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Setzt Kindl die Medaillenserie fort?

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Seit 1992 sind die Rodler bei Olympischen Spielen Medaillengaranten für Österreich.

Auch bei den achten Winterspielen en suite, Olympia 2018 in PyeongChang, soll diese Serie halten. Übertroffen wird sie nur von den Alpinen, die seit 1948 immer eine ÖOC-Medaille beisteuerten.

Einer der heißesten Anwärter bei seinen dritten Olympischen Spielen ist Wolfgang Kindl. Der Doppel-Weltmeister aus Tirol ist Mitfavorit im Einsitzer.

"Die ersten Spiele waren zum Eingewöhnen, bei den zweiten habe ich gewusst, um was es geht. Jetzt haben sich die Vorzeichen schon ein bisserl geändert", sagt Kindl.

Keine halben Sachen

Und er weiß, wovon er spricht. Seit seinem 9. Platz 2014 in Sotschi hat sich der mittlerweile 29-jährige Tiroler stetig verbessert: 2015 in Sigulda und 2016 in Königssee holte er jeweils WM-Bronze und im Vorjahr, auf seiner Heimatbahn in Innsbruck-Igls, gewann Kindl sogar Doppel-WM-Gold.


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"Wir haben einen extrem wichtigen Schritt im Materialsektor nach vorne gemacht", erklärt der Gesamt-Weltcup-Zweite dieser Saison und lobt die "super Arbeit" von Technik-Chef Tobias Schiegl. "Es ist so wie in der Formel 1, da entwickelt es sich immer weiter, und so ist es im Eiskanal auch."

Und darum redet er auch gar nicht lange darum herum: "Mein Ziel ist sicher eine Medaille zu gewinnen, alles andere würde man mir nicht glauben. Und wir haben ja mit der Team-Staffel noch eine zweite Chance."

Österreichs Rodel-Staffel stand mit einem zweiten und drei dritten Plätzen gleich vier Mal im abgelaufenen Weltcup auf dem Podest. Kindl ist für den Einsitzer-Teamplatz im Mannschaftsbewerb natürlich Favorit.

Probleme mit dem Rücken

Ein kleiner Wermutstropfen sind Probleme mit den Bandscheiben. "Das zieht sich schon die ganze Saison durch, deswegen sind meine Startleistungen ein bisserl schlechter geworden", schildert Kindl. Ein leichter Vorfall, eine Vorwölbung, die auf die Nerven drückt, behindert ihn etwas. "Aber in der Bahn bin ich einer der Schnellsten", beruhigt er.

Und das ist kein Zufall, denn gerade an den Schienen wird stundenlang getüftelt. "Da ist am meisten drin, da geht es oft um Hundertstel im Millimeterbereich", schildert Kindl.

Auf keinen Fall darf die Kante zu scharf oder zu rund sein.

Eine Schlüsselstelle im Kanal

Die Schienen sind überhaupt eine eigene Wissenschaft, denn von Bahn zu Bahn und je nach Eistemperatur und Witterungsbedingungen gibt es verschiedene. "Wir haben schon gut getestet und wissen, was auf uns zukommt. Die aktuell tiefen Temperaturen sind gut für uns", sagt Kindl.

Den Eiskanal im Olympic Sliding Centre kennt er in- und auswendig. "Die 9er-Kurve ist letztes Jahr sehr schwierig gestanden, da hat es sich zwischen gut und schlecht entschieden. Sonst hat die Bahn einen Super-Rhythmus: es geht oben ziemlich schnell weg, schnelle Übergänge, dann kommt sie in eine Gleit-Passage und dann eben die Kurve neun. Unten hat man einen ziemlichen Topspeed mit 130 km/h." Kindl glaubt, dass diese Bahn gerade den Österreichern entgegenkommt.

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