Vincent Kriechmayr liefert eine saubere Fahrt ab, das letzte Risiko fehlt beim Weltmeister aus Oberösterreich aber. Er muss sich mit Rang fünf (+0,76) begnügen und geht bei den Spielen in Peking damit leer aus.
"Im Steilen könnte ich noch ein, zwei Zehntel finden, die fast acht Zehntel auf den Mothl hätte ich heute nicht gefunden", sagt der regierende Super-G-Weltmeister im ORF. "Ich habe mich sehr gut gefühlt, bis zur Mitte bin ich ein ganz gutes Rennen gefahren. In Summe habe ich es herunten kassiert", so Kriechmayr.
Schweizer Debakel
Eine große Enttäuschung setzt es für einen anderen Top-Favoriten: Marco Odermatt. Der zweifache Saison-Sieger aus der Schweiz bekommt bei der Einfahrt in den "Canyon" beim Schwungansatz Druck und wird ausgehoben, er kann den Ausfall nicht verhindern.
Auch sein Landsmann und frischgebackener Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz scheidet aus. Der Wahl-Tiroler fährt bereits nach wenigen Fahrsekunden an einem Tor vorbei.
Das gleiche Schicksal erleidet Raphael Haaser, der Tiroler springt bei der ersten Kuppe am Tor vorbei. Nur ein paar Meter weiter kommt Max Franz, auch der Kärntner sieht das Ziel nicht.
"Ich habe den Ski nicht so schön gekriegt, dass ich vor dem Tor auf Zug gehen kann. Da fehlen die Meter und beim hängenden Tor musst du von hinten draufkommen und das ist mir nicht gelungen. Dann stehst du gleich in der Garage", meint Max Franz, der sich auf das Rennen eigentlich "brutal gefreut" hat. "Die Piste schaut mega aus und dann war es brutal schnell vorbei. Die Enttäuschung ist schon sehr groß."
Ähnlich sieht es Haaser nach seinem Debüt: "Der Frust ist schon sehr groß. Ich habe mich gefreut, dass ich rausstarten darf. Ich habe leider den Ski nicht so gekriegt, dann war es brutal schnell vorbei. Es hat einfach nicht funktioniert, sehr schade."
Cochran-Siegle setzt Familien-Tradition fort
Grund zum Jubel haben hingegen natürlich auch die anderen Medaillen-Gewinner: Cochran-Siegle nicht zuletzt auch deshalb, weil er die tolle Ski-Tradition seiner Familie fortsetzte. 50 Jahre nach seiner Mutter Barbara Ann Cochran, die 1972 Slalom-Gold in Sapporo geholt hatte, hat er Edelmetall in die Familie gebracht. Eine Familie, die in Vermont ein kleines Skigebiet betreibt.
Für Kilde bedeutet Bronze endlich die erste Medaille bei einem Großereignis. "Als ich im Ziel war, war es befriedigend. Mayer ist blitzschnell gewesen, und auch Ryan. Ich bin schon zufrieden mit der ersten Medaille, das war ein großes Ziel für mich", freut sich der dreifache Saisonsieger, der als Favorit nach China geflogen war. "Es war viel Druck auf den Schultern, ich war die ganze Woche nervös."