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ÖSV-Rückschlag im Kampf um Super-G-Kugel

Vincent Kriechmayr und Co. verpassen im Super-G in Kvitfjell das Podest:

ÖSV-Rückschlag im Kampf um Super-G-Kugel

Österreichs Ski-Herren verpassen beim Super-G in Kvitfjell das Podest und müssen sich damit im Kampf um die kleine Kristallkugel wohl geschlagen geben. 

Dominik Paris gewinnt nach der Abfahrt auch den Super-G und schnappt sich damit die Führung im Disziplinen-Weltcup. Der Italiener gewinnt vor Kjetil Jansrud (+0,43) und Beat Feuz (+0,60), Vincent Kriechmayr, vor dem Rennen Führender im Super-G-Weltcup, bleibt nur Rang vier (+0,82).

Der Oberösterreicher liegt im Super-G-Weltcup vor dem letzten Rennen nun 44 Punkte hinter Paris

 

Aleksander Aamodt Kilde (NOR) hat als Dritter 63 Punkte Rückstand, Kjetil Jansrud liegt 64 Punkte zurück. Matthias Mayer hat als Fünfter mit 75 Zählern Rückstand nur noch theoretische Chancen auf die kleine Kugel. 

Der Kärntner wird nach einer fehlerhaften Fahrt hinter Christian Walder (+1,14) Platz zwölf (+1,47), Hannes Reichelt wird 18. (+1,88). Christopher Neumayer belegt Rang 20, Christoph Krenn und Johannes Kröll landen auf den Plätzen 22 und 23.

Ergebnis des Super-G in Kvitfjell>>>

"Dominik war mehr al Limit"

"Ein vierter Platz ist nicht schlecht, natürlich hätte ich mir mehr vorgenommen", sagte Kriechmayr, der nicht ganz am Limit gefahren war. "Dominik war da sicher mehr am Limit, was die Linie angeht. Wenn sich im Super-G das alles ein bisschen zu leicht ausgeht, dann ist es meistens nicht schnell."

Das bestätigte auch der Sieger. "Es war mehr am Limit als erwartet. Der Kurs war ziemlich schnell gesetzt, ein paar Mal ist es sich knapp ausgegangen. Im Super-G weiß man, wenn es knapp ist, ist man meistens schnell."

Kriechmayr: "Muss mein letztes Hemd riskieren"

Die Top-Form von Paris ringt auch Kriechmayr Respekt ab: "Er zieht es gnadenlos durch, er ist sicher vom Speed her der Schnellste zur Zeit, aber verloren ist nichts. Beim Finale ist die Strecke eine ganz andere, das ist für jeden Neuland. Es gilt aufs Neue, sich zu beweisen. Ich werde volles Risiko gehen, dann werden wir sehen, was rauskommt. Dominik muss auch erst runterfahren und ich muss mein letztes Hemd riskieren."

Der letzte Super-G wird in der Finalwoche ab 13. März in Soldeu/Andorra ausgetragen.

Mayer täuscht sein Gefühl

Der Tageszwölfte Mayer hatte Probleme bei einem Sprung, insgesamt habe sich die Fahrt aber besser angefühlt, als das Ergebnis zeigte. "Mir kam es nicht so schlecht vor, ich dachte, ich habe einen guten Zug, aber offensichtlich hat es nicht so gut funktioniert."

Der Kärntner hatte schon vor dem Rennen erwähnt, dass Paris der Mann sei, den es zu schlagen gelte, etwas näher dran habe er sich aber schon gesehen. "Im Disziplinweltcup wird es schwierig, aber es ist immer noch alles möglich. Natürlich ist Dominik in dieser Form zäh zum Biegen."

Walder ärgert sich über Patzer

Wegen Neuschnees hatte das Rennen eine halbe Stunde verspätet begonnen, die Piste war in einem guten Zustand und ließ einen fairen Ablauf zu.

Zweitbester Österreicher war Christian Walder als Elfter (+1,14), es war sein ex aequo zweitbestes Saisonergebnis nach Rang acht im November in der Abfahrt in Beaver Creek.

"Es war wieder ein Patzer mittendrin. Der Erste ist weit weg, aber zum Fünften sind es zwei Zehntel", ärgerte er sich ein bisschen. Die Teilnahme am Finale der Top 25 ging sich aber aus. "Das war das große Ziel", sagte der Kärntner.

Reichelt im Tief

Für Hannes Reichelt lief es in Kvitfjell überhaupt nicht, nach Platz 23 in der Abfahrt wurde er im Super-G 18. Seinen Sturz in Bansko wollte er nicht als Ursache hernehmen. "Aus solchen Tiefs bin ich schön öfter rausgekommen", versicherte der Salzburger.

Punkte gab es auch für Christopher Neumayer als 20., Christoph Krenn als 22. und Johannes Kröll als 23. Außerhalb der Top 30 blieb Otmar Striedinger (38.), Daniel Danklmaier schied aus.

 

Vincent Kriechmayr: "Ich habe mir mehr erwartet. Die Tommy-Moe-Kurve bin ich wieder zu direkt gefahren, damit nimmt er mir bis ins Ziel wieder viel ab. Unschlagbar ist keiner, aber Dominik ist in sehr guter Form. Ich bin mit meiner Fahrt nicht zufrieden. Beim Finale heißt es nun: Voll angreifen. Aber mit der Form vom Dominik wird es dort auch sehr schwer."

Dominik Paris: "Ich glaube, die Fahrt war mehr am Limit, als ich es mir erwartet habe. Aber es ist sich zum Glück gut ausgegangen. Die Piste war in perfektem Zustand. Der Kurs war ziemlich schnell gesetzt, ich war manchmal etwas eng dran - es ist sich knapp ausgegangen. Aber im Super-G weiß man, wenn es knapp wird, ist man schnell. Die Ausgangs-Position um die Kugel ist optimal. Aber die Verfolger sind nicht weit weg - da heißt es in Soldeu nochmal Gas geben."

Matthias Mayer: "Ich musste nach dem Tunnelsprung ein bisschen abstechen - sicherlich nicht ideal. Grundsätzlich habe ich gedacht, dass es ganz eine gute Fahrt war. Das war dann doch nicht so - immer spürt man es nicht. Im Kampf um die kleine Kristallkugel ist es wohl vorbei - natürlich ist noch ein Rennen, aber der Dominik wird sich das in dieser Form nicht mehr nehmen lassen."

Christian Walder: "Oben war es richtig gut - aber dann wieder, so wie in der ganzen Saison, Fehler. Auf den fünften Platz fehlen mir nur zwei Zehntel. Für einen richtigen Top-Platz fehlt mir mal eine richtig fehlerfreie Fahrt. Ich habe oft gute Teilzeiten, aber immer wieder Fehler."

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