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Brennsteiner möchte Rotes Trikot nach Europa mitnehmen

Der letzte ÖSV-Podestplatz im Riesentorlauf in Beaver Creek liegt sieben Jahre zurück.

Brennsteiner möchte Rotes Trikot nach Europa mitnehmen Foto: © GEPA

Während es Vincent Kriechmayr nach Siegerehrung und Dopingkontrolle eilig hatte, seinen Flug zurück in die Heimat zu erwischen, rüsten sich Österreichs Ski-Technikmänner für den Abschluss ihrer Nordamerika-Tournee.

Im Riesentorlauf von Beaver Creek am Sonntag (18.00/21.00 Uhr, LIVE-Ticker) will das ÖSV-Team um Copper-Sieger Stefan Brennsteiner einen weiteren Podestplatz von bisher fünf in vier Übersee-Rennen nachlegen. Und am besten mit dem Roten Trikot nach Europa zurückkehren.

Der 34-jährige Salzburger hat mit seinen Teamkollegen nach seinem Premierensieg im Riesentorlauf-Weltcup in Copper Mountain ordentlich gefeiert.

"Ich habe eine Riesenfreude gehabt. Wir haben schon gut gefeiert", verriet Brennsteiner, der sich unter anderem in einer Karaokebar versucht hat.

"Das war eine Katastrophe", erzählte er lachend. Das Lied "Truly, madly, deeply", das er seiner Frau auch zur Hochzeit in diesem Jahr gesungen hatte, wurde prompt aufgezeichnet. Nach seinem Sieg habe er etwa 250 bis 300 WhatsApp-Nachrichten beantwortet. Danach stand Regeneration und Krafttraining auf dem Programm. "Ich bin jetzt wieder heiß drauf, dass es hier weitergeht", hat er den Blick aber bereits nach vorne gerichtet.

In Rot nach Europa? "Wäre schon cool"

Dass er nun mit dem Roten Trikot fährt, sei eine Sache, von der er von klein auf geträumt habe. "In den letzten Jahren bin ich wegen dem Odi (Odermatt, Anm.) seiner Stärke meilenweit weggewesen. Ich war schon sehr überrascht."

Diesen Flow möchte der Salzburger nun ins nächste Rennen mitnehmen. "Ich fühle mich derzeit sehr wohl auf Ski, versuche kluge Entscheidungen im Rennen zu treffen und richtig angriffig rennzufahren", lautet Brennsteiners Prämisse. Das Rote Trikot nach Europa mitzunehmen, "wäre schon cool".

In Beaver Creek habe er in den vergangenen Jahren etwas Probleme gehabt, aber: "Wir haben für den nordamerikanischen Schnee etwas gefunden, was mir sehr gut hilft."

Der angesprochene Odermatt hat in Beaver Creek bisher noch keinen Riesentorlauf gewonnen, allerdings müssen auch die Österreicher für einen Podestplatz schon weit zurückblättern. Zuletzt hatte Marcel Hirscher vor sieben Jahren Rang zwei belegt.

ÖSV-Männer im Nationencup voran

Die stattliche Ausbeute zu Saisonbeginn sorgt auch dafür, dass die Österreicher die prestigeträchtige Nationenwertung nach sieben Rennen mit 1.186 Punkten vor den Schweizer Männern (816) anführen. Kriechmayr feierte im grenzwertigen Super-G am Freitag seinen zweiten Sieg an dem Ort, wo er 2017 seinen ersten von mittlerweile 19 Weltcupsiegen gefeiert hatte.

"Schön, es ist doch ein Zeiterl her, seit ich dort gewonnen habe. Damals war ich noch jung und ungestüm und habe glücklicherweise auch ein paar Fehler gemacht. Meine Kollegen würden sagen, ich bin noch immer gleich kindisch, aber ich bin doch ein bisschen reifer geworden."

Er sei ein Nutznießer der Verhältnisse gewesen und Marco Odermatt hätte ihm mit einem schweren Fehler die "Tür aufgemacht", stellte Kriechmayr nüchtern fest. "Ich bin davon überzeugt, dass Odermatt spätestens in Gröden wieder eiskalt zurückschlagen wird." Cheftrainer Marko Pfeifer strich einmal mehr Kriechmayrs Wert für das Team heraus. "Er ist unsere Bank. Er weiß, dass er unser Leader ist." Im Super-G sei man mannschaftlich auf dem richtigen Weg, stellte der Kärntner angesichts von vier Leuten unter den ersten Neun fest.

Haaser freut sich auf Riesentorlauf

Neben Kriechmayr tankte auch der Riesentorlauf-Weltmeister Raphael Haaser mit dem nächsten dritten Platz kräftig Selbstvertrauen. "Das taugt mir, der Super-G geht relativ leicht von der Hand", sagte Haaser vor einem "schwierigen und lässigen Riesenslalom. Sicher was, auf das wir uns freuen können".

Marco Schwarz war hingegen weniger zufrieden. Er konnte beim grenzwertigen Super-G mit dem Wind hadern, sparte aber nach Platz 20 auch nicht mit Eigenkritik. Bei flacher Bodensicht müsse er sich mehr überwinden, meinte der Kärntner, der seit seiner Verletzungspause wenige Pistenkilometer im schnellen Metier sammeln konnte. Für den Riesentorlauf war er zuversichtlich, in "den Rennmodus" zurückzufinden und kündigte eine Attacke an.

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