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Ski-Ikonen kritisieren Doppel-Ansetzungen im Weltcup

Felix Neureuther, Beat Feuz und Hans Knauß äußern ihre Bedenken über die Entwicklung des Ski-Weltcup-Kalenders in den vergangenen Jahren.

Ski-Ikonen kritisieren Doppel-Ansetzungen im Weltcup Foto: © GEPA

Das Wetter hat dem Ski-Weltcup-Kalender in dieser Saison bereits mehrmals einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Sieben von neun geplanten Männer-Rennen mussten bislang abgesagt werden. Zu oft waren die Veranstalter machtlos im Kampf gegen das Wetter.

Alles andere als machtlos ist die FIS allerdings, wenn es darum geht, den Weltcup-Kalender zusammenzustellen. Und genau hier wurden in der Vergangenheit bereits einige unglückliche Entscheidungen getroffen - zumindest laut einigen Ski-Stars.

Genauer gesagt geht es um die doppelten Ansetzungen einer Disziplin am selben Weltcup-Ort - so zum Beispiel in Kitzbühel, wo im Jänner gleich zwei Abfahrten ausgetragen werden sollen.

Bereits in Zermatt und Beaver Creek wären ebenfalls zwei Abfahrten auf dem Programm gestanden, stattdessen wird nun Gröden - und wohl auch Wengen - um eine Abfahrt erweitert. Gleich nach dem Speed-Wochenende in Gröden sollen auch in Alta Badia zwei Riesentorläufe ausgetragen werden.

Neureuther: "Sollten mehr Wert auf Exklusivität legen"

"Solche Doppel-Rennen auf klassischen Pisten sind schädlich für unseren Sport", ärgert sich Felix Neureuther im "Blick" über die Entwicklung in den vergangenen Jahren.

Neureuther argumentiert: "Die Fußball-WM ist nicht zuletzt deshalb ein derart gigantisches Ereignis, weil sie nur alle vier Jahre stattfindet. Eine WM-Medaille im Biathlon ist dagegen weniger wert, weil es jedes Jahr eine Biathlon-Weltmeisterschaft gibt. Und deshalb sollten wir Alpinen mehr Wert auf Exklusivität legen."

Feuz: "Sieg bei Klassiker sollte etwas Besonderes bleiben"

Unterstützung erhält der Deutsche auch von Beat Feuz. Der ehemalige Speed-Spezialist gewann selbst einst zwei Kitzbühel-Abfahrten an einem Wochenende, hält es jedoch für die falsche Entscheidung, Doppel-Ansetzungen im Weltcup-Kalender zu forcieren.

"Ein Sieg bei einem Klassiker sollte etwas ganz Besonderes bleiben. Aber wenn in Wengen und Kitzbühel jedes Jahr zwei Abfahrten angesetzt werden, haben wir in zehn Jahren so viele Lauberhorn- und Streif-Sieger, dass diese Titel eben nichts Außergewöhnliches mehr sind", so Feuz.

Knauß zeigt null Verständnis

Auch ORF-Experte Hans Knauß kann den Doppel-Ansetzungen wenig abgewinnen: "Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass man auf diesem geschichtsträchtigen, selektiven Hang von Anfang an zwei Riesen angesetzt hat."

Der Steirer nimmt den Riesentorlauf in Alta Badia als Beispiel her: "Alta Badia stellt für die Riesenslalom-Spezialisten zusammen mit Adelboden den grössten Klassiker dar. Und hier sollte es pro Jahr nur einen Sieger geben. In der Formel 1 wird ja auch nur einmal im Jahr in Monaco gefahren."

Neben den bereits erwähnten Klassikern stehen in dieser Weltcup-Saison der Männer auch Doppel-Ansetzungen in Chamonix (2x Abfahrt), Garmisch-Partenkirchen (2x Super-G) und Aspen (2x Riesentorlauf) auf dem Programm. 

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