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Shiffrin feiert in Bansko 2. Abfahrtssieg

ÖSV-Damen verpassen bei ausfallsreichem Rennen das Stockerl klar.

Shiffrin feiert in Bansko 2. Abfahrtssieg Foto: © GEPA

Mikaela Shiffrin feiert in Bansko ihren 2. Abfahrtssieg. Die US-Amerikanerin gewinnt das von vielen Ausfällen geprägte Ersatzrennen von Val d'Isere vor der Italienerin Federica Brignone (+0,18 Sek.) und der Trainingsschnellsten Joana Hählen (+0,23) aus der Schweiz.

Technik-Spezialistin Petra Vlhova (SVK) darf sich in ihrer erst zweiten Weltcup-Abfahrt über Rang sechs freuen. Beste Österreicherin ist Ramona Siebenhofer (+1,70) auf Rang neun. Anna Veith belegt in ihrer ersten Abfahrt seit Dezember 2017 Rang 15 (+2,25).

Im Abfahrtsweltcup führt Corinne Suter (SUI), die 14. wird, mit 247 Punkten vor Shiffrin (206) und Ester Ledecka. Die Tschechin muss sich mit Rang 20 begnügen. Nicole Schmidhofer kann krankheitsbedingt nicht starten.

Mit Stephanie Venier (17.), Mirjam Puchner (19.), Michaela Heider (21.) und Christine Scheyer (24.) fahren vier weitere ÖSV-Damen in die Punkte.

Ergebnis der 1. Abfahrt in Bansko>>>

Shiffrin mit erstem Sieg seit Dezember

Shiffrin siegte erstmals seit dem Slalom von Lienz am 29. Dezember. "Ich war heute sehr aggressiv", sagte die Langzeit-Dominatorin. Sie wollte aus dem Training viel gelernt haben. "Ich will nicht sagen, dass ich selbstbewusst war, aber ich hatte einen richtig guten Plan."

Shiffrin traute ihrem Triumph, der sie bis auf zwei Siege an den Bestenlisten-Dritten Marcel Hirscher (67) heranbrachte, zunächst noch nicht recht. Denn mit Fortdauer des Rennens kam Sonne in den unteren Teil der Piste. Das Streckenprofil begünstigte zudem starke Technikerinnen, die noch kommen sollten.

Riesentorlauf-Spezialistinnen wie Brignone und Marta Bassino (5.) fuhren Topergebnisse ein. Die mit Shiffrin um die große Kugel kämpfende Petra Vlhova wurde für ihre Start-Entscheidung belohnt. In ihrer erst zweiten Weltcup-Abfahrt schaute für die Slowakin Rang sechs (1,03) heraus. Vor Abschluss der ersten Saisonhälfte am Samstag liegt die Technik-Spezialistin Vlhova (795) 280 Punkte hinter Shiffrin zurück (1.075).

Siebenhofer: "Irgendwie hineingepflanzt"

Siebenhofer bezeichnete die Abfahrt im Anschluss als speziell. "Die Charakteristik eignet sich überhaupt nicht für eine Abfahrt. Es ist irgendwie hineingepflanzt." Auf die Frage, ob das Rennen einer Abfahrt würdig sei, antwortete Siebenhofer: "Ich finde nicht. Aber es soll sich jeder selbst ein Bild machen."

Die Steirerin hatte im Ziel als zwischenzeitliche Dritte abgeschwungen und danach die Faust geballt. "Ich finde, wenn man da gut und gesund runterkommt, ist man schon ein kleiner Sieger. Es ist irrsinnig zäh zu fahren."

Ortlieb scheidet mit Zwischenbestzeit aus

Elena Curtoni (Startnummer 23) nutzte als Vierte ebenfalls den Sonnenschein, Ortlieb nicht. Die 22-Jährige schied mit Zwischenbestzeit aus. "Total ärgerlich!", sagte Ortlieb. Sie wollte im extrem steilen Gelände zu viel Risiko genommen haben. "Das Positive ist: Wir haben morgen die nächste Chance und ich werde das Gute von heute mitnehmen."

Hählen untermauerte ihre besondere Freundschaft mit Bansko, dem auf einem Hochplateau liegenden Skigebiet von Eigentümer Marc Girardelli, nach dem auch die Strecke benannt ist. Die Schweizerin war in dieser Saison bisher nie besser als 16. (Altenmarkt-Zauchensee) gewesen und stand im 76. Weltcuprennen das erste Mal überhaupt auf dem Podest.

Die von einer Grippe geschwächte Schmidhofer hatte, wie bereits am Vortag zu vermuten, auf den Start verzichtet. Da außer der neuen Zweiten Shiffrin die Mitstreiterinnen um die Abfahrtskugel - die Führende Corinne Suter (14./243 Punkte), Ester Ledecka (20./193) oder Sofia Goggia (out) - keine großen Punkte holten, liegt die Disziplin-Titelverteidigerin aus der Steiermark nach vier von neun Rennen auf Rang vier (154). Für Samstag ist die Originalabfahrt von Bansko angesetzt (9.45 Uhr/live ORF1). Die Österreicherinnen haben etwas gut zu machen. Schmidhofers Start war Freitagmittag noch ungewiss.

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