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Max Franz fühlt sich auf Abfahrt in Gröden wohl

Kärntner will in Südtirol nach verkorkster Saison Selbstvertrauen tanken.

Max Franz fühlt sich auf Abfahrt in Gröden wohl Foto: © GEPA

Für Max Franz geht die Weltcup-Saison an diesem Wochenende so richtig los. Der Speed-Spezialist kehrt nach Gröden in sein "Wohnzimmer" zurück.

Vier seiner zehn Stockerlplätze hat der Kärntner allein auf der Saslong-Piste eingefahren. "Ich fühle mich hier einfach wohl", sagt Franz. "Wellen habe ich schon von klein auf gern mögen, damit kann ich gut umgehen."

Diese Liebesbeziehung mit der klassischen Abfahrtsstrecke und ihrem Herzstück, der Ciaslat-Wiese, gipfelte bisher in einem vollen Stockerlsatz in der Abfahrt - Sieg 2016, Rang zwei 2018 und Rang drei 2017 sowie einem zweiten Rang im Super-G (2017).

Wie zum Beweis zeigt Franz bei perfekten Bedingungen im Abschlusstraining mit einem weiteren "Stockerlplatz" auf.

In die Saison gestartet ist Franz verhalten mit den Rängen 14 (Super-G) und 12 (Abfahrt) in Val d'Isere. Nach einer mauen Vorsaison habe bei Franz in Frankreich "die Überzeugung" noch nicht ganz gepasst. "Aber ich habe im Training gesehen: Der Grundspeed ist da."

Am Wochenende vor Weihnachten soll im Grödnertal beim Super-G am Freitag und in der Abfahrt am Samstag (jeweils ab 11:45 Uhr im LIVE-Ticker) nicht nur die Geschwindigkeit passen.

Franz schmerzt, dass sein Fanclub nicht nach Gröden darf

"Wo hin zu kommen und zu wissen: Wenn du keinen großen Blödsinn machst, bist du dabei - das macht es viel leichter. Ich glaube, das brauche ich jetzt auch, dass ich wieder zu diesen Ergebnissen komme, wo ich einmal gewesen bin." Die Voraussetzungen dafür sieht Franz geschaffen. "Ich habe meine Hausaufgaben im Sommer erledigt."

Max Franz im Gespräch mit Trainer Werner Franz
Foto: © GEPA

Der Körper spielt wieder mit, das ermöglichte hohe Trainingsumfänge. "Es war letztes Jahr ein Kampf mit dem Kreuz und dann Kampflinie selbst die restliche Saison, weil die Ergebnisse nicht da waren." Er hofft nun, dass nach dem Gröden-Wochenende die "nötige Lockerheit" da ist. Ein Wermutstropfen ist, dass sein Fanclub coronabedingt heuer nicht vor Ort sein darf.

In Sachen "Lockerheit" ist Christian Walder seinem Kärntner Team-Kollegen bereits einen Schritt voraus. Mit Rang zwei im Super-G fuhr der 29-jährige Freund von Conny Hütter erstmals im Weltcup auf das Podest.

Den Grund für den Befreiungsschlag sieht der Kärntner neben konditionellen und skitechnischen Fortschritten im neuen Arbeitsgerät. "Der Materialwechsel hat mir sicher gut getan. Ich komme mit dem matreial von Salomon irrsinnig gut zurecht."

Vorjahressieger Kriechmayr mit neuem Material unterwegs

Auch Vincent Kriechmayr hat sein Material gewechselt, das ihm im Vorjahr in Gröden einen seiner zwei Saisonsiege im Super-G beschert hat. "Natürlich war das letztes Jahr ein ganz guter Tag für mich", bemerkte der Oberösterreicher lapidar.

Sein Fokus liegt in der Gegenwart: "Neues Jahr, neuer Tag und aufs Neue hin versuchen, vorne mitzufahren."

Die Pistenbeschaffenheit dürfte sich noch ändern. Es werden klare Nächte angesagt, die Läufer berichteten von "viel Feuchtigkeit" im Untergrund. "Dann kann sich das zu einer sehr schnellen Strecke entwickeln, dann schaut das Ganze anders aus", meint Kriechmayr. "Da herunter verlangt es sehr feinfühliges Fahren. Der Walchhofer Michi (drei Siege, Anm.) hat das immer ganz gut vorgemacht, der Max genau gleich."

An norwegische Athleten dachte Kriechmayr wahrscheinlich auch.

Norweger und Auftakt-Sieger Mauro Caviezel sind die Favoriten

Das Grödnertal war in der jüngeren Vergangenheit bevorzugtes "Revier" der "Elche", im Super-G triumphierten die Skandinavier in sechs der vergangenen acht Rennen. Vier Mal schlug der nunmehrige Ski-Pensionär Aksel Lund Svindal zu, zweimal gewann Kjetil Jansrud (2014, 2016).

Mit Weltcup-Gesamtsieger Aleksander Kilde, dem Abfahrtssieger von 2018 und Adrian Smiseth Sejersted, der im Auftakt-Super-G zuletzt Zweiter hinter dem Schweizer Kugel-Gewinner Mauro Caviezel wurde, kommen weitere Podest-Anwärter hinzu.

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