Österreich Österreich AUT
Frankreich Frankreich FRA
Endstand
5:2
3:0, 0:0, 2:2
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Sieg über Frankreich! Österreich steht vor WM-Klassenerhalt

Dank eines furiosen ersten Drittels macht die ÖEHV-Auswahl einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Es könnte sogar noch das Viertelfinale winken.

Sieg über Frankreich! Österreich steht vor WM-Klassenerhalt Foto: © GEPA

Die ÖEHV-Auswahl feiert im fünften Spiel der Eishockey-WM den ersten Sieg in der regulären Spielzeit. Gegen Frankreich gibt es in Stockholm einen 5:2-Erfolg.

Die Grundlage bildet ein turbulentes erstes Drittel: Marco Kasper (1.) wird im Zuge eines Wechsels beim französischen Team perfekt von Dominic Zwerger an der blauen Linie bedient und stürmt über links auf Goalie Antoine Keller zu.

Die Scheibe schlägt nach 39 Sekunden in den Maschen ein, der Treffer bleibt auch nach Video-Überprüfung (es besteht Verdacht auf Abseits) bestehen.

Roger Baders Cracks nutzen das Momentum aus der ersten Minute, das 2:0 erzielt Vinzenz Rohrer (8.). Die "Tricolore" verliert im ÖEHV-Drittel die Scheibe, im Konter läuft Lukas Haudum über rechts auf und spielt gefährlich in den Slot ein.

WM-Debütant rundet perfektes Drittel ab

Dort ist Frankreichs Vincent Llorca ungeschickt, leitet die Scheibe so um, dass Rohrer nur mehr den Schläger hinhalten muss. Keller, dessen Arbeitstag wenig später endet, ist chancenlos.

Die "Gäste" geben sich nicht geschlagen und haben in der 12. Minute im ersten Powerplay Pech: Jules Boscq liefert einen strammen Schuss, Lucas Thaler leitet die Scheibe aber so vom Knie um, dass sie "nur" an die Querlatte und nicht in die Maschen einschlägt.

Während David Kickert seinen Kasten sauber hält, hat Amtskollege Keller weniger Glück: WM-Debütant Ramon Schnetzer nutzt einen Patzer des Schlussmanns in der 16. Minute eiskalt aus und kommt zu seinem ersten Treffer sowie zum 3:0. Für Keller ist daraufhin das Spiel beendet, es kommt Ersatzgoalie Quentin Papillon aufs Eis.

Den Schlussstrich im Startdrittel zieht Kasper, der aber mit einem scharfen Onetimer (20.) erfolglos bleibt. Gleiches Schicksal hat auch Teamkollege Brian Lebler, der einen Abfälscher nicht nutzen kann.

Österreich-Stars beißen sich die Zähne aus

Das Mitteldrittel geht zur Gänze als ÖEHV-Show über die Bühne. Peter Schneider (26.) eröffnet mit einem starken Onetimer, der allerdings an Papillon hängen bleibt. Auch Kasper kann die Scheibe aus spitzem Winkel nicht verwandeln, weil der Schupfer über die Querlatte hinwegfliegt.

Keine 60 Sekunden später hat Thomas Raffl das 4:0 (27.) auf dem Schläger. Der Kapitän fährt vor Papillon auf, findet aber in diesem seinen Meister, der sich wenige Augenblicke später wieder auszeichnet. 

Dominique Heinrich (29.) fordert sein Glück heraus, doch lässt die Bader-Cracks nicht jubeln, weil Frankreichs Ersatzgoalie einmal mehr die Schotten dichthält. Zwischendurch meldet sich die "Tricolore" an, Boscq (31.) holt im Slot zum Schuss aus, wird aber im letzten Moment am gefährlichen Abschluss gehindert. 

Die Österreich-Dominanz geht daraufhin weiter, wobei in Minute 34 nur das Aluminium das 4:0 verhindert. Brian Lebler spielt Papillon aus und legt auf Rohrer ab, der sich streckt und die Scheibe an die linke Torstange prallen lässt.

In einem starken, aber torlosen Mittelabschnitt sorgt Bernd Wolf (35.) kurzzeitig für ein Bangen. Der Assistenz-Kapitän hält sich an Jordann Perret fest, knallt aber unglücklich mit dem Hinterkopf an die Bande. Daraufhin bleibt er auf den Knien auf dem Eis, kurz darauf steht der Defensivmann allerdings auf und findet eigenständig seinen Weg zurück zur Spielerbank.

Für die letzte Top-Chance sorgen Oliver Achermann und Paul Huber inmitten eines Frankreich-Powerplays. In der 38. Minute setzt Achermann über links zum Konter an, das Zuspiel in den Slot ist aber um wenige Millimeter zu ungenau. Huber kommt nicht zum Schuss, so hat Papillon ein leichtes Spiel.

Rohrer-Tor aberkannt, Frankreich-Treffer sorgt für Kritik

Mit dem Start des Schlussdrittels gibt es für den ÖEHV Entwarnung: Wolf steht wieder auf dem Eis. Kickert wird zwar zweimal gefordert (42./46.), bleibt aber sicher.

Kasper (48.) nagt an seinem zweiten Treffer am späten Nachmittag, bringt die platzierte Scheibe allerdings nicht weiter als zum rechten Beinschoner von Papillon.

In der 49. Minute wird Rohrer in einem Konter aus den Kufen gehoben, es gibt das Penalty. Der Lions-Star tritt selbst an und stößt beim Abschluss mit Papillon zusammen. Der Puck landet zwar im Netz, das 4:0 zählt allerdings nicht.

Warum? Weil der Goalie zwischendurch die Scheibe berührt, leistet sich Rohrer letztlich unabsichtlich einen zweiten Scheibenkontakt. Weil das dem Regelwerk widerspricht, zählt der Treffer nicht.

Danach wird es skandalös: Rohrer wird im Auflaufen vor Papillon gleich zweimal gefoult, geht gar einmal zu Boden. Die Schiedsrichter verzichten aber auf den Pfiff, im Gegenzug netzt Jordann Perret (51.) unter lauten Pfiffen der ÖEHV-Fans per Lattentor zum Anschlusstreffer.

Spektakuläre Schlussphase belebt Spiel nochmals

In der Schlussphase verpasst Rohrer (55.) um Millimeter mit seinem Zuspiel Lebler im Slot. Daraufhin geht Papillon auf Anweisung vom Eis, die Franzosen spielen erstmals im Schlussdrittel mit einem Empty Net weiter.

Kasper (58.) belohnt mit dem 4:1 per Empty Netter sich selbst und die ÖEHV-Auswahl. Doch weil Peter Schneider (59.) wegen hohem Stock vom Eis muss, gibt es nochmals das Frankreich-Powerplay.

Das nutzt deren Kapitän Pierre-Edouard Bellemare (59./PP) zum 4:2 aus, kurz darauf gibt es ein Gerangel hinter dem Tor von Kickert, das mit einer Kühlbox-Strafe für Alexandre Texier und Huber endet.

Papillon wird nach seiner Rückkehr aufs Eis wieder auf die Bank gebeten, Powerplay-Verursacher Schneider (60.) setzt per Empty Netter und dem 5:2-Treffer (mitsamt Tor-Abräumer) den Schlussstrich.

Sollte Schweden gegen Slowenien (ab 20:20 Uhr) gewinnen, hat Österreich den Klassenerhalt fix. Gelingt gegen Slowenien im direkten Duell ein weiterer Sieg, würde sogar ein Entscheidungsspiel um das Viertelfinale gegen Lettland warten.


Die WM-Rekordspieler des ÖEHV-Nationalteams

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