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Mikaela Shiffrin setzt in Lake Louise Meilensetein

US-Amerikanerin ist im Super-G von Lake Louise eine Klasse für sich. Kein Podest für ÖSV:

Mikaela Shiffrin setzt in Lake Louise Meilensetein Foto: © GEPA

Mikaela Shiffrin gelingt ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere.

Die US-Amerikanerin gewinnt den Super-G in Lake Louise und hat damit nun Weltcupsiege in allen Disziplinen auf dem Erfolgskonto.

Shiffrin ist mit fehlerfreier Fahrt eine Klasse für sich, gewinnt mit 0,77 Sekunden Vorsprung auf Ragnhild Mowinckel (NOR) und 0,83 Sek. auf Viktoria Rebensburg (GER).

Ramona Siebenhofer verpasst als Vierte einen Podestplatz nur um 0,01 Sekunden. Anna Veith landet auf Rang 6.

Stephanie Venier reiht sich auf Rang neun ein (+1,00 Sek), Abfahrts-Doppelsiegerin Nicole Schmidhofer belegt mit 1,07 Sekunden Rückstand Rang elf.

Ergebnis des Super-G in Lake Louise>>>

Ein Stück Ski-Geschichte

Shiffrin stieß mit ihrem Sieg in einen illustren Kreis vor: sie ist die siebente Läuferin, die in den Alpin-Disziplinen Abfahrt, Super-G, Riesentorlauf, Slalom und Kombination gewonnen hat. Zuvor war dies Petra Kronberger (AUT), Pernilla Wiberg (SWE), Janica Kostelic (CRO), Anja Pärson (SWE), Lindsey Vonn (USA) und Tina Maze (SLO) gelungen.

Shiffrin gewann zusätzlich auch bereits in den Disziplinen Parallelslalom und City Events, die in Zukunft im Weltcup-Kalender auch forciert werden sollen, womit sie einen Sonderstatus einnimmt.

Shiffrin: "Das war ein Traum von mir"

"Das ist wirklich unglaublich, verrückt", sagte Shiffrin nach ihrem Bravourstück. "Das war ein Traum von mir, seit ich ein kleines Kind war und mit dem Rennfahren im Weltcup begonnen habe. Ich wollte eines Tages auf dem Level sein, dass ich in jedem Bewerb gewinnen kann. Ich bin jung, aber das war ein Prozess über eine lange Zeit."

Schon in den Abfahrten hatte Shiffrin, die vergangenes Jahr sensationell eine Abfahrt in Lake Louise gewonnen hat, mit den Rängen neun und vier ihre Speed-Qualitäten ausgepackt. Im Super-G gelang ihr eine perfekte Fahrt, sie hatte im Training viel darin investiert.

"Ich hatte eine wunderbare Fahrt, so schnell, wie es nur möglich war. Wirklich aggressiv, mein Setup war perfekt." Die 23-jährige Shiffrin baute mit dem 46. Weltcupsieg ihrer Karriere ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. In der ewigen Bestenliste liegt sie gleichauf mit Renate Götschl auf Rang 4.

ÖSV-Damen zwiegespalten

Siebenhofer betrachtete ihr Top-Ergebnis ein wenig zwiespältig. "Die eine Hundertstel wurmt, ich bin schon wieder hungrig auf das Podest. Aber ich freue mich irrsinnig über meine Fahrt. Natürlich ist der Abstand nach ganz vorne sehr groß, Mika muss wirklich eine sehr gute Fahrt gehabt haben", sagte die Steirerin.

Auch die zweitbeste Österreicherin verpasste das Podium auch nur um 7/100. "Ich hadere damit nicht, ich weiß genau, wo ich die liegengelassen habe. Was mich ärgert ist, dass ich es nicht ganz durchgezogen habe. Der erste Schritt ist getan, man kann sich ja steigern über die Saison", sagte die Salzburgerin Veith, die Shiffrin Anerkennung zollte.

"Unglaublich, sie hat einen coolen Lauf runtergelegt, großen Respekt. Das war die letzte Disziplin, die ihr noch gefehlt hat, was sie im Moment leistet, ist sicher sehr groß."

Schmidhofer vermisst "Explosivität"

"Nicht ganz happy" war die neuntplatzierte Stephanie Venier. "Es wäre viel mehr drinnen gewesen. Ich habe lange gebraucht, bis ich reingekommen bin, der Mittelteil war nicht ganz top, der Schlussteil besser."

Nicole Schmidhofer, die Gewinnerin der beiden Abfahrten, gestand nach Platz elf, dass sie die intensiven Trainings- und Abfahrtsläufe gespürt hatte. "Ich habe die Explosivität heute nicht mehr hingebracht. Für mich war es aber das beste Wochenende, das man sich vorstellen kann", sagte die Steirerin.

Zu den Ausgeschiedenen zählten auch die Österreicherinnen Nina Ortlieb, Stephanie Brunner und Christine Scheyer. Scheyer schrie nach ihrem Sturz laut auf uns griff sich aufs Knie. Sie stand zwar auf, fuhr auf einem Ski ins Ziel, wurde aber zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht.

Alle Super-G-Siegerinnen in Lake Louise>>>

 

Stimmen:

Mikaela Shiffrin: "Das ist verrückt. Ich habe eigentlich kein Super-G-Training mehr absolviert. Ich habe mir heute gedacht, direkt zu fahren, aggressiv zu fahren. Ich wollte Tempo aufbauen und es hat sich gut angefühlt. Ich konnte machen, was ich wollte. Der Sieg im Super-G war eines meiner großen Ziele. Es ist ein unglaublicher Moment für mich. Das ist unglaublich und ich danke allen, die das möglich gemacht haben."

Viktoria Rebensburg: "In der Abfahrt habe ich da nicht das richtige Gefühl gefunden. Im Super-G habe ich mich im Training schon gut gefühlt, daher habe ich gewusst, ich hab es drauf. Ich denke, der obere Teil war sehr gut – unten doch etwas verloren."

Ramona Siebenhofer: "Ich glaub, ich habe ganz gut angefangen – ich hatte vom Start weg ein sehr gutes Gefühl. Im Fallaway war es sehr am Limit, da hat es mich hinten reingedrückt. Ich habe mir gedacht: Den Ski einfach laufen lassen. Mir haben jetzt die Kolleginnen gesagt, dass nur eine Hundertstel aufs Podest fehlt. Das ist natürlich ärgerlich, aber ich freue mich über den 4. Rang."

Anna Veith: "Im Ziel hatte ich gar nicht das Gefühl, dass es überhaupt für so weit vorne reichen kann. Ich habe genau beim Übergang ins Flache einen Fehler gemacht – und das Rennen gewinnt man im Flachen. Trotzdem Vierte – passt schon. Es ist wichtig, dass man Renn-Rhythmus aufnimmt und reinstartet. Großer Respekt für Mikaela, sie hat sicher alles perfekt erwischt."

Stephanie Venier: "Ich war über meine Fahrt enttäuscht. Ich habe gewusst, dass ich es drauf habe vom Training her. Im Nachhinein ärgert es mich noch mehr, weil ich sehe, was möglich gewesen wäre. Ich bin oben nicht ins Fahren gekommen, den Mittelteil habe ich etwas verhaut."

Nicole Schmidhofer: "Ich hab nicht mehr die Explosivität hingebracht. Ich bin einfach müde nach den letzten fünf Abfahrtstagen. Im Großen und Ganzen ist es ein Mega-Wochenende. Im letzten Jahr habe ich mich über einen achten Rang da herunter gefreut – deshalb freue ich mich heute auch."

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