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Nur noch Sarrazin kann Odermatt aus Kugel-Rausch reißen

Der Franzose zeigte sich im gestrigen Super G in guter Form. ÖSV-Männer kämpfen um die letzte Chance auf einen Abfahrtsaisonsieg.

Nur noch Sarrazin kann Odermatt aus Kugel-Rausch reißen Foto: © GEPA

International gilt das Interesse beim letzten Rennen der Alpinski-Saison dem Schweizer Marco Odermatt, der nach den Kugeln für Gesamtwertung, Riesentorlauf und Super-G in Saalbach-Hinterglemm auch noch jene in der Abfahrt gewinnen könnte.

Der Franzose Cyprien Sarrazin will das verhindern, müsste dafür aber 42 Zähler aufholen. Für Österreich geht es darum, eine sieglose Abfahrtssaison zu verhindern, nur Vincent Kriechmayr, Stefan Babinsky und Otmar Striedinger sind am Start.

Zuletzt waren Österreichs Speedfahrer im Winter 2015/2016 ohne Sieg in der Abfahrt geblieben. Noch in der Vorsaison gewann Kriechmayr viermal. Heuer war er zuletzt als Zweiter in Kvitfjell erstmals auf dem Podest, es war zugleich der einzige Stockerlplatz für den ÖSV.

Kriechmayr vermisst Trainingspartner Mayer

Wünschen würde er sich eine vordere Nummer, nehmen werde er es, wie es komme, meinte der Oberösterreicher vor der Auslosung für den Saison-Kehraus. In der Disziplinwertung könnte er Dominik Paris noch Rang drei abjagen, allerdings hat er 44 Zähler Rückstand auf den Südtiroler.

Rückblickend betrachtet erklärte Kriechmayr, dass er gerade zu den Klassikern in Wengen und Kitzbühel nicht das hundertprozentige Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gehabt habe. Aus seiner Sicht seien das "fünf vergeigte Rennen" gewesen. Er vermisst einen Trainingspartner, wie es der Dreifacholympiasieger Matthias Mayer gewesen ist, von dem er sich betreffend Linienwahl, Skitechnik, dem Umgang mit Sprüngen viel abgeschaut habe. Und er bedauert, dass die Mannschaft durch Rücktritte und verletzungsbedingte Ausfälle immer kleiner geworden ist.

Die Schweizer haben in der Abfahrt mit sechs Athleten doppelt so viele in die Top 25 gebracht wie Österreich. Babinsky rangiert als zweitbester ÖSV-Läufer an der 15. Stelle. Nach Platz 17 im Super-G am Freitag zeigte er sich "enttäuscht" von sich selbst. "Analysieren, abhaken, dann den Fokus auf Sonntag richten", sagte der Steirer.

Der Kärntner Striedinger ist nur 24. der Wertung, seine Saison gestaltete sich schwierig. "In Amerika ist es mir ins Kreuz geschossen, das habe ich nicht richtig wegbekommen bis Wengen. In Kitzbühel hatte ich die Grippe. Und dann waren sehr viele Rennen vorbei."

Cheftrainer Marko Pfeifer wünscht sich bei der WM-Generalprobe freilich einen versöhnlichen Abschluss. "Vinz kann jederzeit schnell fahren, Oti kann da runter auch schnell fahren. Aber die Schweizer stehen mit breiter Brust da. Rogentin ist im Training sehr überlegen gewesen, er ist hoch einzuschätzen. Wir werden das Beste geben und hoffentlich noch ein Stockerl mitnehmen."

Im Super-G am Freitag feierte die Schweiz einen Dreifachsieg durch Rogentin, Loic Meillard und Arnaud Boisset, Odermatt wurde Fünfter, Gino Caviezel Achter.

Abfahrt weist Ähnlichkeit mit Gröden auf

Gefahren wird am Sonntag auf der Strecke "Ulli Maier". Für die WM könne man da nichts mitnehmen, meinte Kriechmayr. "Beim Finale ist die Abfahrt immer eine Mischung für Damen und Herren. Für uns Herren sind so viele Kurven, ich glaube auch für die Damen sind ein bissl zu viele Kurven." Babinsky sah "einige Elemente mit Wellen, die man gut erwischen muss".

Und Striedinger bemerkte im oberen Teil von der Steilheit her eine Ähnlichkeit mit Gröden. "Aber jede Strecke hat eine eigene Charakteristik."

Holt Odermatt die Kugel, ist er der erste Rennläufer nach dem Salzburger Hermann Maier 1999/2000 und 2001/01, der vier in einer Saison einheimste - freilich in denselben Kategorien. Erfolgreichster Schweizer war Pirmin Zurbriggen, der 1986/87 zusätzlich noch die Kombination für sich entschied.

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