich über "ein gutes Training" für Samstag. Daniel Danklmaier und Christopher Neumayer schieden im Slalom aus.

Mehrere Speed-Fahrer nutzten den Kombi-Super-G als Training und traten im Slalom nicht mehr an, das wirkte sich letztlich auf die Slalom-Startnummer von Henrik Kristoffersen aus. Als 32. des Super-G fuhr er im Slalom erst hintennach. Die unbereinigte Super-G-Ergebnisliste der Top 30 wird gestürzt. Wer zum Slalom nicht antritt, scheint als nicht gestartet auf.

Ein Nachrücken, das Kristoffersen eine der ersten Nummern für den Torlauf gebracht hätte, gibt es aber nicht. Der Norweger wurde mit zehnter Slalomzeit Gesamt-16. Im Gesamtweltcup ist er 620 Zähler hinter Hirscher Dritter.

Vorzeitige Heimreise für Hannes Reichelt nach Sturz in Bansko>>>

Marcel Hirscher: "Das es so aufgeht und das Hundertstel auf meiner Seite ist, das hat mich zurückerinnert an die WM 2017 - da war es andersrum. Aber davon kannst du nicht ausgehen. Es ist doch überraschend, dass es so ausgeht. Aber es ist mehr als aufgegangen."

Alexis Pinturault: "Ich bin natürlich glücklich. Aber ich bin auch etwas enttäuscht, weil sich Marco heute verletzt hat - damit ist ein spannendes Duell ausgefallen. Ich habe gewusst, dass nach dem Super-G kein ernsthafter Konkurrent für mich um die Kugel da ist. Ich war mein eigener Gegner. Das wichtigste war, dass ich sicher runterkomme. Im Gesamtweltcup Chancen? In diesem Jahr? Sicher nicht..."

Vincent Kriechmayr: "Der Super-G war ganz gut. Im Slalom fehlt es doch einiges. Ein bisschen besser wäre es schon gegangen. Aber ich habe mir doch schwer getan dafür, dass es doch einfach gesetzt war. Der Super-G heute war recht schön gesetzt - wir werden sehen, was da morge kommt. Aber wir müssen es eh nehmen, wie es kommt."

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