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Big Air: Anna Gasser hat ein Ass im Ärmel

Gassers Lebensgefährte Clemens Millauer verrät besonderen Trick:

Big Air: Anna Gasser hat ein Ass im Ärmel Foto: © GEPA

Die Snowboard-Freestyler sind nach Peking übersiedelt. Als zweiter und letzter Olympiabewerb 2022 wartet für Anna Gasser und Clemens Millauer der Big-Air-Kicker in einem ehemaligen Industriegebiet im Westen der Millionenstadt.

Nach Rang sechs im Slopestyle will Gasser eine Medaille. Im am Montag (Qualifikation) und Dienstag (Finale) ausgetragenen Big Air fühlt sie sich wohler, ist sie Titelverteidigerin. Ein neuer Trick wäre einsatzbereit, dafür müsse aber der Speed passen.

Für eine zweite Medaille benötigt die 30-jährige Ausnahmekönnerin aus Kärnten etwas Besonderes. "Es ist echt nah beieinander. Man muss auch im Big Air alles riskieren, wenn man Top drei sein will", sagte Gasser, die zugibt, dass ihre Gold-Tricks von Pyeongchang aufgrund des gestiegenen Niveaus etwa für die Finalqualifikation reichen würden.

"Sie hat einen Trick in petto ..."

Im Slopestyle zuletzt war sie gut, aber um eine Landung zu ungenau für eine Medaille. Auf der einzigen permanenten Freestyle-Schanze weltweit sei die Ausgangslage aber doch "ein bissl" eine andere, hatte sie zuletzt bekundet.

"Im Big Air bin ich doch stärker als im Slopestyle. Meine Stärke sind meine Sprünge und die Luft. Im Big Air ist nur Luft." Olympiasiegerin 2018 und Weltmeisterin 2017 kann sie sich im Big Air nennen, auch ihre zwei Freestyle-Gesamtsiege (2017, 2021) liegen in dieser Disziplin begründet.

(Text wird darunter fortgesetzt.)

Millauer ist als Branchenkollege und Lebensgefährte ein Gasser-Insider. Und verriet im APA-Gespräch: "Sie hat einen Trick in petto, den sonst keine drauf hat. Schauen wir, ob der Kicker den Trick zulässt. Das wäre definitiv ein Sprung, den sie liebend gern präsentieren würde", sagte der Oberösterreicher. Geheim sei dieser zwar nicht mehr, sie habe ihn schon auf Instagram gepostet, aber noch nicht im Contest gezeigt.

Hoffnung auf Speed

Die Hoffnung, ihre schwierigsten Sprünge zeigen zu können, hegt auch Gasser. "Ich habe das Selbstbewusstsein dafür. Aber wenn kein Speed ist, ist kein Speed, dann kann man nichts machen."

An den ersten zwei Trainingstagen waren komplett unterschiedliche Verhältnisse. Am Freitag war es sonnig und weich zu landen. Nach dem Wetterumschwung am Samstag dann war der Schnee auch im Landebereich sehr hart. Dafür wurde die Startrampe um zwei Meter erhöht, mehr geht nicht mehr. Wenn Wind von unten komme, könne man in der Hocke anfahren, wenn kein Wind sei, Kurven reinfahren, verdeutlichte Millauer.

Für Gasser ist es nicht der "leichteste Big Air, sie konnte in den ersten Trainings ihre schwierigsten Tricks nicht zeigen, weil die verkehrt herum angefahren werden und sich das mit dem Speed nicht ausging. Nach dem Umbau beim Anlauf gehe es besser. Der Modus ist anders als im Weltcup, schon in der Quali zählen wie im Finale die besten zwei aus drei Sprüngen, sie sei gespannt, wie das auch die Konkurrentinnen anlegen werden.

Volles Risiko bei Millauer

Millauer will bereits in der Vorrunde am Montag (6.30 Uhr MEZ, davor Frauen/2.30) viel Risiko gehen. "Die besten 15 werden wohl alle einen 18er und 16er zeigen, das sind fünf und viereinhalb Drehungen. Da gibt es kein taktisches Fahren." Die Dichte sei gewaltig. "Die Sprünge sind so verrückt geworden, dass so viel von dem einen Moment, den vier, fünf Sekunden abhängt. Es geht darum, wer die beste Tagesverfassung hat", so Millauer.

Nahezu perfekt umgesetzt hat Millauer seine besten Tricks im Dezember in Steamboat (USA), wo er wie Gasser zu Rang zwei gesprungen ist. "Ich habe die Tricks, dass ich ins Finale komme. In Steamboat, da hat alles zusammengepasst. Zwanzig von Dreißig können in die Top drei kommen."

Gewonnen hat zuletzt in Steamboat der erst 17-jährige Chinese Su Yiming. Über den Lokalmatador, der im Olympia-Slopestyle hinter Max Parrot (CAN) Zweiter wurde, sagte Millauer: "Er wäre mein Goldfavorit, wenn ich einen setzen müsste."

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