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Gallhuber sensationell zu Slalom-Bronze

Junge Niederösterreicherin überrascht im Damen-Slalom. Shiffrin geht leer aus.

Gallhuber sensationell zu Slalom-Bronze Foto: © GEPA

Katharina Gallhuber sorgt am Freitag bei den Olympischen Spielen im Damen-Slalom für eine Sensation.

Die 20-jährige Niederösterreicherin, im Weltcup noch ohne Podestplatz, holt mit 0,32 Sekunden Rückstand auf Siegerin Frida Hansdotter (SWE) die Bronze-Medaille. Silber geht an die Schweizerin Wendy Holdener (+0,05).

Top-Favoritin Mikaela Shiffrin (USA) landet nur auf dem undankbaren vierten Platz (+0,40).

Bernadette Schild wird 7. (+1,55), Katharina Liensberger landet auf Rang acht (+1,94).

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Medaillenspiegel>>>

Spannende Entscheidung

Lediglich fünf Hundertstel entschieden über Gold und Silber. Gallhuber hatte 0,32 Sekunden Rückstand auf Hansdotter und verwies Top-Favoritin Mikaela Shiffrin um acht Hundertstel auf Platz vier.

Ebenso bitter enttäuscht wie die US-Amerikanerin, die noch am Vortag den Riesentorlauf gewonnen hatte, war Bernadette Schild, die kommentarlos auf schnellstem Wege den Zielraum in Yongpyong verließ.

Die 28-jährige Salzburgerin, die nach dem ersten Lauf unmittelbar vor Gallhuber Achte gewesen war, hatte bis zur dritten Zwischenzeit im zweiten Durchgang geführt, beging dann aber einen schweren Fehler, der sie Gold kostete.

Schild wurde schließlich unmittelbar vor ihrer ÖSV-Teamkollegin Katharina Liensberger Siebente. Die vierte österreichische Ski-Dame, Stephanie Brunner, war bereits im ersten Lauf ausgeschieden.

"War richtig cool am Start"

Gallhuber konnte ihr Glück kaum fassen. "Ich war richtig cool am Start. Aber dass das zur Bronze-Medaille reicht, ich kann es nicht glauben. Ich habe mir gedacht, ja, das war ein guter Lauf. Aber dass es so weit nach vor reicht und auch für die Mika, ein Wahnsinn", betonte die Göstlingerin, die im zweiten Lauf überlegene Bestzeit erzielte. 0,71 Sekunden betrug ihr Vorsprung im Finale auf Hansdotter, die wie schon im ersten Durchgang zweitbeste Laufzeit schaffte.

"Für mich war es schon immer das Ziel, dass ich da dabei bin. Es war schon die Nominierung ein Traum, und jetzt die Medaille. Herunten habe ich, glaube ich, sogar einen Rückenwind gehabt. Und den habe ich genutzt", erklärte Gallhuber.

"Ich bin da hergefahren und wollte nur ein normales Rennen fahren. Ich glaube, Göstling steht am Kopf. Die werden es genauso wenig glauben wie ich. Ich fühle mich wie im Traum."

Hasndotter mit Lächeln zu Gold

Bestens gelaunt war auch Hansdotter, die nach Pernilla Wiberg (Gold 1992 im Riesentorlauf und 1994 in der Kombination) und Anja Pärson (Gold 2006 im Slalom) zur dritten alpinen Ski-Olympiasiegerin aus Schweden avancierte.

"Das ist toll, ein unglaubliches Gefühl", freute sich die 32-Jährige über ihre erste Goldmedaille. Nach Platz sechs im Riesentorlauf war sie "mit einem Lächeln am Start gestanden", erzählte Hansdotter. "Ich wollte dieses Rennen genießen und habe versucht, so gut wie möglich zu fahren. Das ist mir gelungen."

Holdner vermisst im Finale die Lockerheit

Halbzeit-Leaderin Holdener wusste, wo sie Gold liegen gelassen hatte. "Der obere Teil war nicht gut, das habe ich gespürt. Da könnte man bei jedem Tor suchen und diese fünf Hundertstel finden", meinte die 24-Jährige. "Ich war nicht mehr so locker im zweiten Lauf und nicht mehr so geschmeidig."

Shiffrin klagte dagegen über Müdigkeit. "Ich bin natürlich enttäuscht. Ich hatte eine unglaubliche Slalom-Saison bis hierher gehabt. Heute habe ich mich nicht wie ich selbst gefühlt", sagte die dreifache Weltmeisterin, die auf den Super-G am Samstag verzichtet, um sich auf die Kombination zu konzentrieren.

Stimmen

Katharina Gallhuber: "Ich war richtig cool am Start. Aber dass das zur Bronzemedaille führt - ich kann es ncht glauben. Unglaublich. Ich habe gesehen, dass ich einen großen Vorsprung hatte - aber dass es so weit vor geht. Und dann fällt die Mika hinter mich zurück - ein Wahnsinn. Von mir war das schon immer das Ziel, bei Olympia dabeizusein. Es war schon die Nominierung ein Traum - und jetzt noch die Medaille, einfach ein Wahnsinn. Den Wind kann man eh nicht ändern, den muss man wegstecken. Herunten hatte ich glaube ich sogar Rückenwind und habe den gute genützt. ich bin hierher gekommen und wollte es wie ein normales Rennen sehen. Das ist mir gelungen, dass es für eine Medaille reicht, ist einfach unglaublich. Ich fühle mich wie in einem Traum."

Frida Hansdotter: "Es ist unglaublich! Ich bin Risiko gegangen und es hat funktioniert. Ich wollte es heute genießen, hatte ein Lächeln am Start. Ich wollte einen guten Lauf hinlegen und das ganze genießen. Ich mag diesen Schnee, ich mag den Berg. Ich war fokussiert. Ein Traum wird wahr, ich habe hart dafür gearbeitet."

Wendy Holdener: "Es passt schon mit Silber! Ich war nicht mehr ganz so locker im 2. Lauf, die Beine waren nicht mehr so geschmeidig. Ich habe gekämpft bis ins Ziel. Logisch, 5 Hundertstel sind wenig - aber mein Ziel war, mit einer Medaille nach Hause zu gehen. Ich habe mein Bestes gegeben - wenn es ein zweiter Rang ist, dann nehme ich das gerne. Der obere Teil war nicht gut, das habe ich gespürt. Den Rückstand kann man bei jedem Tor suchen - aber es ist, wie es ist und ich bin superhappy!"

Mikaela Shiffrin: "Ich bin natürlich sehr enttäuscht. Ich hatte im Slalom bisher eine unglaubliche Slalom-Saison. Aber ich habe mich heute nicht wie mich selbst gefühlt. Ich bin viel frei gefahren, habe versucht, das Gefühl zurückzubekommen. Das ist natürlich eine große Enttäuschung für viele - aber meisten für mich. Weil ich weiß, wie ich Slalom fahren. Ich war nach gestern definitiv müde - das war ein langer Tag. Ich habe schon befürchtet, dass das an die Substanz geht. Ich habe mich in der Früh müde gefühlt, aber immer noch gut, um schnell skizufahren."

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