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"Wir müssen das Spiel vergessen und auf die großartigen Momente zurückblicken, die wir in den letzten eineinhalb Wochen vollbracht haben", sagte Heinrich weiter.
Denn Österreich sorgte wahrlich für magische Momente. Im Duell mit der Schweiz fehlten nur 50 Sekunden auf den ersten Punkt, der gegen Kanada nach einem 1:6-Rückstand noch sensationell erzielt wurde.
Daraufhin wurde Olympiasieger Finnland in der allerletzten Sekunde zum ersten Mal in der Geschichte bezwungen, Gastgeber Tschechien über zumindest 40 Minuten ein harter Fight geliefert. "Wir haben Dinge erreicht, die man sich nicht hätte erträumen können", erklärte Thomas Raffl.
Die Krönung all dessen war wohl die Performance gegen Norwegen, ein Gegner auf Augenhöhe, der souverän mit 4:1 geschlagen wurde. Es war eines der viel zitierten Schlüsselspiele, die Österreich in der Vergangenheit zu oft verloren hatte.
Umso beeindruckender war, wie abgeklärt das Nationalteam am Sonntag auftrat und sich damit überhaupt erst die Möglichkeit auf den Einzug in die K.o.-Phase erspielte. Raffl: "Wir sind als Mannschaft so zusammengewachsen. Das hat uns ausgezeichnet."
Das größte Learning
Dass dann ausgerechnet gegen Absteiger Großbritannien wieder alte Muster in Erscheinung traten, ist das vermutlich größte Learning dieser Endrunde. "Wir dürfen unser Spiel einfach nicht ändern", stellte Torhüter David Kickert fest.
Österreich ist eine A-Nation, aber...
Das gibt mit Blick auf das nächste Großereignis Auftrieb.
In rund drei Monaten steigt in Bratislava das Qualifikationsturnier für die Olympischen Winterspiele 2026. Neben Gastgeber Slowakei trifft das ÖEHV-Team außerdem auf Kasachstan und Ungarn. Nur der Gruppensieger fährt in zwei Jahren nach Mailand.
"Wir haben starke Slowaken in der Gruppe", wusste Teamchef Roger Bader. "Wir wissen aber, wenn wir dort ein optimales Spiel erreichen, können wir sie schlagen."
Dass man seit der Corona-Pandemie den Abstand zu den Top-Nationen verringert hat, glaubte der Schweizer indes nicht. "Aber wir haben sicher große Fortschritte gemacht. Und was wir bei der WM gezeigt haben, war überdurchschnittlich gut."
Abschließend wäre noch die Frage zu klären, ob Österreich nun als A-Nation bezeichnet werden darf. Der Teamchef meinte stets, dass dies erst der Fall sei, wenn drei Jahre in Folge der Klassenerhalt erreicht würde.
"Ich stehe zu dem Sager", erklärte Bader. "Wir waren vor zwei Jahren Elfter, dieses Jahr werden wir auf dem zehnten Platz abschließen. Daher glaube ich, dass wir jetzt eine etablierte A-Nation sind."
Der Teamchef mahnte jedoch im selben Atemzug: "Das heißt aber nicht, dass wir davor gefeit sind, bei der nächsten WM zuerst den Klassenerhalt zu sichern."