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Tippler: "Keine utopischen Ziele" bei der WM

Die Steirerin ist als einzige ÖSV-Dame für die Speed-Bewerbe bei der WM gesetzt.

Tippler: Foto: © GEPA

Wie so oft in den vergangenen Speed-Bewerben hält Tamara Tippler auch beim 2. Super-G in Garmisch-Partenkirchen die rot-weiß-roten Fahnen hoch. Mit Rang drei schafft die Steirerin im letzten Weltcup-Bewerb der Damen vor der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo ihren dritten Podestplatz der laufenden Saison, den zweiten im Super-G.

Siegerin Lara Gut-Behrami erwies sich zwar erneut als zu stark, doch im Hinblick auf die WM darf sich Tippler durchaus zum engsten Favoritinnenkreis zählen. Zusätzlichen Druck will sie sich im ORF-Interview nach dem Rennen in Garmisch vor dem bevorstehenden Großereignis aber nicht auferlegen: "Ich kann locker drauflosfahren und will, dass zum Schluss etwas Cooles da steht und ich zufrieden ein Hakerl machen kann."

 

Und fügt hinzu: "Ich war schon bei der ein oder anderen WM dabei, dort gibt es auch die zu schlagen, die ihr Potenzial am besten abrufen. Viele wollen dann besser sein als sie sind. Das ist mir in der Vergangenheit auch schon des Öfteren passiert, dass man utopische Ziele hat, deshalb versuche ich einfach, meine Leistung auf den Punkt zu bringen - so wie heute zum Beispiel."

Tippler sieht sich nicht als Zugpferd

Angesprochen auf ihre Rolle innerhalb des Teams, auch nach den Verletzungen von Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb, antwortet Tippler locker: "Ich habe da gar keine Rolle. Ich bin einfach die Tami und wir haben eine Gaudi. Ich will auch keine Rolle einnehmen, sondern nur schnell Skifahren."

Diese Ziel haben wohl auch ihre Teamkolleginnen, konnten das Vorhaben in Garmisch aber nur bedingt umsetzen, was Damen-Cheftrainer Christian Mitter hinsichtlich des WM-Aufgebots einige schlaflose Nächte bescheren wird. "Richtig empfohlen hat sich nur Tamara Tippler, die wird im Super-G auch fahren", stellt Mitter im Interview nach dem Rennen mit einem Augenzwinkern klar.

 

Dahinter schaut es aktuell aber eher düster aus. Auch, weil die zuletzt so starke Christine Scheyer kurzfristig für den 2. Bewerb in Garmisch passen musste. Nach zwei fünften Plätzen in den vergangenen beiden Speed-Rennen machten Knieschmerzen ein Antreten unmöglich. Laut Mitter dürfe man das auch im Hinblick auf die WM "nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn eine ausgeloste Läuferin auf einen Start verzichtet."

Falls fit, wird das zweite fixe WM-Ticket aber wohl an die Vorarlbergerin gehen.

Schwierige Entscheidung für Mitter

Schwierige Entscheidung für Mitter
Foto: © GEPA

Dahinter wird es allerdings knifflig. Herren-Trainer Andreas Puelacher machte zuletzt schon klar, dass er von den 24 Kaderplätzen gerne mehr als die Hälfte für das Herren-Team hätte und begründete diese Forderung mit mehr Podestplätzen seiner Mannschaft.

Mitter will sich dazu nach dem Super-G nicht äußern, es erscheint aber zumindest fraglich, ob Läuferinnen wie die in der Formkrise steckende Stephanie Venier Platz im Aufgebot finden. "Beim Rennfahren ist sie momentan nicht gut anzusehen. Sie fährt zwar dort, wo man fahren sollte, allerdings ohne Druck und ohne Punch", stellt der Cheftrainer seiner Läuferin vor der WM kein zufriedenstellendes Zeugnis aus.

Hoffnungen auf einen Startplatz dürfen sich außerdem Ricarda Haaser, die auch aufgrund ihrer Riesentorlauf-Ergebnisse fix im Aufgebot stehen wird, und Ariane Rädler machen. Beide haben einen siebten Platz als bestes Ergebnis zu Buche stehen und vor allem Rädler zeigte mit starken Teilzeiten zuletzt immer wieder, dass sie mit einem fehlerfreien Lauf durchaus als Außenseiterin um die Medaillen mitfahren könnte.

Mitter und seinem Trainerteam steht also eine schwierige Entscheidung bevor. Auch, weil die Zeit drängt und bereits nächsten Montag in den Dolomiten erstmals um Edelmetall gefahren wird.

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