Max Franz unternimmt am Rande der Ski-Weltmeisterschaften in Saalbach-Hinterglemm einen großen Schritt Richtung Rennsport-Comeback.
Der Kärntner ist bei den Frauen-Speedbewerben als Vorläufer im Einsatz, wobei er sich sein genaues Programm noch offen lässt. "Es ist mega, dass mir der Schritt so gelungen ist, dass ich da sein kann und diese Möglichkeit habe", sagte Franz nach seiner ersten Fahrt am Dienstag.
Schmerzfrei sei er noch nicht. "Aber es ist alles möglich."
Laufzeit egal
Es sei cool, was innerhalb eines Jahres "für Schritte gegangen sind", merkte Franz an. Längere Strecken zu gehen, sei aber noch immer schmerzhaft.
"Aber im Skischuh funktioniert das ganz gut. Es ist auch so, dass ich von Mal zu Mal mehr Gegendruck aushalte. Natürlich wird es spannend, wenn die Piste ein bisschen unruhiger wird. Aber da lasse ich mir dann einfach mehr Platz, fahre es ein bisschen runder", sagte der 35-Jährige in Saalbach.
Seine Laufzeit sei ihm "eigentlich wurscht". Auch sein Ex-ÖSV-Kollege Matthias Mayer plant in Saalbach Starts als Vorläufer - und schließt ein Comeback nicht aus.
Jeder Tag "ist Gold wert"
Ob er bei allen Trainings der Frauen Vorläufer sein werde und auch bei den Rennen, wisse er noch nicht. Das hänge unter anderem von den Sichtverhältnissen ab, die bei früheren Beginnzeiten nicht so gut sein dürften wie am Dienstag. "Jeder Tag, den ich da fahren kann, den ich da sein kann, ist Gold wert. In einem Training bringst du das nie so hin", hielt Franz fest.
Seit Mitte des vergangenen Jahres macht der Sieger von drei Weltcup-Rennen, der sich im November 2022 bei einem Trainingssturz in Copper Mountain Frakturen in beiden Beinen zugezogen hatte, bei der Rehabilitation größere Fortschritte. Vor allem das linke Bein war schwer angegriffen, unter anderem war ein wichtiger Nerv durchtrennt worden.
Chilipflaster für die Fußsohlen
Bis zu einem Comeback im Weltcup "muss noch einiges passieren", sagte Franz. "Die Nerven brauchen schon noch Zeit." Er müsse sich zu 100 Prozent auf seinen Körper verlassen können. "Das ist ein ganz anderes Gefühl, wenn du wieder im Starthaus bist." Von den Nervenmitteln sei er mittlerweile weg, er verwende nun gelegentlich Chilipflaster. "Das muss ich mir auf die Fußsohlen geben. Es dämpft die Empfindlichkeit, ich bin hypersensibel auf der ganzen Fußsohle", erklärte Franz.
Irgendwann stünden weitere Operationen an, um bestimmte Metallteile in seinem Körper zu entfernen. "Das sind alles so Sachen, was man überlegen muss. Was tue ich raus, was stört? Aber das kostet mich halt auch wieder zwei Monate, wenn du das Zeug rausnimmst. Und wann machst du das?", sagt er.