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ÖSV-Damen bei Italien-Show geschlagen

Veith und Co. verpassen bei Abfahrt in Bad Kleinkirchheim das Podest:

ÖSV-Damen bei Italien-Show geschlagen Foto: © GEPA

Österreichs Ski-Damen wird beim Heimrennen in Bad Kleinkirchheim von den Italienerinnen die Show gestohlen.

Sofia Goggia gewinnt die Abfahrt auf verkürzter Strecke und führt einen Dreifachsieg vor Federica Brignone (+1,10) und Nadia Fanchini (+1,45) an.

Beste Österreicherin ist Anna Veith auf Rang acht (+2,03), Stephanie Venier wird Neunte (+2,06). Cornelia Hütter belegt nach einem Fast-Ausfall Rang 14, Ramona Siebenhofer 16. Nicole Schmidhofer landet auf Platz 18, Tamara Tippler auf 21.

Tina Weirather wird hinter Sensationsfrau Tiffany Gauthier (FRA) Fünfte und übernimmt die Führung im Abfahrts-Weltcup. Goggia ist mit einem Punkt Rückstand Zweite, Cornelia Hütter mit zwei Zählern Rückstand Dritte. Die abwesende Mikaela Shiffrin hat als Vierte zehn Zähler Rückstand.

Das Ergebnis der Damen-Abfahrt in Bad Kleinkirchheim >>>

Novum in der Weltcup-Geschichte

Goggia, Brignone und Fanchini schreiben mit ihrem Erfolg Geschichte: Es ist der erste italienische Dreifachsieg in einer Damen-Abfahrt überhaupt und der erste seit dem RTL-Triple im März 2017 in Aspen, wo Brignone vor Goggia und Marta Bassino gewonnen hatte.

Die ohnehin schon schwierige Klammer-Piste präsentierte sich am Renntag extrem eisig und ruppig. Die erst dritte Saisonabfahrt wurde damit zum echten Härtetest und brachte einen letztlich nicht überraschenden Dreifach-Triumph für die mutigen Supertechnikerinnen aus Italien.

"Ich glaube, extremere Sachen kommen nicht mehr", sagte auch Veith, die im letzten Trainingslauf Dritte geworden war. Beste Österreicherin zu sein war der Super-G-Olympiasiegerin, die sich wieder einmal in einer Comebacksaison befindet, keine Genugtuung. "Das wäre es nur, wenn ich Erste geworden wäre", sagte Veith schmunzelnd.

Unmittelbar hinter Veith wartete die im Vorfeld krank gewesene Stephanie Venier als Neunte mit ihrem besten Saisonergebnis auf. "Wahnsinn. Ich bin gestartet und war gleich wieder im Ziel. Es hat so geschlagen, dass ich dazwischen kaum was mitgekriegt habe", sagte die Vizeweltmeisterin. "Immerhin, das war ein Schritt in die richtige Richtung."

Hütter: "Habe nur noch geschaut, wo ich vermutlich hinflieg'"

Österreichs heißeste Aktie war nach Platz drei im Super-G auch in der Abfahrt Hütter. Die Steirerin verspielte ihre Podestchancen aber schon mit einem Fehler im oberen Teil. "Ich wollte die Geschwindigkeit in die Traverse mitnehmen, dann hat es mir den Innenski verschlagen und ich bin nur noch dahingeschlittert", erzählte sie.

Sie habe sogar mit einem Sturz gerechnet. "Ich habe nur noch geschaut, wo ich vermutlich hinflieg'", gestand Hütter, die im Dezember die erste Saisonabfahrt in Lake Louise gewonnen hatte. "Dann bin ich zwar wieder aufgekommen, aber die Geschwindigkeit war natürlich komplett weg", schilderte die 23-Jährige und war überzeugt: "Ohne das wäre ich weiter vorne gewesen."

Dass die drei Italienerinnen an diesem Tag zu knacken gewesen wären, glaubte auch Hütter nicht wirklich. "Wir alle haben gewusst, dass die Piste ruppig und eisig und dass das hier ein finsteres Loch ist. Trotzdem haben sie die Ski voll runtergedrückt", zeigte sie vielmehr Respekt. Versprach aber auch sofortige Revanche. "Jetzt brennen wir sie halt nächste Woche in Cortina her."

Veith: "Habe mich überwunden"

Veith ist nach wie vor vor allem auf sich selbst konzentriert. "Solche Verhältnisse wie hier in Bad Kleinkirchheim sind selten. Gut, wenn es also trotzdem funktioniert", zeigte sich die 28-Jährige zufrieden.

"Ich habe mich wieder einmal überwunden, bin gesund im Ziel und es tut mir nichts weh", hielt Veith zudem fest. "Ich habe ja nicht viele Abfahrtskilometer in den Beinen. Deshalb ist die heutige Leistung umso höher einzustufen."

Mit dem Kampf um die Podestplätze nichts zu tun hatte Lindsey Vonn. Die US-Rekordlerin war trotz Platz 27 und über drei Sekunden Rückstand im Ziel gut aufgelegt. "Es war eisig, ruppig und die Sicht war schlecht. Also bin ich konservativ gefahren", sagte die 33-Jährige, die vor Olympia nichts mehr riskieren will.

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