Abfahrts-Stars in Wien! Filmpremiere - die besten Bilder
Einer der Hauptdarsteller des Films ist Sarrazin. Die Geschichte seines verheerenden Sturzes im Dezember vergangenen Jahres im Abfahrts-Training in Bormio ist einer der emotionalsten Teile des Filmes.
Der Kitzbühel-Sieger von 2024 flog auf der berüchtigten Stelvio derart heftig ab, dass er tagelang im künstlichen Koma lag. Er erlitt eine Blutung in der Nähe des Gehirns und andere schwere Verletzungen.
"Ich bin fast gestorben"
Ob Sarrazin seine Ski-Karriere fortsetzen kann, ist nach wie vor ungewiss.
"Ich habe die Vision. Ich möchte unbedingt zurückkommen und diese Emotionen wieder erleben, aber ich möchte dafür bei 100 Prozent sein", sagt Sarrazin.
Aktuell beziffert er seinen körperlichen Zustand bei 50 Prozent im Vergleich zu vor dem Sturz. "Bis heute kann ich über das linke Nasenloch nicht riechen, aber das ist überhaupt kein Problem. Das Hauptproblem sind meine Knie, die sind schlecht."
Dennoch, sagt Sarrazin, "dass ich heute hier bin, ohne große Spätfolgen, ist Riesenglück".
An jenem 27. Dezember 2024 hätte sein Leben auch eine ganz andere Wendung nehmen oder gar zu Ende sein können.
"Ich bin fast gestorben", sagt Sarrazin mit erstaunlicher Gefasstheit. Demütigt erklärt er: "Ich hatte einen Joker und ich will ihn so gut wie möglich einsetzen, denn wir haben nur einen Joker im Leben."
Ich habe Glück – das wird mir jeden Tag aufs Neue bewusst. Und ich habe erkannt, dass es so vieles im Leben gibt, das man genießen kann.
Die vergangenen schweren Monate hätten ihn gelehrt, was wirklich zählt im Leben: "Ich habe das Glück, von vielen lieben Menschen umgeben zu sein."
Eben diese Menschen, seine Familie und Freunde, waren es, die den Ski-Star auf seinem gesamten Weg unterstützt haben – und die es fast schwerer hatten, als er selbst, sagt Sarrazin.
"Ich kann mich an die ganz schlimmen Momente nach dem Sturz gar nicht erinnern. Meine Familie hat die an meiner Stelle erlebt. Es war für sie härter als für mich."
Erst einen Tag vor der Weltpremiere des Films im Wiener Gartenbaukino hat Sarrazin seinen Sturz in voller Länge gesehen, bisher habe er immer vor dem Ende abgeschalten.
"Es war etwas beängstigend", gesteht der Gewinner von fünf Weltcup-Rennen.
Comeback? "An machen Tagen frage ich mich: Was mache ich hier?"
Nun richtet sich sein Blick wieder nach vorne. Zunächst auf ein normales Leben und in weiterer Folge vielleicht auch wieder auf eines als Skirennfahrer.
"Die Chancen (auf ein Comeback; Anm.) sind auf jeden Fall da, aber ich weiß noch nicht, wie hoch sie sind", will Sarrazin keine Prognose abgeben. Eine Rückkehr in dieser Saison schließt er aus, im nächsten Winter könnte sie möglich sein.
"Ich weiß, dass ich noch viel Arbeit vor mir habe und nicht ungeduldig sein darf. Das ist nicht leicht. An manchen Tagen bin ich ziemlich selbstsicher, an anderen frage ich mich wiederum: Was mache ich hier? Das macht mir manchmal Angst", sagt der Franzose.
"Aber ich glaube, das ist einfach ein Teil des Lebens. Ich habe Glück – das wird mir jeden Tag aufs Neue bewusst. Und ich habe erkannt, dass es so vieles im Leben gibt, das man genießen kann."
Zum Beispiel seinen 31. Geburtstag, den Sarrarzin an diesem Montag in Wien feiert – zusammen mit „den Jungs“ und einem breiten Grinsen im Gesicht.