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Historisches WM-Debüt für Kombiniererinnen

In Oberstdorf steigt eine historische Premiere bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften.

Historisches WM-Debüt für Kombiniererinnen Foto: © GEPA

Zwölf Jahre nach den Skispringerinnen geben am Samstag (10.00/15.30 Uhr) auch die Kombiniererinnen ihre Premiere bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften.

Auch sie steigen mit einem Einzelbewerb von der Normalschanze in das Geschehen ein, abgeschlossen wird die Konkurrenz mit einem 5-km-Langlauf. Österreich tritt mit Lisa Hirner, Sigrun Kleinrath, Annalena Slamik und Claudia Purker an. Absolute Medaillenfavoritin ist keine dabei, die Chance ist aber doch intakt.

Das betrifft vor allem die Junioren-WM-Dritte Hirner und mit kleinen Abstrichen Kleinrath. Beim bisher einzigen Weltcup in der Woche vor Weihnachten in Ramsau waren die beiden Sechste und Fünfte, auch Slamik (19.) und Purker (26.) waren da mit dabei. Sonst gab es nur ein Kontinentalcup-Triple im Jänner in Eisenerz als weitere gute Standortbestimmung, da auf dieser Ebene die meisten der Weltcup-Athletinnen am Start sind. Noch ist die Bewerbsdichte bei den Kombiniererinnen aber niedrig.

In Ramsau siegte die US-Amerikanerin Tara Geraghty-Moats vor der Norwegerin Gyda Westvold Hansen und der Japanerin Anju Nakamura. ÖSV-Chefcoach Bernhard Aicher sieht dieses Trio erneut in der Pole Position. "Die sind sehr, sehr schwer zu biegen, da sie sowohl auf der Schanze wie auf der Loipe sehr, sehr stark sind", erklärte er. "Ein paar große Namen haben im Sprung-Training aber zum Wackeln angefangen. Da sieht man, dass der Druck an keiner der Mädels spurlos vorübergeht."

ÖSV: "Da ist jede imstande, vorne reinzukrachen"

Das Rampenlicht ist für die Kombiniererinnen eben noch ein ungewohntes, beim Ramsau-Weltcup habe sich das laut Aicher auch bei seinen Frauen bemerkbar gemacht. "So positiv die großen Bewerbe sind, es ist ganz etwas Neues. Das hat sehr gezehrt an den Mädels und dann beim Bewerb war die Luft ein bisschen draußen." Mittlerweile ist aber doch ein bisschen mehr Routine in das Ganze gekommen, Hirner etwa bewies zuletzt mit Junioren-WM-Bronze ihre Möglichkeiten.

Aicher sieht die 17-jährige Steirerin und Kleinrath in einer Gruppe von fünf, sechs Aktiven hinter dem Top-Trio, aus dem Junioren-Weltmeisterin Westvold Hansen im Schanzen-Training überzeugt hat. "Da ist jede imstande, vorne reinzukrachen", traut der ÖSV-Betreuer seinem Duo eine Überraschung zu. Slamik wiederum zeigte sich zuletzt vor allem auf der Schanze stark verbessert, sie könnte an die Top Ten herankommen. Die Salzburgeirn Purker hat als Ex-Spezialspringerin noch etwas Aufholbedarf.

Die erst 16-jährige Kleinrath sieht für sich die Schanzenleistung als Kriterium. "Das Springen war noch ein bisschen schwierig, aber es geht bergauf", merkte die Oberösterreicherin an. "Wenn es aufgeht, kann ich beim Springen in die Top Sechs kommen, und auch beim Laufen." Die Tirolerin Slamik zeigte sich zuversichtlich: "Die Schanze taugt mir echt super. Wenn es auch im Wettkampf so hinhaut, passt das super." Purker: "Ich möchte so viele Erfahrungen wie möglich sammeln und genießen."

Hirner ortete bei sich auf der WM-Schanze noch ein wenig Probleme. "Die sollte ich aber noch in den Griff bekommen und die Loipe könnte mir liegen. Ich bin positiv gestimmt. Ich kann mich schon unter die Top Sechs einschätzen, wenn alles passt." Beim Kontinentalcup in Eisenerz machte sie jedenfalls mit den Rängen zwei und drei auf sich aufmerksam. Die 17-jährige Eisenerzerin ist erblich vorbelastet. Sowohl ihr Onkel Adolf als auch ihr Vater Günther waren Skispringer.

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