Stadlober über Olympia: "Mein Ziel ist eine Medaille"
Die olympischen Winterspiele stehen für die Salzburgerin über dem Weltcup. Auf ihrer Lieblingsstrecke im Fleimstal möchte sie auftrumpfen.
13 Jahre nach ihrem WM-Debüt im Val di Fiemme hat Teresa Stadlober diesen Winter zweimal die Gelegenheit für Glanzmomente auf ihrer Lieblingsstrecke.
Anfang Jänner bilden im Fleimstal zwei Etappen den Abschluss der Tour de Ski, im Februar gehen dort die Langlaufbewerbe der Olympischen Spiele in Szene. Letztere haben für Österreichs Bronzemedaillengewinnerin von Peking 2022 oberste Priorität.
"Sicher möchte oder will man bei ein paar Weltcups auch gut sein. Aber was halt dann zählt, ist einfach Olympia. Das steht für mich über allem, also auch über der Weltcup-Saison", sagte Stadlober und bekräftigte ihre Ambitionen: "Mein Ziel ist eine Medaille. Letztes Jahr war ich in Val di Fiemme bei der Olympia-Generalprobe am Podium, also ich habe Chancen."
Im Skiathlon und den 50 km in der klassischen Technik rechnet sie sich am meisten aus. Dass der Saisonhöhepunkt im Fleimstal steigt, sei ein willkommener Bonus. "2013 war dort meine erste WM, seit damals ist das eigentlich meine Lieblingsstrecke."
Trondheim-WM abgehakt, ÖSV-Ass topmotiviert
Die heurige WM in Trondheim hinterließ nicht zuletzt wegen des bitteren vierten Platzes über 10 km gemischte Gefühle. "Sicher war das schon ein bisschen schade, aber es war ein super Rennen." Bezogen auf die insgesamt nicht ideale Saison sei das "Blech" irgendwie passend gewesen, so Stadlober.
Ihr elfter Rang im 50-km-Bewerb bei extremen Weichschneebedingungen hallte lange nach. "Die Bedingungen waren unwürdig, das war keine gute Werbung für uns. Das Rennen hätte ich eigentlich nicht laufen sollen, im Nachhinein gesehen, auch im Hinblick auf den Weltcup in Oslo, wo ich dann krank war." Diese Episode habe ihr mehrere Wochen in den Knochen gesteckt.
Nach einem "guten Sommer" fühlt sich die 32-Jährige aber gerüstet für ihre 14. Weltcup-Saison. Ihre Motivation ist ungebrochen. "Die großen Ereignisse sind für mich das, was es ausmacht. Wie die Heim-WM Seefeld oder jetzt auch wieder, wenn man weiß, in Val di Fiemme kann ich laufen, da sind olympische Spiele, das ist meine Lieblingsstrecke. Also gerade das gibt schon große Motivation", sagte Stadlober.
In Saisonen ohne Großevent sei es etwas härter, gestand Stadlober. Grundsätzlich treibe sie die Liebe zu ihrem Sport an. "Ich laufe immer noch gern Rennen, weil mir das einfach taugt. Im Winter unterwegs zu sein und sich zu matchen, das ist es, was mich motiviert."
Karriereende naht, WM 2027 aber Fixpunkt
Ob sie bis zu den Winterspielen 2030 in Frankreich weitermachen wird, ist ungewiss. Sicher noch mitnehmen will sie die WM 2027 in Falun. "Da ist der Zehner noch einmal klassisch, da gehen wir es vielleicht noch einmal an, dass ich den vierten Platz vielleicht noch einmal ausradieren kann." Möglicherweise werde sie danach nur noch an ausgesuchten Rennen teilnehmen oder den Wasalauf ins Auge fassen.
Aktuell heißt die Aufgabe aber Weltcup, die Saison beginnt am Wochenende im finnischen Ruka. Wie Stadlober sollten im Saisonverlauf auch Mika Vermeulen und die Sprinter um Benjamin Moser für Spitzenplätze sorgen können.
Der Status der Tour de Ski mit nur noch zwei Stationen missfällt nicht nur Stadlober. "Also wir Athleten sind nicht zufrieden damit, wie es jetzt ausschaut. Tour de Ski darf man es ja eigentlich gar nicht mehr nennen, weil das ist keine Tour mehr."
Auch deshalb spiele das Etappenrennen für sie in dieser Saison nur eine Nebenrolle. "Ich nehme die Tour mit, ja, aber es ist für mich nicht das Highlight. Generell muss man sich da viel überlegen, für die Zukunft wünschen wir uns schon wieder eine richtige Tour."