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Schwarz lässt sich in Italien für Gesamtweltcup stressen

Der Kärntner nimmt sich Starts in allen Rennen bis zum Jahreswechsel vor. Die Performance im Slalom könnte gegen Odermatt entscheidend werden.

Schwarz lässt sich in Italien für Gesamtweltcup stressen Foto: © GEPA

Für Marco Schwarz geht es im Ski-Weltcup rund um Weihnachten Schlag auf Schlag.

Sind die Gröden-Rennwoche plus die Alta-Badia-Riesentorläufe bewältigt, nimmt der Kärntner auch den Slalom in Madonna di Campiglio in Angriff.

Nach dem Weihnachtsfest will er in Bormio schon wieder am Start stehen, wo Super-G und Abfahrt zu fahren sind. "Körperlich fühle ich mich topfit, von dem her würde ich das schon gerne so durchziehen", sagte Schwarz in Gröden.

 

Klar ist für ihn, dass er seine Punkteausbeute maximieren muss, um das Rennen um den Gesamtweltcup möglichst lange offen zu halten. Das bedeutet einerseits ein Mammutprogramm, nahezu ohne Pause.

In Gröden stand die Abfahrt am Samstag ursprünglich zur Diskussion, Schwarz entschied sich aber für ein Antreten. "Jede Fahrt da bringt mich weiter", erklärte er. "Solange es mir so gut geht, werde ich das Programm so durchziehen. Wenn es irgendwann einmal zu zwicken anfängt, muss ich eh reagieren."

Slalom-Performance als Schlüssel

Großer Favorit auf den in diesem Fall dritten Gewinn der großen Kristallkugel ist der Schweizer Marco Odermatt, der in Gröden bisher 120 Zähler eingefahren und in der Gesamtwertung die Führung übernommen hat. Seine Konstanz setzt Schwarz unter Druck, wenn er mithalten will - und verschafft andererseits dem Slalom eine Schlüsselrolle in seinem Repertoire.

Man müsse weiter damit rechnen, dass Odermatt "im Riesentorlauf, Super-G und in der Abfahrt um einen Tick besser sein wird", gibt sich ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer keinen Illusionen hin. Schwarz müsse demzufolge in jener Disziplin, die Odermatt nicht fährt, "die Punkte aufholen oder besser sein". Das gilt noch mehr vor dem Hintergrund, dass drei ausgefallene Speed-Events oder mehr womöglich nicht nachgetragen werden können.

Beim Auftakt in Gurgl, wo 'Blacky' hinter Manuel Feller Zweiter war, klappte das Slalom-Punktehamstern besser als geplant. "Jetzt ist er noch in einer guten Slalom-Form", sagte Pfeifer.

Nach wie vor schade sei daher die Absage des Rennens in Val d'Isere vor einer Woche. Mit Fortdauer der Saison und mehr und mehr Speed-Kilometern in den Beinen würde es zunehmend schwieriger, betonte Pfeifer. "Aber ich bin trotzdem guter Dinge, dass er mit qualitativ guten Tagen sein Niveau halten kann."

ÖSV-Cheftrainer hat Kilde im Blick

Gegen Ende der Vorsaison hatte der langjährige Trainer von Schwarz noch gemeint, dass am ehesten der Slalom gestrichen werden müsste, wird, da der Aufwand für das spezifische Training zu hoch sein könnte. Nun dürften wohl kräftezehrende Abfahrten weggelassen werden, etwa in Wengen oder Kitzbühel.

"In Wengen wird er die kurze Abfahrt, da ist er letztes Jahr Sechster geworden, wohl fahren. Super-G? Auf alle Fälle. Lange Abfahrt? Großes Fragezeichen. Slalom sicher", blickte Pfeifer voraus.

Der ÖSV-Chefcoach geht grundsätzlich davon aus, dass sich der Gesamtweltcup nicht nur zum Fall für zwei entwickeln wird. "Man darf einen (Aleksander Aamodt; Anm.) Kilde nicht vergessen", wies Pfeifer darauf hin, dass der Norweger mit Seriensiegen in Abfahrt und Super-G ebenfalls ein Thema werden könnte. Für Schwarz gehe es in dieser Saison auch darum, seine Chancen für die nächsten Jahre zu erhöhen. Im Speed-Bereich solle der 28-Jährige die Strecken einmal kennenlernen.

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