news

ÖSV-Herren verpassen Podest im Kitz-Super-G

Kriechmayr vergibt mit Fehler möglichen Sieg. Über den jubelt ein Deutscher:

ÖSV-Herren verpassen Podest im Kitz-Super-G Foto: © GEPA

Für Österreichs Herren endet das Hahnenkamm-Wochenende 2019 ohne weiteren Podestplatz.

Vincent Kriechmayr belegt in einem spannenden Super-G Rang vier. Der Oberösterreicher muss sich Sieger Josef Ferstl (GER) nur um 0,15 Sekunden geschlagen geben. Ein Fehler am Hausberg kostet den Sieg, bei der Zwischenzeit davor hat Kriechmayr noch 0,38 Sekunden Vorsprung. Mayer belegt Rang 5 (+0,18)

Ferstl setzt sich mit der im Super-G unbeliebten Nummer 1 vor Johann Clarey (FRA/+0,08) und Abfahrtssieger Dominik Paris (ITA/+0,10) durch.

Hannes Reichelt verpatzt die Einfahrt in die Querfahrt und reiht sich mit 0,59 Sekunden Rückstand auf Rang 13 ein. Christopher Neumayer und Daniel Danklmaier belegen die Ränge 21 und 22.

Ergebnis des Super-G>>>

Damit endet eine stolze Serie für den ÖSV: Erstmals in der Geschichte des Super-G in Kitzbühel steht kein Österreicher am Podest. In den zuvor 18 Super-G-Rennen kam immer zumindest ein Österreicher in die Top 3 - Alle Super-G-Sieger in Kitzbühel>>>

Für Ferstl ist es der zweite Sieg im Weltcup. Seine Premiere feierte er 2017 in Gröden - ebenfalls im Super-G. Damals gewann der 31-Jährige mit Startnummer 2. "Die niedrigen Nummern scheinen mir zu liegen - zumindest im Super-G", grinst Ferstl.

Beat Feuz scheidet nach guten Zwischenzeiten aus.

Bild 1 von 53 | © GEPA
Bild 2 von 53 | © GEPA
Bild 3 von 53 | © GEPA
Bild 4 von 53 | © GEPA
Bild 5 von 53 | © GEPA
Bild 6 von 53 | © GEPA
Bild 7 von 53 | © GEPA
Bild 8 von 53 | © GEPA
Bild 9 von 53 | © GEPA
Bild 10 von 53 | © GEPA
Bild 11 von 53 | © GEPA
Bild 12 von 53 | © GEPA
Bild 13 von 53 | © GEPA
Bild 14 von 53 | © GEPA
Bild 15 von 53 | © GEPA
Bild 16 von 53 | © GEPA
Bild 17 von 53 | © GEPA
Bild 18 von 53 | © GEPA
Bild 19 von 53 | © GEPA
Bild 20 von 53 | © GEPA
Bild 21 von 53 | © GEPA
Bild 22 von 53 | © GEPA
Bild 23 von 53 | © GEPA
Bild 24 von 53 | © GEPA
Bild 25 von 53 | © GEPA
Bild 26 von 53 | © GEPA
Bild 27 von 53 | © GEPA
Bild 28 von 53 | © GEPA
Bild 29 von 53 | © GEPA
Bild 30 von 53 | © GEPA
Bild 31 von 53 | © GEPA
Bild 32 von 53 | © GEPA
Bild 33 von 53 | © GEPA
Bild 34 von 53 | © GEPA
Bild 35 von 53 | © GEPA
Bild 36 von 53 | © GEPA
Bild 37 von 53 | © GEPA
Bild 38 von 53 | © GEPA
Bild 39 von 53 | © GEPA
Bild 40 von 53 | © GEPA
Bild 41 von 53 | © GEPA
Bild 42 von 53 | © GEPA
Bild 43 von 53 | © GEPA
Bild 44 von 53 | © GEPA
Bild 45 von 53 | © GEPA
Bild 46 von 53 | © GEPA
Bild 47 von 53 | © GEPA
Bild 48 von 53 | © GEPA
Bild 49 von 53 | © GEPA
Bild 50 von 53 | © GEPA
Bild 51 von 53 | © GEPA
Bild 52 von 53 | © GEPA
Bild 53 von 53 | © GEPA

Wie der Vater, so der Sohn

Der Name Ferstl schien in der Kitz-Historie bereits zuvor auf, Papa Sepp gewann 1978 und 1979 jeweils die Abfahrt und drückte dem Sohn im Ziel die Daumen.

"Für mich ist das eh mein Wohnzimmer, ich bin in eineinhalb Stunden hier. Es geht hier zur Sache, das taugt mir", sagte der Junior, der Pepi genannt wird.

"Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, es ist brutal eng. Ich wusste, aus den Top 30 kann mich jeder schlagen. Das ist für mich noch nicht realisierbar."

"Es scheint, dass Kitzbühel den Deutschen liegt"

Mit ihm freute sich im Zielraum auch Teamkollege Thomas Dreßen, der als Abfahrtssieger des vergangenen Jahres heuer wegen Kreuzbandrisses fehlte.

"Es scheint so, dass Kitzbühel den Deutschen ganz gut liegt. Ich freue mich total für ihn", meinte Dreßen. Es war für den DSV der erste Sieg in einem Super-G auf der Streifalm.

Viele Abwesende

Mit dem norwegischen Vorjahressieger Aksel Lund Svindal (gewann in diesem Winter Gröden), der nach der WM zurücktreten wird, Kjetil Jansrud (Lake Louise) und Max Franz (Beaver Creek) fehlten verletzungsbedingt gleich drei Saisonsieger, den vierten Super-G in Bormio hatte Paris gewonnen.

Das bedeutete bei der Startnummernauslosung, dass Ferstl aufrückte und ihm letztlich aber nur die 1 blieb. Die Läufer haben in dieser Highspeed-Disziplin nur die Besichtigung und anders als in der Abfahrt kein Training, das macht das Einschätzen der Linien und Sprünge schwierig, weshalb niemand wirklich das Rennen eröffnen will.

"Ich musste angreifen und hatte nichts zu verlieren, anscheinend war das nicht so schlecht", sagte der Triumphator.

Kriechmayer: "Genau den Fehler wollte ich nicht machen"

Für Österreich bedeutete dies, dass erstmals in einem Kitzbüheler Super-G kein Österreicher auf dem Podest stand. Kriechmayr konnte seine Enttäuschung nicht verbergen.

"Genau den Fehler wollte ich nicht machen. Es war generell kein optimaler Super-G für mich. Es wundert mich, dass ich so weit vorne bin. Ein vierter Platz ist nicht so schlecht, aber ich hätte mir mehr erwartet", sagte der Oberösterreicher, der in der Abfahrt zweimal einen Sturz vermieden hatte.

Mit dem Sieger ist er befreundet: "Wenn mich wer schlägt, freue ich mich für den Pepi am meisten", sagte er daher.

Reichelt: "Jugendlicher Leichtsinn"

Ebenfalls nur knapp raste Mayer am Stockerl vorbei. "Ich habe alles gegeben vom ersten Tor weg, es ist unruhig, das macht es richtig schwierig. Ich brauch jetzt nicht den Kopf hängen lassen, der Speed passt", sagte der Olympiasieger von Pyeongchang, der im Finish einen Fehler machte.

Hannes Reichelt landete auf Rang 13. (0,59). "Bei der Hausbergkante hätte ich mehr Geschwindigkeit rausnehmen müssen. Das war jugendlicher Leichtsinn", sagte der 38-Jährige, der wusste, dass er voll riskieren muss.

Er wisse noch von Hermann Maier, dass dieser da so frech reingefahren sei, ergänzte er. Christopher Neumayer wurde 21., der Abfahrtsfünfte Daniel Danklmaier 22.

Außerhalb der Punkteränge landete Johannes Kröll (39.). Der Abfahrtsdritte Otmar Striedinger fuhr an einem Tor vorbei und wurde disqualifiziert, Christian Walder schied aus. Ebenso wie Mitfavorit Beat Feuz aus den Schweiz, der in der Abfahrt Zweiter geworden war.

 

 

Stimmen:

Vincent Kriechmayr: "Der Fehler auf dem Hausberg und dann unten in der Traverse haben mir den Sieg gekostet. Da bin ich nicht gut über dem Ski gestanden. Es ist dort eisig, wenn man da so reinsurft, dann ist es nicht gut. Es war eine gute Fahrt, aber zwei solche Fehler. Es passiert mir immer wieder und das zipft mich jetzt schon an.“

Josef Ferstl: "Es ist brutal eng. Wenn mir einer gesagt hätte, dass ich mit der Nummer 1 vorne mitmischen kann, dann hätte ich ihn ausgelacht. Es ist einfach brutal schwer einzuschätzen da runter. Ich habe versucht, alles auf eine Karte zu setzen und das ist mir scheinbar gelungen. Für mich ist Kitzbühel ja eh das Wohnzimmer. Ich fahr da eineinhalb Stunden her, war mit dem Papa früher oft hier. Es ist eine Abfahrt, die mir taugt. Ich war so locker wie noch nie. Mit Nummer 1, was soll man da viel machen. Wir fahren mit über 100 km/h darunter, haben nur eine Besichtigung, kein Training. Es ist einfach extrem schwer einzuschätzen, wie man die Stellen richtig nimmt. Ich hatte auch Fehler, gerauft, gekämpft. Mit Nummer 1 ist es sehr schwierig. Die späte Startzeit war nicht schlecht für mich, ich hatte es noch ein bisschen heller. Aber Nummer 1 ohne Training ist nicht das, was man mag.“

Matthias Mayer: "An den letzten Schnapper vor dem Ziel habe ich überhaupt nicht mehr gedacht. In der Abfahrt habe ich den immer im Kopf gehabt, heute nicht. Da wurde ich überrascht. Den Rückstand habe ich oben bekommen. Schade, was genau war, weiß ich nicht. Ich hab vom ersten Tor weg alles gegeben – aber ich war wohl etwas zu spitz."


Kommentare