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Reichelt macht im Kampf um Super-G-Kugel Mut

Der Salzburger lag 2008 vor Finale 99 Punkte zurück und holte Kristall.

Reichelt macht im Kampf um Super-G-Kugel Mut Foto: © GEPA

Mit 44 Punkten Rückstand auf Dominik Paris nimmt Vincent Kriechmayr am 14. März den Super-G beim Weltcup-Finale in Soldeu in Angriff. Er wird sein "letztes Hemd" riskieren, um doch noch die Kristallkugel ins ÖSV-Lager zu holen.

Verloren ist noch nichts. Dass selbst ein Rückstand von 99 Zählern nicht das Ende aller Hoffnung bedeutet, weiß niemand besser als Hannes Reichelt.

Die letzten Speed-Kugeln gewannen die ÖSV-Herren 2008 durch Reichelt im Super-G sowie 2012 durch Klaus Kröll in der Abfahrt.

In der Abfahrt mischen die ÖSV-Herren nicht mehr mit, ein Zweikampf zwischen dem führenden Schweizer Beat Feuz und dem zweitplatzierten Paris (80 Zähler zurück) ist übrig geblieben.

Weltcup-Stände bei den Ski-Herren

Im Super-G reisten Kriechmayr (im Bild oben links) und Matthias Mayer (re.) mit einer Doppelführung nach Norwegen.

Noch sechs Athleten im Super-G-Kristall-Rennen

Nach dem Sieg von Paris am Sonntag haben noch sechs Athleten die theoretische Chance auf das Kristall.

Paris liegt 44 Zähler vor Kriechmayr, 63 vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde, 64 vor dessen Landsmann Kjetil Jansrud, 75 vor Mayer und 86 vor dem Schweizer Mauro Caviezel.

Reichelt machte seinen Kollegen Mut. Denn 2008 lautete die Ausgangslage vor dem Finale, dass der Schweizer Didier Cuche 89 Zähler vor Christoph Gruber und 99 vor Reichelt lag.

In Bormio gewann Reichelt dann das finale Rennen 1/100 Sekunde vor dem Schweizer Didier Defago und die Kugel mit einem Punkt Vorsprung auf Cuche, der seinen Lauf verbremst hatte und als 16. außerhalb der Punkteränge der ersten 15 landete. Für Aufregung sorgte damals, dass Daniel Albrecht trotz Funksprüchen, dass er bremsen möge, seinen Teamkollegen Cuche als Elfter noch aus den Zählern fuhr.

Reichelt weiß wie es geht: "Vinc gewinnt, Dome wird Vierter..."

"Es ist erst vorbei, wenn das letzte Rennen um ist. Wenn man noch in Schlagdistanz ist, sind 99 Punkte definitiv vor dem Finale zu wenig (für den Führenden/Anm.). Und bei 44 Punkten kann viel passieren. Da braucht der Vinc nur gewinnen und Dome wird Vierter, das reicht ihm schon nicht. Das wird sicher eine spannende Sache", sagte Reichelt.

Auch Paris sieht die Kugel noch lange nicht im Trockenen, auch wenn er in Kvitfjell mit den Siegen in Abfahrt und Super-G seine absolute Topform unter Beweis gestellt hatte.

Kriechmayr musste als Kvitfjell-Vierter die Führung abgeben, aufgegeben hat der Vizeweltmeister gegen den Weltmeister aber noch nicht.

"Ich werde volles Risiko gehen. Natürlich sind 44 Punkte aufzuholen, er muss auch erst runterfahren. Ich muss das Beste zeigen, das ich drauf habe. Mein letztes Hemd riskieren und dann schauen, was die Konkurrenz macht", erklärte der Oberösterreicher. Die Geschichte mit den 99 Punkten kennt er. "Natürlich, ist ja eine Legende, der Hannes!"

Druck liegt bei Dominik Paris

Der Druck sei jetzt bei Dominik. "Er ist ein cooler Hund, er ist in einer super Form. Erst muss einmal ich meine Leistung bringen, darauf werde ich mich konzentrieren."

Mayer meinte, es sei sicherlich schwierig, aber es sei noch ein Rennen zu fahren. "Aber die großen Chancen darf man sich nicht mehr ausrechnen."

Die Disziplin-Wertungen im Riesentorlauf und Slalom hat sich Marcel Hirscher bereits gesichert, zum jeweils sechsten Mal. In der Kombination schlug der Franzose Alexis Pinturault zu.

Hirscher vor achten Sieg im Gesamt-Weltcup

Im Gesamt-Weltcup hat Hirscher auf dem Weg zu seiner achten Kugel sechs Rennen vor Schluss 1.408 Zähler auf dem Konto und damit 490 mehr als der Franzose Alexis Pinturault und 600 mehr als der Norweger Henrik Kristoffersen. Der damit auch theoretisch keine Chance mehr auf die Kugel hat, weil Hirscher an Saison-Siegen mit zehn von Kristoffersen mit einem nicht mehr einholbar ist.

Liegt Hirscher nach dem Riesentorlauf am Samstag in Kranjska Gora 500 Zähler vor Pinturault, darf er das große Kristall fix sein Eigen nennen.

Wahrscheinlich reicht aber auch ein Vorsprung von 400, weil der Franzose sein Antreten in der Abfahrt in Soldeu als eher unwahrscheinlich bezeichnet hatte. Spätestens Samstag in Slowenien sollte Pinturault darüber Auskunft geben.


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