"Besser nicht in die Sechste schalten"
Bei der Rückkehr habe sie anfangs mit Distanzproblemen und Schwindel zu kämpfen gehabt. Der Geschmackssinn ist immer noch nicht ganz dort, wo er mal war. "Aber insgesamt ist Corona abgehakt und Gott sei Dank Geschichte", versicherte die 29-Jährige aus Mautern in der Obersteiermark. "Ich habe konsequent trainiert und einen guten Mittelweg gefunden, um nicht auszupowern."
Beste ÖSV-Fahrerin in St. Anton gewesen zu sein, sei "sehr cool", so Tippler. "Aber umso wichtiger ist es, am Boden zu bleiben. Es geht um Skifahren und da gibt es keine Freifahrtscheine, man muss sich alles erarbeiten und verdienen", ist "Tami" bewusst.
"Bei uns kann es rasch auch wieder in die andere Richtung gehen, das habe ich ja auch schon erlebt", warnte sie. "Also heißt es, nicht abheben und weiterarbeiten." In Anlehnung an ihre verletzte Teamkollegen Nicole Schmidhofer ergänzte sie: "Besser jetzt nicht in die Sechste schalten, sondern lieber weiter Vollgas in der Vierten. Es ist wichtig, dass die Räder nicht durchdrehen."
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Schritt für Schritt
Tippler hat auf Beratungsebene Kontakt auch mit Speed-Queen Renate Götschl, die mittlerweile auch Vizepräsidentin im steirischen Skiverband ist. Ihr Ziele sind der erste Weltcupsieg sowie die bevorstehenden Weltmeisterschaften in Cortina. "Schritt für Schritt machen und sich am besten selbst aufstellen", lautete Tipplers WM-Motto. "Ich möchte zeigen, dass ich es verdient habe."
ÖSV-Damenchef Christian Mitter zeigte sich mit dem Arlberg-Wochenende zufrieden. Aber auch darüber, dass die Speed-Damen den schweren Unfall von Nicole Schmidhofer weggesteckt und sich gegenüber Val d'Isere deutlich gesteigert haben.
"Der Samstag hat dank Tamara ein Spitzenresultat gebracht, am Sonntag waren wir mannschaftlich kompakt vorne. Das war ein großer Schritt nach vorne gegenüber Val d'Isere. Jetzt heißt es weitere Schritte machen", meinte der Coach.