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Olympia-Aus für Ole Einar Björndalen fix

PyeongChang muss ohne "König Ole" auskommen:

Olympia-Aus für Ole Einar Björndalen fix Foto: © GEPA

Was sich nach der verpatzten Ruhpolding-Qualifikation vergangene Woche abgezeichnet hat, ist nun fix: Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen verpasst erstmals seit den Spielen 1992 wieder ein Olympisches Winterturnier.

Der 43-jährige erfolgreichste Winter-Olympionike aller Zeiten wird vom norwegischen Verband nicht für PyeongChang (9. bis 25. Februar) nominiert. Auch beim Weltcup in Antholz in dieser Woche wird "König Ole" nicht mehr starten.

"Er hat die Bedingungen leider nicht erfüllt, und es gibt andere Läufer in der Mannschaft, die sich besser präsentiert haben", lautet die offizielle Erklärung von Norwegens Sportchef im Nationalen Olympischen Komitee (NOK), Tore Övrebö.

"Das trifft alle, die sich für Wintersport interessieren", betont Övrebö. Es sei eine schwere Entscheidung gewesen. Das NOK habe den Entschluss des Biathlon-Verbands lange diskutiert, am Ende aber zugestimmt.

Er persönlich bedauere, dass Björndalen sich nicht qualifiziert habe, sagte der Sportchef. Er werde für immer einen großen Platz in der norwegischen Sportgeschichte einnehmen. Björndalen gewann in seiner einmaligen Karriere achtmal olympisches Gold, dazu 94 Weltcuprennen, 20 WM-Titel und insgesamt 45 WM- und 13 Olympia-Medaillen. Vor vier Jahren feierte er in Sotschi als 40-Jähriger neben Sprint-Gold auch mit der Mixed-Staffel den Olympiasieg.

Karriereende steht im Raum

Diesen Winter war Björndalen im norwegischen Team aber nur noch hintergelaufen und hatte als bestes Resultat lediglich einen 18. Platz erreicht. Beim Weltcup in Ruhpolding verpasste er vergangene Woche seine letzte Chance, sich sportlich zu qualifizieren. Er wurde am Mittwoch in seinem 575. Weltcup-Rennen im Einzel nur 42., hätte jedoch in die Top Sechs kommen müssen. Beim Staffelsieg der Norweger am Samstag war er nicht mehr dabei.

Andere norwegische Läufer, die die Qualifikationsnorm erfüllten, verdienten ihren Platz im Team, betonte Övrebö. Johannes Thingnes Bö, Tarjei Bö, Emil Hegle Svendsen, Lars Helge Birkeland, Erlend Bjöntegaard und Henrik L'Abbe Lund bilden nun Norwegens Biathlon-Team in Südkorea.

Kommentatoren im norwegischen Fernsehen spekulierten, das Olympia-Aus könne für Björndalen auch das Karriereende bedeuten. Er sei motiviert und habe gerade erst neues Material getestet, sagte dagegen sein ehemaliger Trainer Ola Lunde dem Sender NRK. "Aber er muss gründlich nachdenken, bevor er eine neue Saison beginnt."

"Der Tag musste kommen"

Björndalen selbst reagierte entsprechend enttäuscht auf seine Nichtberücksichtigung. "Ich glaube, ich hätte in Form kommen können bis Olympia", sagt er dem Fernsehsender TV2. "Es ist blöd, dass ich nicht dabei sein kann." Zugleich räumt Björndalen ein: "Der Tag musste kommen, und jetzt ist er hier."

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