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Hirscher: "Es ist ein bisschen wie Urlaub"

Marcel Hirscher fährt im "Uralubsmodus" eines "der besten Rennen meiner Karriere":

Hirscher: Foto: © getty

Marcel Hirscher ist aktuell nicht zu stoppen.

Beim Riesentorlauf in Alta Badia feierte der 29-jährige Annaberger seinen dritten Saisonsieg und deklassierte dabei die Konkurrenz. Sein Vorsprung von 2,53 Sekunden auf den Rest der Ski-Welt ist Rekord in Alta Badia (Größte/Knappste Siegvorsprünge RTL Alta Badia).

"Es war eines der besten Rennen in meiner gesamten Karriere", sagt Hirscher nach seinem sechsten RTL-Sieg in Alta Badia in Folge (Siegerliste). Sechs Jahre in Folge an einem Ort in einer Disziplin zu gewinnen hat außer Hirscher weder ein Mann noch eine Frau je geschafft.

"Habe geglaubt, es geht sich nicht aus"

Im Ziel war Hirscher selbst von seinem großen Vorsprung überrascht - und ließ einen Jubelschrei wie schon lange nicht mehr los. 

"Ich habe echt geglaubt, es geht sich nicht aus. Wir haben Ski gewechselt und ein bisschen Kopfweh gehabt, ob das schon das Richtige ist. Das Gefühl war auch nicht das Beste. Was nicht heißt, dass ich gut oder schlecht gefahren bin. Ich bin, glaube ich, gut gefahren. Aber trotzdem denkst du: Ich muss weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, das ist nicht unbedingt hundert Prozent. Wenn es dann so aufleuchtet, dann freut man sich echt. In dem Fall war ich selbst überrascht", gibt der Salzburger zu. 

Einen ähnlichen Vorsprung hatte er zuvor bei seinen Alta-Badia-Siegen nie herausgefahren. Highlight seiner persönlichen Bestenliste bleiben freilich die 3,28 Sekunden, die er 2015 im Riesentorlauf von Garmisch-Partenkirchen Felix Neureuther abnahm.

"Ich rechne weniger denn je" 

Während in Alta Badia im 2. Durchgang viele Läufer viel Zeit einbüßten baute Hirscher seinen Vorsprung aus dem 1. Lauf weiter aus. 

"Ich habe eine Entscheidung treffen müssen. Die Entscheidung war, alles zu geben. Ich habe zum Beispiel Henrik (Kristoffersen; Anm.) gesehen, er ist wirklich gut gefahren, aber hat viel Zeit verloren. Dann hab ich gesagt, okay, das Einzige, was mir jetzt hilft, ist hundert Prozent reinzulegen. Das habe ich getan."

Mit dem Sieg übernahm Hirscher auch die Führung im Gesamtweltcup. Er hat 380 Punkte auf dem Konto und damit 40 mehr als sein Landsmann Max Franz (340), Dritter ist der Norweger Aksel Lund Svindal (333).

"Ich fahre auf volle Attacke und rechne weniger denn je wegen Punkten", erklärte der siebenmalige Weltcup-Gesamtsieger, der in dieser Saison auf die achte große Kristallkugel losgeht.

"Ja mei"

Hirscher betont einmal mehr, dass sich seine Prioritäten nach der Geburt seines Sohnes geändert haben. 

"Es ist ein bisschen wie Urlaub, wenn man bei einem Ski-Rennen ist. Natürlich müsste ich das ein bisschen mehr erklären, aber das möchte ich ehrlich gesagt nicht. Aber man merkt, für mich ist der Druck ein bisserl weg. Ich kann nicht sagen, dass es egal ist, aber es ist anders. Wenn ich einmal ausfalle, dann falle ich halt aus, ja mei. Um das geht es gerade nicht. Das ist ein Unterschied", so Hirscher. 

Feller: "Weiß nicht, von wo der angereist ist"

Während sich Hirscher unbeschwert gibt staunt der Rest der Skiwelt über den Ausnahme-Könner. 

"Ich weiß nicht, von wo der eingereist ist", sagt etwa Manuel Feller. "Da gehen mir die Superlative aus", meint auch ÖSV-Sportdirektor Hans Pum. "Bei ihm stimmt einfach alles zusammen. Wenn das Setup stimmt, dann fährt er so leicht und souverän."

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