Lettland Lettland LAT
Österreich Österreich AUT
Endstand
1:6
0:1, 1:2, 0:3
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Viertelfinale fix! "In dieser WM steckt jahrelange Arbeit"

Österreich Eishockey-Nationalteam jubelt über den Einzug unter die Top acht. Im Viertelfinale soll jedoch nicht Schluss sein.

Viertelfinale fix! Foto: © GEPA

"Ich habe immer noch Gänsehaut." Dominic Zwerger war damit nicht alleine.

Österreich hat bei der Eishockey-WM in Schweden und Dänemark im letzten Gruppenspiel mit einem 6:1-Sieg über Lettland den Viertelfinal-Einzug fixiert.

In der Neuzeit steht das ÖEHV-Team zum erst zweiten Mal nach 1994 unter den Top acht der Welt. "Vor dem Spiel war es undenkbar, jetzt stehen wir da und ich habe es noch nicht begriffen. Es ist wirklich unfassbar", sagte Dominique Heinrich gegenüber LAOLA1.

Jahrelange Arbeit

Vor dem Duell mit den Letten war klar: Für das Viertelfinale braucht es einen Sieg nach 60 Minuten. Nach Lettlands überzeugender Vorstellung gegen die Slowakei (5:1) war die Favoritenrolle klar verteilt.

"In diesem Spiel, und der WM überhaupt, steckt jahrelange Arbeit. Wir haben aus den Niederlagen, die wir in den Jahren zuvor einstecken mussten, wirklich gelernt."

Dominique Heinrich

Doch Rot-Weiß-Rot lieferte von der ersten Sekunde an eine der besten WM-Leistungen in der Verbandsgeschichte. Das geradlinige, vertikale Spiel wurde über die gesamten 60 Minuten durchgezogen, alle Spieler hielten zusammen und kämpften füreinander.

Heinrich: "In diesem Spiel, und der WM überhaupt, steckt jahrelange Arbeit. Wir haben aus den Niederlagen, die wir in den Jahren zuvor einstecken mussten, wirklich gelernt. Vor allem auch aus dem letzten Jahr."

Aha-Erlebnisse

2024 platzte der Viertelfinal-Traum mit einer 2:4-Niederlage gegen Fix-Absteiger Großbritannien.

Nicht nur aus dieser bitteren Pleite wurden die richtigen Schlüsse gezogen, auch während der laufenden Weltmeisterschaft hatte Österreich "Aha"-Erlebnisse. Und zwar in Bezug auf den Umgang mit einer Führung.

Gegen Schweden wurde ein 2:1 in den finalen 2:16 Minuten vergeben, das Spiel 2:4 verloren. Die Slowakei wurde nach einer 2:0-Führung ins Spiel zurückgeholt, erst im Penaltyschießen wurde der 3:2-Erfolg besiegelt.

Marco Kasper erklärte: "Da waren wir in gewissen Situationen nervös und haben es nicht über die Zeit gebracht. Heute haben wir es echt souverän gespielt, sind ruhig geblieben und haben weiter Gas gegeben."

Österreich wollte den Sieg mehr

Natürlich gab es trotzdem heikle Momente zu überstehen. Etwa das Powerplay der Letten vor dem 1:0 von Zwerger. Oder beim Stand von 3:1, als Rudolfs Balcers freistehend und leichtfertig den Anschlusstreffer verpasste.

Doch mit dem 4:1 von Thomas Raffl - nach einem kapitalen Schnitzer von Janis Jaks - war die Partie entschieden. Erneut Zwerger und auch Vinzenz Rohrer mit seinem zweiten Treffer schossen Österreich endgültig ins Viertelfinale.

"Ich habe während der Hymne daran gedacht, dass ich vor zehn Jahren meine erste A-WM bestritten habe. Da waren wir noch so weit davon entfernt."

Dominique Heinrich

Geht es nach Heinrich, wollte man diesen Sieg mehr als Lettland. "Man hat es auch in den Zweikämpfen am Eis gespürt. Wir haben in der Kabine angesprochen, dass wir es wollen und holen müssen. Es wird uns keiner das Viertelfinale schenken. Das haben wir gemacht."

In der Kabine herrschte vor dem Spiel eine positive Anspannung. "Es war sehr viel Selbstbewusstsein vorhanden. Jeder wusste, dass wir es wirklich schaffen können - und so sind wir auch aufgetreten. Wir sind völlig verdient im Viertelfinale."

Die Karriere erhält noch ein Highlight

Für den Wiener hat die letzte Karriere-Stunde damit noch nicht geschlagen. Der Verteidiger wird seine Schlittschuhe nach der WM wohl an den Nagel hängen.

Er erzählte: "Ich habe während der Hymne daran gedacht, dass ich vor zehn Jahren meine erste A-WM bestritten habe. Da waren wir noch so weit davon entfernt und jetzt sind wir im Viertelfinale. Das ist unglaublich."

Seine Frau war extra nochmal angereist, um sein womöglich letztes Spiel live zu erleben. Es herrschte pure Freude, Träne sei noch keine geflossen. "Es macht so viel Spaß mit den Jungs und dem Trainerteam, mit dem Erfolg, den wir hier haben und die Welle, die wir reiten."

Für Feierlichkeiten bleibt nach der WM Zeit

Und wer weiß, was passiert - vielleicht bleibt es nicht bei diesem einen letzten Spiel, dem Viertelfinale.

"Wir sind jetzt da, wo wir immer sein wollten. Wir können nach dem Turnier noch immer 1.000 Biere trinken."

Dominic Zwerger

"Wir sind noch hungrig nach mehr", betonte Peter Schneider. Man könne befreit aufspielen. "Wir gehen als Underdog in diese Partie, werden wieder füreinander kämpfen. Egal, wie die Partie ausgeht, wir werden bis zum Ende zusammenhalten und dieses Erlebnis mitnehmen."

Deshalb bleibt auch nicht viel Zeit zum Feiern. Zwerger meinte: "Wir sind jetzt da, wo wir immer sein wollten. Wir können nach dem Turnier noch immer 1.000 Biere trinken, jetzt müssen wir gut essen und regenerieren."

Einen Wunschgegner hatte der Ambri-Legionär bereits im Kopf. "Ich wünsche mir die Schweiz. Aber es ist egal, ob Tschechien, Schweden oder die Schweiz - es sind die besten Nationen der Welt. Wir müssen zu 100 Prozent bereit sein."



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