Zumindest nach dem ersten Drittel war die leise Hoffnung vorhanden, dass Österreich bei der Eishockey-WM gegen Kanada erneut ein Wunder liefern kann.
Das ÖEHV-Team führte nach 20 Spielminuten und angefeuert von hunderten einheimischen Fans mit 1:0, die Highlight-Partie gegen den 28-maligen Weltmeister wurde am Ende aber 1:5 verloren.
Vinzenz Rohrer konnte sich trotzdem über sein erstes WM-Tor freuen: "Das ist natürlich super, auch wenn Sidney Crosby neben dir vorbeiläuft und noch dazu gegen diesen Goalie, gegen diese großen Namen, das ist natürlich für mich schon noch immer etwas ganz Spezielles."
Zweites Drittel "brutal stark"
Der 20-jährige Vorarlberger erzielte den einzigen rot-weiß-roten Treffer des Abends, obwohl im zweiten Spielabschnitt ein weiteres Tor möglich gewesen wäre. Marco Kasper vergab aus dem Slot eine große Möglichkeit zum zwischenzeitlichen 2:1.
"Das zweite Drittel war aus meiner Sicht brutal stark. Da hatten wir 7:10 Schüsse, hatten sogar spielerische Momente. Da haben wir die Scheu abgelegt."
"Wir haben uns in den ersten 40 Minuten sehr gut verkauft", meinte Teamchef Roger Bader. "Das zweite Drittel war aus meiner Sicht brutal stark. Da hatten wir 7:10 Schüsse, hatten sogar spielerische Momente. Da haben wir die Scheu abgelegt."
Es waren allerdings die "Ahornblätter", die getroffen haben. Nathan MacKinnon stellte erst den Ausgleich her, später jagte er den Puck mit knapp 164 km/h unter die Querlatte. "Er hat gezeigt, warum er so viel Geld verdient", staunte Bader.
Die Kräfte gingen aus
Das letzte Drittel verlief wieder etwas einseitiger, Travis Konecny sorgte in der 49. Spielminute für die Vorentscheidung.
Danach waren die Kraftreserven bei Österreichs Spielern zunehmend aufgebraucht. "Davon musste man ausgehen, weil man dem Dauerdruck irgendwann nicht mehr standhalten kann", erklärte der Teamchef.
Auf dem Eis sei es "richtig zäh" gewesen, so Kasper. "Sie haben uns dann schlussendlich schon überrollt im eigenen Drittel, haben viele Chancen kreiert. Da ist es schwierig, dagegenzuhalten."
Es folgten zwei weitere Treffer von Will Cuylle und Sidney Crosby zum 1:5-Endstand aus rot-weiß-roter Sicht. Trotzdem "haben wir unser Bestes geben, das können wir immer machen", sagte Kasper.
Schlüsselpartie wartet
Viel Zeit zur Aufarbeitung und Regeneration blieb nicht, schon am Freitagnachmittag (16:20 Uhr im LIVE-Ticker >>>) steht gegen Frankreich eine Schlüsselpartie im Kampf um den Klassenerhalt an.
Die Franzosen halten nach drei Spielen zwar erst bei einem Punkt, hatten jedoch im Duell mit Finnland den Sieg bereits vor Augen. Bis zur 59. Minute führte "Les Bleus" mit 3:1, ehe Atte Tolvanens Bruder Eeli die Finnen mit zwei Toren in die Overtime rettete. Dort setzten sich die "Suomi" durch.
Sowohl gegen Lettland (1:4) als auch die Slowakei (1:2) hielten die mannschaftlich geschlossen starken Franzosen ebenfalls lange mit. Bader erwartete eine kampfbetonte, womöglich sogar "schmutzige" Partie - mit ähnlichem Charakter zur Begegnung mit Norwegen in Prag 2024.
Damals fixierte Österreich mit einem souveränen 4:1-Erfolg den Klassenerhalt. Mit einem Sieg gegen Frankreich - es wäre der erste bei einer Weltmeisterschaft seit 2004 in Prag (6:0) - würde das ÖEHV-Team einen großen Schritt Richtung WM 2026 in der Schweiz machen.