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Premiere! Ski-Damen nehmen es mit der Planai auf

Erstmals wagen sich auch die Damen über den Steilhang in Schladming.

Premiere! Ski-Damen nehmen es mit der Planai auf Foto: © GEPA

Der Ski-Weltcup der Damen macht wieder in Österreich Station. Vor den zwei Speed-Rennen in Zauchensee steht am Dienstag (ab 18 Uhr im LIVE-Ticker) die Premiere des Nacht-Slaloms in Schladming auf dem Programm. 

Das Flutlicht-Rennen verspricht Spektakuläres, fahren die Frauen nach der Absage in Flachau doch erstmals auf dem steilen und bisher den Männern vorbehaltenen Planai-Zielhang. Hofft man für das Herrenrennen am 25. Jänner auf 1.000 Zuschauer, geht der Frauenslalom nach einer entsprechenden ÖSV-Corona-Vorsichtsmaßnahme ohne Live-Publikum in Szene.

Die Vorfreude auf die Herausforderung Planai ist dennoch riesig. Fuhren vor einem Jahr die Slalom-Männer wegen Corona auf der Flachauer "Märchenwiese" (Sieger Manuel Feller) statt in Kitzbühel, haben nun die Frauen die bis zu 52 Prozent steile Männerpiste im 32 Kilometer entfernten Schladming zu bewältigen. Der Strecke werden via Verkürzung, Pisten-Präparation und Kurssetzung zwar etwas die Zähne gezogen, eine Herausforderung ist sie aber allemal.

"Der Hang ist als sehr schwierig verschrien"

ÖSV-Cheftrainer Christian Mitter kennt als "Local" die Planai wie seine Westentasche. "Super, dass die Frauen jetzt auch auf dieser Strecke fahren dürfen", meint der Steirer, der die Piste als gar nicht so arg einstuft. Viele ganz Große wie Benjamin Raich oder Henrik Kristoffersen hätten hier ihre ersten Siege gefeiert, erinnert Mitter. "Der Hang ist als sehr schwierig verschrien. Er ist aber auch etwas für junge Leute, die Gas geben. Hier geht auch mit Nummer 35 oder 40 etwas, wenn man es sich zutraut", gibt der Coach seinen Schützlingen mit. Plus den Hinweis: "Der steile Teil in der Mitte ist nicht einmal so lange wie Levi und gar nicht so steil, wie man glaubt."

Einen direkten Vergleich mit den Männern auf der Planai hat bisher nur Marlies Raich (ehemals Schild) geschafft, die 2012 als Vorläuferin des Männerrennens eine sehr gute Figur machte. Shiffrin, die 2013 auf einer benachbarten Piste in Schladming Weltmeisterin geworden ist, wünscht sich seit langem ebenfalls einen Vergleich mit den Männern. Und zwar am liebsten auf der Planai. Derzeit muss sich die an Siegen (46) erfolgreichste Slalomfahrerin aber vor allem an der in Überform agierenden Vlhova messen.

Vorfreude bei Österreichs Slalom-Katharinas

Österreichs Slalom-Katharinas reisten mit einem achten (Gallhuber) und elften (Huber) Platz aus Kransjka Gora und damit einer etwas zwiespältigen Bilanz nach Schladming an. Auch, weil Katharina Liensberger in Slowenien gleich zweimal ohne Punkte blieb. Schon Minuten nach ihrem Einfädler stellte die Vorarlbergerin aber die Vorfreude auf das Heimrennen in den Vordergrund.

"Das Herren-Nachtrennen ist ein Highlight. Grandios, dass wir das nun auch fahren dürfen", sagt die Vorarlbergerin am Vorabend des Rennens. Die Planai kenne sie bisher nur "von unten, als Zuschauerin" im Zielraum. "Drauf gefahren bin ich aber noch nicht." Sie wird es bei voraussichtlich perfekten Verhältnissen tun können, denn Schladming zauberte mit Können und Wetterglück eine sehr gute Unterlage hin.

Gallhuber war zunächst traurig, dass ihr Lieblingsrennen in Flachau abgesagt worden ist. "Aber in Schladming zu fahren wird ein Highlight, ich freue mich riesig drauf", sagt die Niederösterreicherin, die nach ihrer Verletzung rechtzeitig vor Olympia wieder in Form kommt. Vor dem Schladminger Steilhang fürchtet sie sich nicht. "Wenn man sich gut drauf einstellt, dann ist alles machbar."

Katharina Huber wäre zwei Durchgänge vor Olympia die wahrscheinlichste Vierte im ÖSV-Slalomaufgebot für Peking. Schladming könnte ihr liegen. "Das wird cool. Ich habe gezeigt, dass ich im Steilen recht gut fahren kann. Und dort ist ein Steilhang", meint die Niederösterreicherin augenzwinkernd. Die fehlenden Zuschauer findet auch sie schade. "Aber dort runter zu fahren, ist so oder so immer geil."

Dass es am Dienstag für alle noch um Olympia geht, liegt für Mitter aber auch auf der Hand. "Wenn eine gewinnt, die ich noch nie im Kopf hatte, warum nicht?", erinnert er an den Sensationssieg von Johannes Strolz zuletzt in Adelboden.

Startliste für den Slalom in Schladming >>>

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