Die bitteren Niederlagen zum Auftakt der Eishockey-WM gegen Finnland und Schweden haben bei Österreichs Nationalteam keine großen Spuren hinterlassen.
Am Tag nach dem 2:4 gegen den Gastgeber holte Teamchef Roger Bader seine Mannen für eine 30-minütige Einheit aufs Eis der Hovet Arena. Die 8.000 Zuschauer fassende Eishalle, die direkt an die Avicii Arena angrenzt, dient während der Endrunde als Trainingsstätte.
Nach einem freien Vormittag nutzten abgesehen von Lukas Haudum und Lucas Thaler - beide blieben leicht kränklich im Hotel - alle Spieler die Möglichkeit, "um das Laktat aus den Beinen zu kriegen", erklärte Oliver Achermann.
Enttäuschung verarbeitet
Auf Bader machten die Spieler einen guten Eindruck, die Enttäuschung des Vortages wurde verarbeitet.
"Wir haben sehr viele Dinge, die wir mitnehmen können", betonte er. Diese sollen dem Team am Sonntagabend in einem Video präsentiert werden. Dabei gehe es sowohl um Lehren als auch positive Aspekte aus den zwei Spielen.
Auf diese Weise soll ein Lerneffekt erzielt werden. "Wenn wir gewisse Dinge wiederholen, dann können wir gegen jeden Gegner erfolgreich performen", wusste der Schweizer.
2013 war letzter WM-Sieg gegen die Slowakei
Der spielfreie Sonntag wird zudem dafür genutzt, um sich für die nächsten Aufgaben neu zu fokussieren. Schließlich wartet am Montag (16:20 Uhr im LIVE-Ticker >>>) mit der Slowakei bereits der nächste starke Gegner auf das ÖEHV-Team.
"Wir haben in den letzten Jahren nie gegen die Slowakei gewonnen", sagte Bader. Der letzte Triumph über den letztjährigen WM-Viertelfinalisten datiert von einem Testspiel im Mai 2023. Damals feierte die rot-weiß-rote Auswahl in Kapfenberg einen 6:3-Sieg.

Bei Weltmeisterschaften muss bis 2013 zurückgeblickt werden, in Helsinki setzte sich Österreich mit 2:1 nach Shootout durch. Thomas Vanek verwandelte den entscheidenden Penalty. Am Ende musste trotzdem der Gang in die Division IA angetreten werden.
Bader meinte: "Wir sind der Meinung, dass die Slowakei wieder einmal fällig ist. Dafür brauchen wir wieder eine sehr gute Leistung."
Bader erwartet enges Spiel
Der Teamchef erwartete aggressiv spielende Slowaken, die nach zwei Spielen gegen Schweden (0:5) und Slowenien (3:1) bei drei Punkten hält.
"Sie werden einen harten Forecheck fahren, sind eine schnelle Mannschaft. Es sind zwar keine NHL-Spieler dabei, aber einige aus der AHL. Alle Spieler sind bei Top-Mannschaften unterwegs", analysierte der 60-Jährige.
Es wird das dritte Duell mit dem östlichen Nachbarland innerhalb der letzten neun Monate sein. Bei der Olympia-Qualifikation in Bratislava setzte sich der Weltranglisten-Neunte trotz einer guten Leistung Österreichs knapp mit 2:1 durch. Beim Deutschland-Cup verlor die ÖEHV-Truppe 0:1.
"Ich denke nicht, dass dieses Spiel anders als die anderen beiden sein wird", ging Bader von einer engen Partie aus.
Tolvanen könnte am Montag zurückkehren
Wer am Montag das Tor hüten wird, steht noch nicht fest.
David Kickert hat dem Teamchef mit seiner Performance gegen Schweden gute Gründe gegeben, erneut auf ihn zu setzen. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Atte Tolvanen am Montag wieder zur Mannschaft stoßen wird.
Der gebürtige Finne reiste am Samstag nach Helsinki, da bei seiner schwangeren Frau die Wehen eingesetzt hatten. "Aber das Baby ist noch nicht da", berichtete Bader.
Für Montagfrüh wäre ein Flug zurück nach Stockholm geplant, Tolvanen wird diesen aber nur dann antreten, wenn das Kind bis dahin das Licht der Welt erblickt hat. Der Schweizer ließ sich daher alle Optionen offen: "Wir planen Tag für Tag."
Eine Denkweise, mit der Österreich bei der bisherigen Weltmeisterschaft gut gefahren ist.