Vlhova und Shiffrin verneigen sich Liensberger
Die Kugel spiegle "das große Ganze" wider. "Die Konstanz und die Ausdauer, das Durchhaltevermögen, das zeigt sich auf jeden Fall, weil es einfach über einen längeren Zeitraum ist", meint die Vorarlbergerin in Lenzerheide.
Auch Mikaela Shiffrin, dieses Jahr Zweite im Slalom-Weltcup, unterstreicht dies. "Sie hat eine außergewöhnliche Konstanz und ihr höchstes Level ist das höchste von allen. Es ist unglaublich verdient, dass sie in diesem Jahr die Kugel gewinnt", urteilt die US-Amerikanerin und ergänzt: "Es ist wirklich toll, ihr Skifahren im Moment zu sehen."
"Sie ist die beste Slalomfahrerin der Welt. Ich habe keine Worte", überhäuft auch Gesamtsiegerin Petra Vlhova sie mit Lob.
Mitter: Das ist Liensbergers Erfolgsgeheimnis
Damen-Rennsportleiter Christian Mitter verweist auf die mentale Stärke der Göfnerin. "Das ist schon imponierend, jetzt wieder - ähnlich wie bei der WM - im zweiten Durchgang einen draufzusetzen", sagt der Steirer und hebt dazu die Zielstrebigkeit Liensbergers hervor: "Sie arbeitet immer an sich, sie lernt schnell. Sie möchte keine Zeit an irgendwelche unwichtige Sachen verschwenden, sondern arbeitet an der Essenz des Skifahrens. Das machen viele andere auch, aber sie bringt es halt dann auf den Punkt."
Keine Eile hat Liensberger bei einem anderen, noch größeren Traum: Gesamtweltcup. Um eine reelle Chance zu haben, müsste sie wohl auch Super-G und Abfahrt in ihr Programm aufnehmen, das "soll kommen, wenn der richtige Zeitpunkt ist". Sie wisse, "dass es für Athletinnen, die eine ganze Saison über auch Speedrennen dazunehmen, wirklich eine sehr anstrenge Saison ist".
Eine ausgelaugte Vlhova, die heuer die große Kugel erstmals in die Slowakei brachte, kann das bestätigen. "Ich werde mit meinen Trainern jetzt gut durchbesprechen, was macht Sinn, was macht keinen Sinn", sagt Liensberger.