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Gebeutelte ÖSV-Adler setzen auf Abschottung

Höchste Vorsicht nach Corona-Schock. Stecher glaubt weiter an die Stärke des ÖSV-Teams:

Gebeutelte ÖSV-Adler setzen auf Abschottung Foto: © GEPA

"Es waren fordernde Stunden", sagt Mario Stecher

Der Sportliche Leiter für Skispringen und Nordische Kombination im ÖSV hatte in den letzten Stunden und Tagen unfreiwillig viel zu tun. Nach dem Schock um das Olympia-Aus von Gold-Hoffnung Sara Marita Kramer legten auch Jaqueline Seifriedsberger und eine ÖSV-Physiotherapeutin vor der Abreise nach Peking einen positiven Corona-Test ab. Damen-Cheftrainer Harald Rodlauer muss als Kontaktperson ebenfalls in Österreich bleiben. 

Damit bleiben Daniela Iraschko-Stolz und Eva Pinkelnig sowie die nachnominierten Lisa Eder und Sophie Sorschag im Team. Die beiden schon in Peking eingetroffenen Athletinnen Iraschko-Stolz und Pinkelnig sind auch vor Ort negativ getestet worden.

Iraschko-Stolz ist gar nicht in Willingen dabei gewesen, Pinkelnig habe sich schon dort vom restlichen Team abgeschottet. "Sie birgt aber ein gewisses Unsicherheitspotenzial in sich. Da werden wir definitiv auf Abschottung setzen, auch eine eigene Kabine beim Umziehen auf der Schanze haben", so Stecher. 

Auch die am Mittwoch angekommenen Stefan Kraft und Daniel Huber hätten negative Tests abgegeben, die beiden haben u.a. mit Kramer den Mixed-Bewerb in Willingen bestritten.

Stecher glaubt weiter an die Stärke des ÖSV-Teams

Stecher hatte Kramer die Nachricht vom Olympia-Aus selbst mitgeteilt. "Ich habe es so einfühlsam wie möglich gemacht. Ein Mädel in dem Alter, mit den Chancen ist natürlich extrem niedergeschlagen", führt der ehemalige Kombinierer aus. "Trotzdem wird sie sich bald wieder auf weitere Möglichkeiten fokussieren. Es gibt einen Gesamt-Weltcup, wohlwissend, dass das momentan keine Priorität hat. Trotzdem muss man in die Zukunft blicken."

Psychologische Hilfe vonseiten des ÖSV gebe es derzeit keine. Man müsse "einmal abwarten, bis die Mädels gesunden. Man weiß, dass sie in einem sehr guten Haus wohnen und guten Bezug zur Familie haben. Das hilft, über diese Situation hinwegzukommen." Zudem sei Seifriedsberger eine sehr routinierte Athletin, die diese Situation selbst gut einzuschätzen wisse.

Trotz des herben Rückschlags glaubt Stecher weiter an die Stärke des Frauen-Teams mit fünf unter den ersten elf des Gesamt-Weltcups. "Wir können eine gute Figur machen. Wir können nicht minder erfolgreich sein als vor ein paar Stunden", meint der sechsfache Olympia-Teilnehmer. "Jede, die hierher fährt, hat ein klares Ziel vor Augen. Gerade diese Mädels haben sehr, sehr gute Chancen, vorne mitzuwirken. Wir sind enorm gut aufgestellt mit dieser Gruppe."

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